Archive for Januar 2013

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mit dem Problem intim werden

29. Januar 2013

Man(n) muss sich auf ein Problem einlassen können – die Zeit dafür finden um mit dem Problem intim zu werden. Und Intimität heißt hier das Andere (das Problem) in seinen Details kennen zu lernen, sich daran erfreuen, von mancher Tiefe erschreckt sein. Das ist doch genauso in der Intimität zwischen zwei Menschen – oder es ist „nur“ eine (vielleicht heftige aber) flüchtige Beziehung.

Intim werden mit einem Problem, das „reif“ für eine Innovation ist, heißt dasselbe wie wenn man das Wort zwischenmenschlich verwendet. Zeit für einander haben, spielerisch miteinander umgehen, Spaß miteinander haben. OK, Sie können mit einem Problem nicht chinesisch bei Kerzenlicht Essen gehen – das gebe ich zu.

Gestern haben wir uns einen Krimi angesehen „Die andere Seite der Strasse“ – sehr empfehlenswert. Und schon wieder – auch in diesem Krimi – wenn man sich nicht ausführlich mit etwas beschäftigt, sich einlässt, kommt man zu völlig falschen Schlussfolgerungen.

Wenn Ihre Arbeitswirklichkeit das nicht zulässt – was dann? Nun, zum Ersten bin ich der Meinung, dass die Innovation des einzelnen Mitarbeiters sehr von dessen geistiger Beweglichkeit und von seinem Support für die Firma abhängt. Denn wenn er völlig und nur auf seinen Vorteil aus wäre würde er die 3000EUR zusammenkratzen und zuerst zu einem Patentanwalt gehen. Wenn man dem Mitarbeiter nur rigide und formal „wegen dem Firmennutzen“ kommt … ja dann ist es aus mit Innovation. Irgendwann hat man den Mitarbeiter umerzogen, umerzogen – so wie die Firma – nur den eigenen Vorteil (für den Aktionär?) zu sehen. Also wenn ihre Arbeitsumgebung in diese Richtung eskaliert, ja dann überlegt sich jeder, der in der Freizeit eine „Idee“ hat, ob er das in der Arbeit einbringen soll oder nicht. Also mein persönlicher Rat: versuchen Sie es mit Ihrer Arbeitsstelle und reden sie aber mit den Verantwortlichen vorher und weisen Sie einfach und menschlich auf die Asymmetrie und auf das moralische Problem hin. Sie werden ja sehen…

Weil ich an das Neujahrskonzert 2013 unter Welser-Möst zurückdenke, von dem ich (als Neujahrskonzert-Skeptiker) sehr, sehr angetan war, nun würde Welser-Möst mit einer Reportingpflicht die nach jeder Besprechung mit einem/den Philharmonikern einen Bericht in SAP eingeben muss, auch so gut wäre?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Lob – Brav!

21. Januar 2013

Ich darf aus dem Standard vom 14.4.2012 zitieren:

PERSONAL MOVES von KARIN BAUER

Ein FlKarinBauer#100eiß-Sternchen

Was bei den Tafelklasslern sehr wirksam ist, funktio­niert auch spä­ter prächtig, bestätigt die Forschung zweier Soziologen von der State University New York: Kleine Sternchen im Heft sind Lob und An­sporn, noch schöner und mehr zu arbeiten. Michael Restivo und Arnout van Rijt verliehen Wikipedia-Benutzern Fleiß-Sternchen, worauf sich diese über Monate noch mehr ins Zeug legten. Die immaterielle Belohnung brachte errechnete 60 Prozent Produktivitätsplus der Sternchen-Träger.

Das Fleiß-Sternchen spornt an – aber nur bis zu einem ge­wissen Punkt: die Dynamik schlägt um, wenn Belobigte immer mehr Anerkennung er­fahren, während der Rest der Gemeinschaft unbeachtet bleibt. Die Unbeachteten zie­hen sich enttäuscht zurück.

Als wäre diese Lektion für Unternehmen nicht schon Allgemeingut -dennoch: Was wünschen sich Mitarbeiter in allen Umfragen? Anerkennung. Was wundert Firmen? Dass große Teile der Belegschaft innerlich gekün­digt haben, sich enttäuscht abgewandt haben. Natürlich nicht diejenigen, die dem Chef am nächsten stehen, die er/sie auch wahrnimmt. (Zitatende)

Was folgt daraus für unser Thema – die Innovation? Sagt niemand „Danke“ oder ist sogar das „Grüßen“ eingespart, so ist auch die Innovation eingespart – oder?

Fangen Sie selber an Menschen wahrzunehmen. Auch wenn Sie nicht der große Chef sind, es gibt durch Ihr Verhalten eine Veränderung in ihrer Umgebung – wirklich! Mitunter sagt dann auch der „Chef“ manchmal „Danke“. Ich würde ihn dann aber nicht darauf aufmerksam machen oder applaudieren.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Sauerstoff, Freiheit und Innovation

13. Januar 2013

Wenn man eine vorgegebene Arbeit so vor sich hin macht, ja dann ist die Lösung eben vorgegeben oder zumindest die Richtung der Bemühungen. Siehe…

The definition of insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results. – Albert Einstein

Man muss also frei sein, frei sein zumindest, denken zu können / dürfen was einem so einfällt (Intuition!). Mein persönlicher Arbeitsstil ist es, zuerst die „mechanischen“ Arbeiten (Steuer, Termine, Dokumentation) zu erledigen, um mich dann an die „wirkliche“ Arbeit zu wagen.

Was aber da noch dazu kommt ist Bewegung, denn ohne Bewegung werde ich (siehe Zitat) keine neuen Resultate haben. Früher bin ich oft im Wald spazieren gegangen, das hat auch den Vorteil der Trennung vom Arbeitsplatz und der nährenden Nähe zur Natur.

Klar, man kann das auch auf die erhöhte Sauerstoffzufuhr zurückführen. Neulich habe ich eine Atemmeditation nach Jeru Kabbal kennen gelernt. Ich fand das sehr, sehr gut. Auch wird dabei offensichtlich emotionaler Schutt weggeräumt. Bis Vorgestern war auf Youtube ein 10 min Video von Jeru Kabbal zum Mitmachen das aber leider entfernt wurde (zum Glück habe ich „Eichhörnchen“ mir eine Sicherungskopie gemacht).

Der ganze Artikel in eine Nussschale gepackt: lassen Sie die Routineerledigungen hinter sich, gehen Sie flott spazieren oder Atmen Sie heftig, intensiv und mit Absicht möglichst tief am Fenster für mindestens 5 Minuten.

Sie werden echt erstaunt sein was das bringt. Dieser Themenkreis wir auch in meinem Buch behandelt
http://goo.gl/zFeCl

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: ein 8 Minuten Video über diese Methode von Taetske Kleijn aufhttp://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=-_4QQtVtcok

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Anders Jacobsen und die Respektlosigkeit gegenüber anspruchsvollen Aufgaben

5. Januar 2013

AndersJacobsen-2010#200Anders Jacobsen lebt es uns wieder einmal vor. Die Respektlosigkeit gegenüber anspruchsvollen Aufgaben bietet wirkliche große Vorteile. Als Installateur sich in das Skispringerteam zu katapultieren, ein Jahr Auszeit zu nehmen und dann der Welt um die Ohren zu fliegen hat schon etwas Faszinierendes.

Klar ist aber auch – Respektlosigkeit alleine ist es nicht. Man muss schon verdammt talentiert sein, etwas können, ausdauernd sein und überzeugt sein das man es schafft um so gut zu sein.

Im Bereich der Innovation kann ich nur sagen: lassen Sie sich nicht von der „Schwere der Aufgabe“ beeindrucken. Mitunter gibt es ganz, ganz einfache Lösungen. Ein einfacher Ansatz ist es auch seine Großmutter um Rat zu fragen oder irgendjemanden mit Mutterwitz der mit beiden Beinen im Leben steht.

Viel Erfolg und einen guten Start ins 2013er

Gottfried Schaffar