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Innovieren & alles beim Alten lassen?

6. April 2013

Vielleicht haben Sie im Standard vom 30.3.2012 der Artikel „Sich neu erfinden, um bei Kunden begehrt zu sein“ gelesen? Das ist ein sehr guter und interessanter Artikel, da er demonstriert, dass es ohne Innovation keine stabile Geschäftsbeziehung gibt und es keine Innovation gibt die man mit dem „Alles beim Alten lassen“ erreicht. Meist ist das in Sonntagsreden beschworene „neue Denken“ denen die das predigen selbst unangenehm. So etwa unter dem Motto „Klar, Veränderungen sind notwendig … aber nicht bei mir!“. Meist sind die, die eine unangenehme Wahrheit aussprechen, selbst gefährdet von „oben“ aus dem Spiel genommen zu werden. Erinnern wir uns an die Konsum-Pleite, ich denke es war 3 Jahre vor der Pleite, als ein engagierter, verzweifelter Mitarbeiter ein Buch über die notwendigen Veränderungen im Konsum geschrieben hat. Erinnern Sie sich auch an die Reaktion von Gerharter & Co? Konsum Österreich hat das Buch einfach aufgekauft. Ist doch toll! Mit anderen Worten, dem Management war die Kurzsichtigkeit des eigenen Handelns bewusst.

Klar ist auch, dass radikale Innovationen und da speziell Geschäftsfeldinnovationen riskant sind. Mindestens ebenso riskant ist es aber zu glauben, dass es immer so weiter gehen kann. Oder noch spezieller: es ist riskant einen eingeengten Blick zu haben, sei es (in Extremfall) der eigene Nutzen, oder  nur zu hören was die Kunden meinen, oder nur den Aktienkurs zu beobachten,… u.s.w.

Um zu überleben müssen wir innovieren, aber die beamteten Innovierer schauen eben (oft) nur auf ihre Geldgeber. Einem bedeutenden Kunden eine unangenehme Wahrheit im wahren Sinn des Wortes zu „verkaufen“ ist nichts für „Lohnabhängige“ – auch wenn sie beeindruckende Titel haben.

Was heißt das in der Praxis?

  • Berechtigtes tiefes Misstrauen gegen Lösungen die den tollen quick Fix gegen Cash versprechen
  • Neugier auf Alles und jedes ist sehr zu befürworten.
  • Fördern Sie in der Firma „exotische“ Meinungen. Vieles kann man in einer mathematischen Simulation relativ preiswert klären, oder zumindest diskutieren.
  • Begeben Sie sich in Internetforen in denen Ihre Endkunden aktiv sind – Sie werden erblassen. Und dann berichten Sie das aber auch in der Firma oder wechseln Sie die Firma (Feigling!)
  • Beschäftigen Sie sich nicht nur mit den tollen Erfolgsberichten. Jeder der viel gezahlt hat muss schon sehr sauer sein um öffentlich zu berichten, dass eine Aktion Schwachsinn war. Außerdem hätte er sich firmenintern ein Problem geschaffen.
  • Beschäftigen Sie sich mit offensichtlichem Scheitern in einem Gebiet in dem es Ihnen nicht wehtut. Das ist sehr lehrreich, wenn man dann den Parallelschluss zum eigenen (Firmen-) Vorgehen riskiert. Besorgen Sie sich vielleicht von Norbert Leser „Elegie auf Rot“ (1998), nicht wirklich neu, aber sehr lehrreich für jede Firmensituation. Nicht empfehlenswert wenn Sie Pressesprecher der SPÖ sind.

Viel Erfolg weiterhin

Gottfried Schaffar

PS.: der Artikel im Original:

http://derstandard.at/1363706473799/Sich-wieder-neu-erfinden-um-bei-Kunden-begehrt-zu-sein

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