Archive for Mai 2015

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Innovation und Entropie

30. Mai 2015

Ja, Entropie: das ist das Naturgesetz warum der Kaffe auskühlt und der Schreibtisch immer wilder aussieht … wenn man nichts dagegen macht (Energie investiert). Und was hat das mit Innovation zu tun? Ganz einfach? Na ja:

Wenn Sie genau beobachten, werden Sie es auch bemerken (und wir zwei sind nicht die Einzigen), dass mit Produkten und Dienstleistungen die die Entropie (Unordnung, Komplexität) erhöhen man (die Wirtschaft) viel besser verdient als mit Produkten und Dienstleistungen die die Entropie vermindern (Ordnung erhöhen, Komplexität vermindern). Ein alltägliches Beispiel: eine Krankenschwester oder Kindergärtnerin verdient viel weniger als jeder Söldner oder Programmierer. Interessanterweise sind Berufe die die Ordnung erhöhen meist weiblich besetzt, Berufe die Komplexität erhöhen oder Unordnung erhöhen männlich.

Wenn man konsequent im Sinne der Umsatzmaximierung denkt, so sollte sich Ihre Firma mit Bereichen beschäftigen die die Komplexität, die Entropie erhöhen:

  • nur mit Mobiltelefonen die immer komplexer werden, ist gutes Geld zu verdienen.

    (c) Katharina Wieland Müller pixelio.de

    (c) Katharina Wieland Müller pixelio.de

  • Beratungen die komplexe Umstellungen verursachen sind besser bezahlt
  • Wenn sich Ihre Firma weigert die Abwässer zu reinigen ist das konsequent: nachher kann man Mineralwasser teure verkaufen
  • Wenn wir die Bienen umbringen ist das doch toll: dann kann man Maschinen für die Bestäubung verkaufen (derzeit nur in China notwendig)
  • das Maximum an Entropiezuwachs (und die besten Umsätze) machen die Rüstungsfirmen

Also mit einfachen Beratungen, Querdenken oder Grundlagenforschung ist kein Geld zu machen, ja stört konsequenterweise. Die einzige (?) Wissenschaft die grundsätzliche Fragen stellt ist die Philosophie – na versuchen Sie bei einer Firma mit einem solchen Abschluss eine Anstellung zu bekommen. Aber in Sonntagsreden werden doch radikale Innovationen gefordert?

Wenn Sie diese Konsequenz stört, sind Sie nicht alleine. Was aber das Lustigste ist, auch die betroffenen Firmen stört Komplexität, wenn es um den Markt geht. Wenn  eine Firma endlich so groß ist um zumindest regional eine Rolle zu spielen ist die vordringlichste Aufgabe das Ausschalten des (komplexen) Marktes: Normen werde zu Gunsten verändert, Konkurrenten aufgekauft, Gesetze mit Lobbyarbeit umgebogen. Kleine Märkte, mit weniger als 5 Teilnehmern sind keine Märkte, das weiß sogar die Wirtschaftswissenschaft. Gesetze die das verhindern sollen werden konsequent verhindert oder entfernt: (Eine Zerschlagung von Bell in USA wäre heute nicht mehr möglich)

Eine interessante Asymmetrie – so ähnlich wie die Unmöglichkeit zu den eigenen Verkaufs AGBs einzukaufen oder die Entlohnung der eigenen Mitarbeiter im Kontrast zu den Preisen der eigenen Produkte. Die faszinierendste Asymmetrie ist ja Forderung nach niedrigeren Löhnen in Europa und gleichzeitig mit Zielmarkt Europa hochpreisige Produkte in Europa zu verkaufen.

Ich wünsche Ihnen keine solche Innovation in der Firma

Gottfried Schaffar

PS.: das erinnert mich an einen Versuch mit sehr vielen Börsenhändlern: ein Spiel zwischen zwei Personen bei dem ein Euro versteigert wird mit Ausrufungspreis 5ct. Allerdings mit der Zusatzregel, dass man beim Zuschlag auch den bisher gebotenen Preis zahlen muss. Alle (sic!) Börsenhändler steigerten sich bis weit über 2 bis 8 Euro. Ein Schachspieler der immer voraus denken muss wäre da nie eingestiegen.

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Drei Wochen Digital Detox – fit für neue Innovationen?

25. Mai 2015

Dieser Artikel stammt von Johanna Vedral:

Johanna Vedral (c) by Johanna Vedral

Könnte es sein, dass wir die Kunst, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, verlernt haben, weil wir ständig erreichbar und nirgendwo mehr richtig anwesend sind? Sind wir doch nicht so multitasking-fähig?

Zwangsentwöhnung von der Erreichbarkeit gilt als Digital Detox als hipper Urlaubstrend . Scheinbar brauchen viele Menschen mittlerweile auch Anleitungen, sich mal vom Internet abzukoppeln… Warum eigentlich? Ist doch alles so schön bunt hier… Warum sollte man sich also immer wieder mal richtige Offline-Zeit gönnen?

„Die innere Tendenz, von anstrengender Konzentration abzuschweifen, ist so stark, dass der wandernde Geist nach Ansicht der Kognitionsforscher den Grundzustand des Gehirns darstellt“, sagt der Psychologe Daniel Goleman in seinem Buch „Konzentriert euch!“ Die dauernde Reizüberflutung und das Multitasking verhindern dieses Schweifen des Geistes, zu ungelösten Aufgaben, zu persönlichen Sorgen, kreativen Problemen und Selbstreflexion. Der räumliche und zeitliche kreative Kokon, der z.B. beim Spazierengehen (ohne Handy!) entsteht, kann sich nicht bilden. Denn ein Leben voller digitaler Ablenkungen ist mit einer nahezu ständigen kognitiven Überforderung verbunden.

Die Ablenkungen durch das ständige Online-Sein und das Multitasking-Chaos verhindern aber nicht nur das kreative Schweifen des Geistes, sondern auch die Konzentration, d.h. die selektive Aufmerksamkeit, die zur Vertiefung notwendig ist: „Scharfe Konzentration setzt den Schaffensraum in Gang“, sagt Goleman.

Was Besseres kann mir als Schreibender also nicht passieren: Juhu, vor mir liegen drei Wochen Digital Detox Urlaub! Drei Wochen lang keine Mails bearbeiten, keine Blogs schreiben, nicht an meinem Sachbuch und auch nicht an meinen Short Stories feilen, keine Internetrecherchen und auch keine youtube-Videos, kein genüssliches Zeitverplempern mit Social Media… Denn der Laptop bleibt zuhause! Das Handy kommt zwar mit, wird aber die meiste Zeit in den Offline-Modus versetzt. Auch keine Bücher kommen ins Reisegepäck. Nur mein neues leeres Notizbuch und meine Füllfeder mit ausreichend Tintenpatronen. Denn Schreib-Fasten verordne ich mir sicher nicht! 🙂

(Zitatende) Johanna Vedral ist Innhaberin des „Schreibstudios“ http://schreibstudioblog.wordpress.com

Ja, ich denke so kann ich auch Kraft und Ideen tanken. Außerdem bin ich auch ein ausgeprägter Schreiber und ja, tatsächlich mit schreiben kann man Probleme lösen und innovativ sein … versuchen Sie einmal ein Schreibseminar.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Blei zu Gold verwanden – Innovativ?

18. Mai 2015

Diesen Tagt habe ich von Cornelia Scala-Hausmann vom Institut für Zukunfskompetenz. Gescheit, lesenswert und befolgenswert…


 Blei zu Gold

…wären wir imstande, wie die alten Alchemisten stets versuchten, Blei in Gold zu wandeln…wer wäre dann der reichste Mensch auf Erden?

Wohl der, der das meiste Blei angehäuft hat.

Hmmm…tatsächlich – ich blicke auf den immensen Reichtum meines bisherigen Lebens und schmunzle.

…Familie…Kindheit…Schulzeit…Partnerschaften…Beruf…
…oh…und dann begann es sich schon zu wandeln, merke ich gerade!
Das Blei wurde weniger, das Gold wird seither mehr…

Ok, ich gebe zu, die jüngeren unter uns sind im Nachteil – aber wäre das nicht ein Grund, dem „Älterwerden“ mit Wohlwollen entgegen zu sehen? Die Statistik zeigt ja wunderbar, dass nach einem Höhepunkt an Ärger um die 42 (bewiesenermaßen das allgemeine Umbruchsalter) es immer stressfreier wird!


Mit 50 wird das Leben also erst schön! Gut zu wissen 😉

Ob die Statistik so bleiben würde, wenn es keine Pensionen mehr gäbe?
Für die Alchemisten unter uns schon.

„Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert.“
(Georg Christoph Lichtenberg)

…also ist es das Blei, das bewegt!
Und anstelle an bleischweren Belastungen zu Grunde zu gehen, kann es zu „Gold“ gewandelt werden…
…und das nicht in Märchen, sondern im realen Leben.


(Zitatende) Ist doch etwas … oder?

Viel Erfolg und durchatmen und wirklich innovativ leben

Gottfried Schaffar

PS.: sihe auch http://www.zukunftskompetenzen.at/newsletter_1429696893.html

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Innovation und Riskmanagement

9. Mai 2015

Riskmanagement ist wichtig… wäre wichtig bei den Banken gewesen – aber das ist ein anderes Thema. Riskmanager ziehen bei den Firmen ein. Ja klar, jeder will wichtig sein und das Risiko sollte in der Geschäftswelt im Rahmen bleiben. Wenn Organisationen Unsummen auf ein Projekt setzen ist das mehr als ungesund – wobei in solchen Fällen wahrscheinlich auch ein redegewandter Rismanager auch nichts ausrichten würde.

Bei Innovationen haben wir es doch mit einigen Faktoren zu tun:

(c) by_S. Hofschlaeger_pixelio.de

(c) by_S. Hofschlaeger_pixelio.de

  1. der Zukunft – ein unsicherer Zeitgenosse
  2. wenn es einfach wäre, hätte es schon der Mitbewerber „gemacht“
  3. geht das überhaupt?
  4. wie viel wird es kosten?
  5. kann man es verkaufen?
  6. wie viel werden wir verdienen?

Eine ziemliche Liste an risikoreichen Beurteilungen. Der Riskmanager hat seine Mathematik gut gelernt: nehmen wir an, dass jeder dieser sechs Punkte zu 80% für die Firma positiv zu bewerten ist. Wobei 80% positiv ein traumhaft guter Wert ist. OK, rechnen wir:

die Wahrscheinlichkeit nach der Spieltheorie dass das Projekt „gut“ ausgeht ist also

0,8*0,8*0,8*0,8*0,8*0,8=0,262144 … Kinder das ist ja nur 1/4 … Projekt wird nicht gemacht – Ende der Diskussion. Oder?

Also nur mehr Entwicklungsprojekte die

  • nichts kosten,
  • bei denen die Kosten bis zur Markteinführung bekannt sind,
  • der Gewinn riesig ist und
  • Alle müssen dafür sein (damit niemand schuld ist).

Ist es das genannte Vorgehen, dass uns gegenüber dem Chinesischen Mitbewerber so unbändig viel Vorsprung ermöglicht?

Ich denke, dass es so nicht geht und das Gesamtrisiko des oben stehenden Zahlenbeispiel nicht 26% ist da die einzelnen Parameter nicht unabhängig voneinander sind. Also wieder nur der alte Eigentümer der sagt „machen wir – daran glaube ich“?

Voraussagen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen – Nils Bohr

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Das hat nichts mit Innovation zu tun?

4. Mai 2015

Ja, es gibt große und kleine Innovationen. Auch gibt es gewinnbringende und weniger gewinnbringende Innovationen. Ich möchte diese Woche einfach auf einen radikal innovativen Film hinweisen. Ein Kurzfilm, 20 Minuten die sich als wertvolle Innovation herausgestellt haben…


Recommended Film:

Admission trailer image

Admission trailer image

          Admissions

Three people who have just passed on find themselve at the corridor to heaven. Two are an Israeli couple and the other an Arab terrorist. Is there any way these people can get beyond their judgments? This short film delivers a huge lesson, quite inspiring, with plenty of food for thought and discussion.

Danke für’s Anschauen und weiter viel Erfolg
Gottfried Schaffar
PS.: es gibt großartihe Innovationen