Diesen Begriff übernehme ich von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama[i]. Er meint damit nichts anderes als das Forcieren einer Haltung in der man, zumindest manchmal, Leistungen an „der Allgemeinheit“ erbringt – ohne offensichtliche Gegenleistung.
Stellen Sie sich noch einmal vor, Sie bekommen 10€ von Ihrem Chef oder Sie geben 10€ einer Kolporteurin vom Augustin (einer Obdachlosenzeitung). Herschenken ist manchmal schöner – der Homo oeconomicus ist eine Fiktion (das ist auch wissenschaftlich mehrfach untersucht).
Es mag sein, dass Sie zum Beispiel nach einer Charity – Aktion müde sind. Beobachten Sie aber doch einmal Ihre energiegeladenen, kreativen Gedanken, Ihr leicht anderes Auftreten, Ihre Stimme.
Hier einige Ideen:
- Schenken Sie jemanden ein Lächeln, den Sie eigentlich nicht mögen
- Schenken Sie einem Bettler eine – für ihn – unerwartete Summe Geldes
- Kaufen Sie einen Blumenstrauß, gehen Sie ins lokale Altersheim, fragen die Oberschwester wer nie Besuch bekommt und übergeben den Blumenstrauß.
- Hören Sie jemandem zu, dem niemand zuhört
Versuchen Sie es, Sie werden überrascht sein, wie gut das tut und wie anders zumindest der nächste Tag verläuft.
Joan Borysenko kategorisiert hier
- „negative Emotionen“ – Ich, meiner, mir, haben, mehr und die …
- „positive Emotionen“ – Ehrfurcht, Liebe, Freude, Vertrauen, Friede, Vergebung.
Versuchen Sie es, oder schauen Sie sich die Leute zum Beispiel in einem Altersheim an: da schleppt sich eine Dame mühselig durch die Gänge als sie plötzlich auf eine andere Insassin trifft, der es noch schlechter geht. Die erste lässt die zweite einhängen um ihr beim Gehen zu helfen – ein alltäglicher Vorgang. Jetzt schauen Sie sich die erste Dame an – die Haltung, die Energie, die Ausstrahlung, das alles hat sich sehr positiv verändert.
Ein Radiomoderator in USA hatte einmal Mutter Theresa zu Gast. Am Ende des Interviews fragte er „Mutter Theresa, was können wir als Radiostation für sie tun?“ und sie antwortete „Danke, ich wollte nur das neue Obdachlosenasyl bekannt machen. Der Radiomoderator ließ aber nicht locker „Mutter Theresa, wir sind eine große Radiostation, wir können viel Publicity für sie erreichen“, die kleine Person sagte aber nur, dass sie keine Publicity benötigt. Das ließ aber den Moderator nicht ruhen „Mutter Theresa, wir können eine Menge Geld für sie auftreiben!“ Und die 1m 47cm Frau antworte „Sie dürften es sehr ehrlich meinen. Wenn sie wirklich etwas tun möchten, stehen sie morgen in der Früh um 3Uhr 30 auf, gehen sie hinaus in die Straßen von Albuquerque, finden sie jemanden der glaubt, dass er alleine ist und überzeugen ihn, dass er es nicht ist“.[ii]
[i] Zitiert nach It’s Not the End of the World: Developing Resilience in Times of Change von Joan Z. Borysenko von Hay House, 2009
[ii] aus dem Gedächtnis, nach einem Vortrag von Wayne W. Dyer
Viel Erfolg
Gottfried Schaffar