Ein Freund kommt zu Ihnen und erklärt ihnen kenntnisreich warum Sie Ihre Ernährung vegan umstellen sollten und welche guten Gründe es da gibt – nehmen wir einmal an. Was passiert dann? Sie surfen im Internet und suchen und finden 293+ Sites die das für Blödsinn halten. Super – ich brauche mich nicht zu ändern! Sie wollten eigentlich nur Ihr Rheuma wegbringen aber die unangenehmen Tabletten loswerden. Nein – ein Tee ist zu kompliziert. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Das ist in einer Firma ganz genauso. Sie fordern mit Ihrer Innovation ja auch eine Änderung – oder? Aber bequem muss es sein? Auf österreichisch heißt das „möchten tun ma schon, aber tun tu ma nicht“. Wenn es nicht so ist, ist die Diagnose „großer Leidensdruck“ und Leidensdruck ist im Grunde nicht gut für Innovationen da er im Schlepptau den Zeitdruck und den finanziellen Druck mitbringt. Und in der Situation „Druck“ ist es zu spät für grundsätzliche Innovationen.
Dazu kommt noch etwas Wichtiges: Sie werden befördert – Gratulation! Aber sicher nicht, weil Sie Ihren Vorgesetzten mit der Einstellung „ich stelle Alles in Frage“ und mit „nein, da habe ich eine andere Meinung“ aufgefallen sind (auf die Nerven gefallen sind). Das fängt meist schon in der Familie an „dauerndes Fragen“ provoziert manchmal keine „erklärenden Antworten“. Ist das in der Schule anders (außer in Sonntagsreden von so genannten Bildungspolitikern“?) – nein Fragen machen Arbeit, der Vortragende muss nachdenken (autsch), wird aus dem Konzept gebracht. Oder haben Sie in einer Schularbeit, in der Sie eine ganz andere Meinung als der Lehrer vertraten, je eine gute Note bekommen? Aber das wäre z.B. in Deutsch durchaus möglich, eine andere Meinung zu einem Theaterstück zu haben. Glauben Sie mir, auf der Universität ist das genauso: „in Frage stellen – eigene Meinung haben und äußern – grundsätzlich andere Denkansätze vertreten“ ist unbequem – aber immerhin man darf bei den abschließenden Arbeiten kleine Verbesserungen zum anerkannten Kanon der Lehrmeinung äußern – aber nur wenn er in das Gedankenbild des Betreuers passt. Dem kann man nie mit Fakten begegnen – da kann ich viele internationale Beispiele geben – denn da stehen Karrieren am Spiel. Und wehe Sie sind einer anderen Meinung wie ein Nobelpreisträger.
Neues zu denken ist die Forderung der Innovation, aber Menschen werden so ausgesiebt, dass die Streichelweichen, die keine Arbeit machen überbleiben. Grundsätzliche Fragen sollen vielleicht nicht gestellt werden? Grundsätzliche Fragen können anerkannte Methoden in Frage stellen wie Könnten wir uns vom Mitbewerb abheben durch
- Verzicht auf geplante Obsoleszen?
- einen fairen Umgang mit dem Kunden?
- einen fairen Preis?
- faire AGBs
das ist nachhaltige Innovation – aber gefährlich.
Eine Umfrage von uns unter mehr als 2000 in der Wirtschaft aktiven Mitgliedern eines Forums, das Ethik auf seinen Fahnen geheftet hat, ergab die Bitte um faire AGBs genau eine Antwort.
Innovatoren die grundsätzliche Neuerungen bringen sind nicht komisch und sonderbare Käuze – ich denke sie wurden von der Umgebung dazu gemacht.
Viel Erfolg – Alles kann man trainieren!
Gottfried Schaffar
PS.: Learn to live independent of the good opinion of others – Dr. Wayne W. Dyer;
Als er endlich in einer Position war, in der er sagen konnte was er sich dachte, dachte er nur mehr an seine Position. – Autor unbekannt