
Ehrliches Fragen hilft
13. Juli 2014Eine Kolumne aus dem Karriere-Sandard vom 5.7.2014
KARIN BAUER
Hitlisten und Shitlisten
Umbau und Weiterentwicklung -die Agenda haben alle Firmen. Mehr oder weniger erschöpfte Teams, die sich ans dauernde „Changen“ gewöhnt haben und zwecks Joberhaltes gar
nichts mehr sagen, auch. Bogenweise Mitarbeiterbefragungen bringen da schon lange nicht mehr die Hebel zum Vorschein, an denen Führung ansetzen kann.
Der Abstand wird noch größer. Die Information für das Management über den tatsächlichen Zustand der Organisation wird noch geringer. Ohne Wissen über die Hitlisten (was klappt gut) und die Shitlisten (worunter leiden die Leute) lässt sich aber gar nichts weiterentwickeln. Und: Die Leute haben meist ein sehr klares Bild, welche Art von Führung sie möchten. Naivität, die Mitarbeiter würden schwierige Rahmenbedingungen mit dem Wunsch nach besserer Führung verwechseln, sollte man da nicht unterstellen. Lieber fragen: „Wie einfach machen wir es euch, gute Arbeit zu leisten?“ Und: „Was sollten wir aufhören zu tun, weil es eure Arbeit schwerer macht?“ In den Antworten liegen die Hebel für eine Weiterentwicklung von Führung.
Man fragt sich, warum das fast nie gemacht wird? Es ist die manifeste Unsicherheit und verzweifelte Suche nach Halt der Führung?
Diese einfache Massnahme hilft jeder Abteilung, vor allem der Forschung und Entwicklung.
Geben Sie diesen kleinen Artikel von Karin Bauer doch einmal versuchsweise Ihrem Chef auf den Tisch … trauen Sie sich? Sie trauen sich nicht … tja, da würde ich die Firma wechseln.
Viel Erfolg
Gottfried Schaffar
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