Archive for Februar 2015

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Controller an die Macht! … oder doch nicht?

21. Februar 2015

Controller werden immer mehr in Spitzenpositionen gehoben. Warum verlangen das Eigentümer oder deren (selbst ernannte) Beauftragte? Was hat das für einen Einfluss auf den Innovationsprozess.

Ich denke der Grund ist einfach – in einer unsicheren Zeit möchte man(n) Kontrolle. Unsicher ist die „Zeit“ aber nicht in der Firma, sondern im wirtschaftlichen und sonstigen Umfeld. Sogar in der Zeitung „Der Standard“ steht der Satz „…ängstlicher Vorstand…“. Also installieren wir Controller zur Kontrolle, und mehr Kontrolle ist ja auch mehr Sicherheit. Das Problem ist aber, dass der Controller im Inneren der Firma kontrolliert, die wesentlichen Unsicherheiten aber außerhalb der Firma sind. Das erinnert doch stark an den Buben dem es am Popo juckt, aber da er in der Klasse ist, kratzt er sich am Kopf. Oder sehe ich das zu überspitzt?

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Regina Kaute_pixelio.de

Im Grunde ist die Sehnsucht nach Sicherheit illusionär, nein die Sehnsucht ist real, aber man kann keine Sicherheit erzeugen – das Erdbeben in 3 Sekunden kann das Spiel sehr schnell beenden, der Bankencrash den der Staat (der Steuerzahler) nicht mehr stemmt verändert aber auch Alles. Kontrollieren kann man nur sich selbst … und das sehr schlecht. Es kann noch so eine „sichere“ Bonierung im Restaurant installiert sein – der Kellner, der es darauf anlegt kann seinen Chef betrügen – oder? Das ist einfach überall so, glauben Sie mir oder überzeugen Sie sich. Es entstehen nur immer komplexere Systeme und Regelwerke bei denen man Experten braucht um sie auch nur brav zu befolgen. Oder machen Sie Ihre Steuererklärung selber? Und in der Zeitung steht das der Herr X „nur“ ein paar Millionen auf die Seite geschafft hat – überzeugt, dass das der falsche Weg ist?

Dasselbe passiert in den Firmen: immer komplexere Regelwerke („… da setzen wir einen Prozess auf“) komplizieren das produktive Arbeiten. Aber fragen Sie doch unter welcher Verrechnungsnummer Sie den Bürokratieirrsinn verbuchen sollen… die Antwort die Sie sicher bekommen: „…na das bisschen eben unter dem Projekt für das Sie gerade arbeiten“ und dann wundern wir uns, dass Andere billiger sind? Andere schneller sind? Andere effektiver sind?

Controlling ist ja auch ein tiefes Misstrauen gegenüber den eigenen Abteilungsleitern. Um wieder in den Innovationsbereich zu kommen: Abteilungsleiter haben doch immer schon auf Sparsamkeit und Effizienz bei Innovationsprojekten geschaut oder? Jetzt soll der Controller, der im Wesentlichen nur die Sprache der Zahlen versteht in letzter Instanz entscheiden? Oder gibt es eine Kennzahl für die Bedeutsamkeit einer Angedachten oder in Entwicklung befindlichen Innovation? Wenn, dann ist es eine Kombination aus Meinungen … wenn das objektiv sein soll…? Aber gehen wir auf ganz sicher: die Entscheidung trifft ein Gremium – das ist toll – nein ist es auch wirklich wir haben ja mehrer Meinungen (wenn sie gegen die Chefmeinung sich etwas sagen trauen) und wenn es schief geht waren die „Anderen“ schuld.

Das ist sicher nicht generell so zu sehen, im Inneren einer Firma gibt es nun mal Reibungsverluste, aber eben auch aufgrund der Bürokratie. Im außen der Firma, am Markt und mit Innovationen da ist das hundertfache Potential. Aber dazu muss man Mut haben und die eigenen Leute nicht mit Zusatzaufwand zu jeder Idee bremsen. Irgendwann geben es die Mitarbeiter auf sich wegen einer Entwicklungsidee einem Hearing stellen zu müssen.

Es ist schön, dass es in Ihrer Firma besser ist.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Kontrolle im Betrieb und Innovation

16. Februar 2015

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ ist eine Redewendung, die dem russischen Politiker Lenin zugeschrieben wird (Wikipedia). Kontrolle ist in den letzten Jahren so eine Art Religion geworden: weil man das Firmenumfeld nicht kontrollieren kann …. na ja dann kontrollieren wir eben die eigenen Angestellten. Das geht so weit, dass sich Angestellte privat treffen müssen (außerhalb der Dienstzeit) um über mögliche Verbesserungen diskutieren zu können ohne einen Report über das Treffen schreiben zu müssen.

Sehen Sie sich diesen TED Vortrag an (20 Minuten) er ist es absolut wert. Nicht nur in Hinblick auf unser Thema, sondern auch in Bezug auf Privatsphäre im Internet und sonstwo:

http://www.ted.com/talks/glenn_greenwald_why_privacy_matters

Richtig: 20 Minuten die persönlich wichtig waren! So, und nun stellen Sie sich die durchkontrollierte Firma vor – alles muss reportet werden, jeder Cent aufgeschrieben und die Kameras sind (z.B. bei der Supermarkt-Kassieren) auch schon legal. Was passiert: Glenn Greenwald hat es ja in der ersten Hälfte erzählt: wir produzieren Konformisten, Jasager und „weiter so Macher“. Innovation fordern Alle aber … na das geht zu weit?

… und wenn jemand sagt „…oder haben sie etwas zu verbergen…?“ dann fahren Sie ihm oder ihr über den Mund!

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

 

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Zeitnot

10. Februar 2015

Innovation kann nicht unter Zeitnot entstehen – mit einer Ausnahme: das innovative festhalten am Sessel.

Im Standard vom 10.1.2015 war ein ganz ausgezeichneter Artikel, der das Dilemma auf den Punkt bringt:

Der Standard 150111#PersonalMovesDa lohnt es sich nachzudenken…

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: http://derstandard.at/

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Stress … na ja?

1. Februar 2015

Es ist fast ein sozialer Ausschließungsgrund, wenn man keinen Stress hat – na zumindest in der Firma und Pensionisten sind „sowieso“ immer im Stress. Da möchte ich doch zwei Kategorien unterscheiden … nein nicht Eu- und Distress sondern den selbst gemachten und den Stress von „oben“. Klar: niemand wird behaupten sich Stress zu machen aber Perfektionismus, das Erreichen-wollen von Zustimmung (gegen die eigene wirkliche Überzeugung) der Umgebung oder einfach das Gebraucht-werden-wollen (kenne ich gut) sind Auslöser. Auch selbstverständlich: gegen den Stress vom Vorgesetzten oder einer sozialen Zwickmühle hilft kein Therapeut und keine „optimale“ Organisation des Schreibtisches.

Vergegenwärtigen wir uns: woher kommen Innovationen? Na klar, von einer Idee – OK und wo kommt die her? Das ist eben Kreativität. Diese Kette ist die Quelle unseres Wohlstandes [Willfort, 2010]. Aber wie können wir kreativ sein: eine aktive rechte Gehirnhälfte (Entspannung), Zeit, Raum und Sicherheit.362829_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de Das ist aber Alles das Gegenteil dessen, was unter Stress passiert: Entspannung – da können Sie nur lachen; Zeit – sehr witzig; Sicherheit – nach der dritten Rotstiftumstruktuierung? Also unter Stress ist absolut nichts mit Innovation – das sollte uns einmal klar sein.

Was wir verdrängen (oder auch nicht wirklich kommuniziert wird):

  • Stress macht dumm und
  • Stress macht dick durch eine Erhöhung des Cortisols (körpereigenes Cortison),
  • Stress macht dumm durch Zerstörung der Nervensynapsen durch Cortisol und Glutamat (ein Neurotransmitter, der sich bei Stress im Gehirn anhäuft),
  • Stress macht alt durch einen vermehrten Angriff der freien Sauerstoffradikale auf Zellen,
  • Stress macht impotent und libidolos, weil der Sympathikus (autonomer Stressnerv) und entzündungsaktivierende Botenstoffe (Zytokine) aktiviert werden, die Geschlechtshormonbildung jedoch reduziert wird,
  • Stress macht krank, er fördert Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Gefäßverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall,
  • Stress macht depressiv, weil er die Serotoninproduktion verringert und stimmungsverschlechternde Entzündungs-Zytokine ansteigen lässt,
  • Dauerstress kann durch die Erschöpfung der Nebennierenrinde zum Burnout-Syndrom führen. [Zitat aus Schaffar: Radikale Innovationen, Wagner Vlg.]

Was allerdings erst in den letzten Jahren sich herausstellte:

  • Stress verursacht nachweisbar oder fördert eine Zerstörung der Gehirnzellen,
  • Gedächtnisverlust (was haben Sie gestern zu Mittag gegessen?) bist zu
  • Alzheimer!

Persönlich gesagt: das wische ich nicht einfach mit dem Argument „2 Wochen Urlaub und alles ist gut“ vom Tisch. Kaufen Sie sich ein Buch von Dr. Dharma Singh Khalsa (ein Uramerikaner der Sikh geworden ist) seines Zeichens Primarius und hoch dekorierter Mediziner (http://en.wikipedia.org/wiki/Dharma_Singh_Khalsa und http://www.drdharma.com) – das ist kein Wichtigtuer! Empfehlenswert in diesem Zusammenhang „The Better Memory Kit“ und „Brain Longevity“.

In seinen Büchern und Kursen schlägt er vor:

  1. eine Diät die auf 20% fettreduziert ist
  2. Stressreduktion
  3. Übungen
  4. Nahrungsergänzungen und in üblen Fällen Pharmazeutika

Alleine eine Länderweise Grafik „Alzheimer/100.000 Einwohner“ über dem Verbrauch von gesättigten Fettsäuren hat mich erschüttert: ein „Strich“ von Nigeria bis hinauf zu USA! Dr. Dharma schreibt auch über Nahrungsmittel die helfen, schlägt kurze Übungen zur Verbesserung der Stressresilienz vor. Zusätzlich schreibt er über verschiedene Nahrungsmittelergänzungen wie:

  • Vitamin E
  • Coenzym Q10
  • Ginko Biloba
  • Phosphatityl Serein
  • DHA und andere

Wenn Sie also nicht blind in die Stressfalle laufen wollen: hier ansetzen oder schlimmstenfalls Firma wechseln. Was ist wichtiger: die sehr schwache Sicherheit des Stressjobs mit allen oben aufgezählten Folgen oder…

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: ich entnehme dem Buch von Dr. Dharma, dass Glutamat (Geschmacksverstärker) nach neuen Untersuchungen Gehirnzellen zerstört – Mahlzeit!