Posts Tagged ‘Achtsamkeit’

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The New News – ein Artikel von Alan Cohen

7. Juni 2015

Ein sehr bemerkenswerter Artikel von Alan Cohen flatterte in mein elektronisches Postfach. Ich darf ihn mit Genehmigung hier wiedergeben:

The New News

Sitting backstage at a network television studio in a large metropolitan city, I waited to go on the air for an interview. My segment was scheduled right after the noon news broadcast, which began with a gory account of a murder, then a rape, then war footage, followed by bad economic news and a political scandal. I began to feel depressed, but consoled myself that the broadcast would get to more positive reports. It didn’t. The entire fifteen minutes was filled with gloom and doom, nothing anyone in his right mind would want to get up in the morning and face. Eventually I just had to laugh. The news was beyond depressing. It was ridiculous. It was unbelievable . Finally, after the closing sortie of auto accidents and snarled traffic, the broadcaster announced, „. . .and now for a great new book by an author who is going to tell you how to live a happy life.“

The camera turned to me.

Suddenly I became Neo in the movie The Matrix, in which wizard Morpheus extends two open hands, a red pill in one palm and a blue pill in the other. If Neo ingests the red pill, he will awaken to his true self and the real world. If he takes the blue pill, he will remain in a familiar but oppressive world of illusions.
I sat up straight and reached for the red pill. I told the audience that is our birthright and fear the imposter. I took a stand for living authentically in a world consumed by illusions. I told the viewers that they deserved better than the world showed them, and they held power over their lives regardless of the insanity around them. It was the only news I knew how to broadcast.
After the program, the anchor, a highly-respected lifetime journalist, took me aside and told me, „I agree with you completely. I get depressed coming to this job. There has to be more to life than the world we are telling people there is.“
The reality we have been shown has been twisted into the polar opposite of truth. You have likely told someone about a valued vision of yours, to which he or she responded, „Get real!“ Suddenly your excitement was reduced to ashes and you either gave up your quest or you had to once again build up the courage and momentum to forge ahead. Take care to share your sacred visions with people who will empower you, not attempt to gobble your hopes in the shredder of doubt. If you have even one or two good friends who understand you and believe in you, that is sufficient. And if it seems that no one understands or supports you, Higher Power has your back. Even when you do not have faith in yourself, God has faith in you.
When most people say, „Get real,“ they mean, „Get small. Get limited. Get stuck. I am trapped in my little fear-bound world, and your expansive vision is threatening to me. So I demand that you grovel in the mud with me. How dare you rock my tiny world with greater possibilities!“ The premise is that success and happiness are unattainable illusions, while struggle and suffering are realities we must adjust to and live with…
So the next time someone tells you, „Get real,“ take their advice as the highest compliment. Thank the speaker for reminding you to be who you are and do what you are here to do. Your purpose on earth goes far beyond satisfying critics or proving yourself according to standards others set for you. Your purpose is to recognize the greatness within you and deliver it. Show the world what is real by establishing yourself in vision, not division. Invite naysayers to meet you on higher ground. They need your reality far more than you need theirs. (Zitatende)

Also ich finde, das ist nachdenkenswert

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: hier der Link zum Orginalartikel und ein Link zum Autor Alan Cohen

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Achtsamkeit

25. Mai 2014

Sagen Sie nicht sofort „New-Age-Blödelei“ – probieren Sie es aus und machen Sie es öfter. Warum? Das ist leicht beantwortet:

  • Sie werden mit der Zeit weniger stressanfälliger,
  • emotionell stabiler,
  • Selbstbestimmter,
  • offener für neue Gedanken (Vorsicht Innovation!)

Na ist doch einen Versuch wert ….

Aus „Meditation für Dummies“ von Stephan Bodian – ein sehr praktisches Buch das alle Fragen beantwortet:

Ein Stück Obst essen

Stellen Sie sich für den Zweck dieser Übung vor, dass Sie gerade von einem anderen Planeten auf der Erde gelandet sind und noch niemals zuvor eine Orange gekostet haben.

1. Legen Sie eine Orange auf einen Teller und schließen Sie die Augen.

2. Schieben Sie alle Gedanken und vor gefassten Meinungen beiseite, öffnen Sie die Augen und versuchen Sie, die Frucht so wahrzunehmen, als sähen Sie sie zum ersten Mal.
Beachten Sie ihre Form, ihre Größe, ihre Farbe und ihre Oberfläche.
3. Wenn Sie anfangen, die Orange zu schälen, achten Sie darauf, wie Sie sich in Ihrer Hand anfühlt, wie sich das Fruchtfleisch und die Schale unterscheiden und wie das Gewicht der Frucht in Ihrer Hand liegt.

4. Führen Sie langsam ein Stück der Orange an die Lippen und warten Sie einen Moment, bevor Sie anfangen zu essen.
Achten Sie darauf, wie sie duftet, bevor Sie anfangen zu essen.

5. Öffnen Sie den Mund, beißen Sie in das Stück und fühlen Sie die Beschaffenheit des weichen Fruchtfleisches und den ersten Schwall des Saftes in Ihrem Mund.

6. Beißen Sie nochmals hinein und kauen Sie die Orange. Bleiben Sie mit Ihrer Achtsamkeit bei den von Moment zu Moment wechselnden Empfindungen in Ihrem Mund.
Während Sie sich vorstellen, dass dies die erste und letzte Orange sein könnte, die Sie jemals essen werden, versuchen Sie, jeden Moment frisch und neu und als eine eigenständige Erfahrung zu erleben. Beachten Sie, wie sich diese Erfahrung, eine Orange zu essen, davon unterscheidet, wie Sie normalerweise ein Stück Obst essen.

——— Zitat Ende

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Handfestes, das Freude bereitet…

6. April 2014

Heute ein Gastkommentar vom Institut für Zukunfstkompetenz (Cornelia M. Scala-Hausmann):

Cornelia M. Scala-Hausmann, DDipl

Cornelia M. Scala-Hausmann, DDipl

… haben Sie das auch gern? Nicht immer irgendwelche nebulosen Ankündigungen, Dienstleistungen oder Projekte? Sondern ein einfaches, materielles, anfassbares Produkt, bei dem jeder weiß woran er ist?
Es ist schon interessant zu beobachten, wenn hochstudierte, akademische Doktoren und Doktorinnen ihren Beruf an den Nagel hängen und Marmeladen oder Smoothies verkaufen, Teppiche knüpfen, Decken sticken, Immobilien vermitteln, Klangmassagen geben, Pferde züchten oder selbstgemachte Ledertaschen verkaufen.

Und wenn man fragt, „Wie gehts dir?“, bekommt man ein fröhliches „Puh, ja, viel zu tun – aber super! Es macht Spaß!“ zu hören.

Interessant. Offenbar macht es mehr Spaß als bei dem vorherigen Management/Analysen-Job mit einem vielfachen Gehalt oder als Consulenten/Berater-Selbstständiger mit ständig eierndem „Grad-Noch-Einkommen“.

Interessant ist auch, dass bei handfesten Produkten viel weniger „gehandelt“ wird. Die Dienstleister kennen das ständige Runterhandeln ihrer Angebote, Konzept- oder Tagessatz-Rabatte etc. Bei einem selbstgemachten Rosen-Marillen-Gelee handelt keiner! Das will man haben und dafür zahlt man gern.

…ein visionäres Quo (irgendwohin), das gegen ein handfestes Quid (was) eingetauscht wird.“  (Ambrose Bierce)

Also stellt sich für mich die Frage – wie kann man graue Dienstleistungen zu bunten, handfesten Produkten machen?

Ich tippe auf Kombination. Gesehen bei einer Freundin und ehemaliger Wirtschaftsprüferin, die ihre Coachings über ihre Smoothies und Lebenswert-Produkte verkauft und seither glücklich ausgelastet ist. Gesehen auch bei einer Freundin, die statt
chinesisch-Dolmetsch-Büroarbeit nun Immobilien vermittelt und nebenbei chinesische Kunden gut versteht. Gesehen bei einem Freund, der seine Kräuterleidenschaft in seine Beratungen einbaut und gegen jedes Organisationsleiden ein Kraut wachsen lässt… und ich selbst, die gerade dabei ist, Hausbau-Journalismus zu betreiben, Segel-Coachings weiter gibt und Büro mit Vermietung in Wien vereint…

Was man angreift, muß angreifbar sein – die Art, wie man es tut, unangreifbar.“  (Kay Lorentz)

Handfestes Bodenhaftiges mit inspirativen Ideen vereint – das hat Flair! Das weckt Interesse und schafft gute Laune. Denn wir Menschen lieben das Schöne und darüber lernen wir lieber als über Problem-Analysen.

Ich bin sicher, Sie haben selbst viel Handfestes und Schönes, das Sie weitergeben können. Ließe sich das vielleicht beruflich verbinden?

_Je greifbarer die Arbeit, desto unangreifbarer der, der sie tut.“_  _csh_

Ein frühlingshaftes Wetter wie diese Tage gibt einiges an Tatkraft mit in diese Richtung…nützen Sie es! *)

Ihre

Cornelia Scala-Hausmann

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Links oder rechts? Das Entscheidungsdilemma.

17. November 2013

Etwas zu entscheiden ist nicht immer einfach. Einfacher ist es manchmal, wenn es jemanden anderen betrifft – wir wissen was „gut“ für ihn ist (auch wenn das mitunter eine Einbildung ist – wir waren alle einmal Kinder von Eltern 🙂

Eine gute Entscheidung ist die Basis für ein kreatives und innovatives Berufsleben. Und Entscheidungen sind bei einer Berufswahl oder Richtungsänderung besonders heikel.

Wenn es mich selbst betrifft, ja, da muss man zunächst wissen was man selbst will.  Das ist aber manchmal deshalb nicht einfach, weil wir viele Stimmen und Meinungen internalisiert haben: die Erwartungen der Eltern, unsere Vorstellungen was den Kindern gut tut, die Forderungen des Vorgesetzten, unsere moralischen und ethischen Rahmenbedingungen – die wir uns gegeben haben. Ein schier undurchdringliches Netzwerk an Meinungen. Wo sind da wir, wo bin ich? Was ist anerzogen, kulturell bedingt?

Nehmen wir als Beispiel eine Berufsentscheidung – aufsteigen in einem „Job“ oder dem Herzensgefühl „ich sollte etwas anderes machen“ folgen? Aber was? Hier meine sehr persönliche Vorgangsweise:

  • Zunächst sollte man über eine Woche dauernd mit einem Zettel herumgehen und im Sinne eines Brainstormings alles notieren, was einem zum Thema einfällt – alles und wirklich alles. Ohne jede Zensur, und sei es noch so blöd.
  • Dann muss man sich einmal eine Stunde Zeit nehmen und mit sich selber kommunizieren. Wie mache ich das? Stille – vollkommene Stille, regungslos sitzen und NICHTS denken. Das letztere erfordert etwas Übung (vielleicht hilft Ihnen http://www.gangaji.org ?). Wenn Sie möchten, können Sie in Gedanken um Hilfe bitten. Und jetzt offen sein und gewillt sein auch unangenehme Erkenntnisse zu haben, Einsichten zu notwenigen aber vielleicht auch riskanten oder im Freundeskreis wenig angesehenen Entschlüssen zu kommen.
  • „Das ist nichts für mich, das kann ich nicht!“ Diese Gedanken sollte man näher untersuchen: habe ich ein Sehnen und weiche nur aus? Oder widerspricht eine Aktion meinen Wertvorstellungen (und ist vielleicht gut bezahlt). Zusammenfassung dieses Punktes: seien Sie nicht feig!
  • Wenn Freunde von mir sagen „das geht nicht“, dann ist das für mich eine Herausforderung. Kann das für Sie auch zutreffen?
  • Man sollte ein Ziel haben, nicht eine ganze Liste. Ich habe in meinem Freundeskreis einige sehr, sehr tüchtige Menschen, die so viel gleichzeitig machen, dass Sie nichts „wirklich“ machen.

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    jakob-ehrhardt pixelio-de

  • Aber was ist das Ziel? Das ist schwierig. Da hilft kein Test, kein Psychologe, keine Eltern, kein Verwandter und keine Freundin – ganz im Gegenteil, man delegiert die eigene Entscheidung, die eigene Kraft und Macht an jemanden anderen. Eigene Entscheidungen sind meine Entscheidungen, die ich mit voller Power verfolge. Fremde Entscheidungen (und Tests) haben nur den Vorteil, dass jemand schuld ist, wenn es schief geht. Fremde Entscheidungen haben aber den verdammten Nachteil, dass man ein Leben lang das macht was ein Anderer will.
  • Bei Veränderungen im Lebensweg: Besprechen Sie das Problem mit jemanden der Sie gut kennt: Idealerweise Ihre Kinder (zwischen 12 und 19), die nehmen sich kein Blatt vor den Mund und haben in dieser Angelegenheit keine Vorurteile.
  • Schreiben Sie Ihren optimalen Nachruf – OK, ein harter Job, aber da steht dann drinnen was Sie erreichen wollen und sollen.
  • Wenn es trotzdem mehr als eine Möglichkeit oder Ziel ist, kann man einen alten Trick von Alan Cohen verwenden: Nehmen Sie eine Münze (…. ähhh …. sooo ein Bart…. NEIN!) und bestimmen Sie, welche Seite Ja heißen soll und werfen Sie die Münze. Beachten Sie nicht nur das Resultat, sonder vor allem Ihre emotionelle Reaktion darauf. Und machen Sie dass, wo sie sich ganz innen wohl fühlen.
  • Was aber meiner Meinung nach ganz wichtig ist, man sollte sich fragen WARUM? Einfach sich klar werden warum. Eine nahe Bekannte wollte unbedingt Ärztin werden – das ist sicher toll, aber sie wollte es um ihren Bruder zu übertrumpfen, eins auszuwischen. An sich auch OK, man sollte sich darüber aber klar werden. Mögliche (in meinen Augen nicht gute) Gründe sind auch: weil es mir Anerkennung bringt, bequem ist, weil mein bester Freund es macht, weil „das was ich wirklich will“ die Anderen für unmöglich halten…
  • Fragen Sie sich „Würde ich das tun, auch wenn es keine (oder wenig) Bezahlung dafür gibt?
  • Machen Sie eine Liste, was Sie bereit sind zur Erlangung dieses Ziels alles zu machen. Und machen Sie eine Liste was Sie unter keinen Umständen für dieses Ziel machen würden (Unmoralisches ausgenommen). Wenn die zweite Liste leer ist – ja, dann ist das eine Garantie für Ihren persönlichen Erfolg – aber vielleicht nicht sofort. (dieser Punkt stammt von Wayne W. Dyer)
  • „Aber zuerst muss …“ Argumente töten alles: zuerst muss ich geschieden sein, genug Geld haben, … vergessen Sie die Idee und gehen Sie weiter in die widerliche Firma in der Sie sind.
  • Und tun Sie es – jetzt – mit vollem Einsatz.

Viel, sehr viel Erfolg wünscht

Gottfried Schaffar

PS.: ein Zitat von Wayne W. Dyer: „I live my life by my rules.
If you want to find a deeper meaning in your life, you won’t find it in the opinions or the beliefs that have been handed to you. Rather than trying to be what everyone else expects you to be, live your life by your own rules to be happy and find inner peace.“

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Achtsamkeit und Innovation

17. März 2013

Lassen Sie sich einmal folgenden Text aus dem „Thea Koch- und Backjournal“ (http://www.kochundback.at/) auf der Zunge zergehen:

Wie schmeckt eine Rosine?

Welche Aromen stecken in einem Stück Schokolade? Und welche Geschmacksabfolge bringt ein simples Stückchen Semmel, das wir ganz langsam kauen?

Fragen, denen Sie und ich auf Anhieb wahrscheinlich etwas ratlos gegenüberstehen, da wir uns ganz selten auf eine Speise oder ein Lebensmittel so konzentrieren, dass wir davon einen, abgespeicherten` Geschmack genau beschreiben können.

Und dabei entgeht uns viel – ich habe es selbst vor wenigen Minuten ausprobiert: Ich habe eine Rosine auf der Zunge langsam, aufgeweicht, habe mit der Zunge die Form ertastet und dann die weiche Frucht mehrmals durchgebissen. Langsam hat sich auf Zunge und Gaumen ein sehr fruchtiger Geschmack entwickelt, der nach etwa 2 Minuten kauen immer intensiver wurde – bis ich so richtig den typischen Weintraubengeschmack wahrnahm. Köstlich! Mein Tipp: Versuchen Sie, auf diese Weise Speisen neu kennen zu lernen. , Üben Sie … und Sie werden staunen und noch mehr genießen…

Ihr  Rudolf Bruner

Peter Smola @ pixelio.de

Peter Smola @ pixelio.de

————————– Zitatende —————————–

Wir, die wir innovieren, müssen wach und aufmerksam sein um die Möglichkeiten zur Lösung von diversen Problemen sehen zu können. Achtsamkeit ist da eine hervorragende Übung. Es ist auch eine Übung die viel Freude macht. Achtsamkeit erhöht auch ihre Genussfähigkeit – probieren Sie dich die volle Konzentration auf den Geschmack, wenn Sie das nächste Mal in einem guten Restaurant sitzen. Zusätzlich werden Sie Stressresistenter und können sich besser auf ein einzelnes Problem (zeitweise) konzentrieren.

Viel Spaß

Gottfried Schaffar

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Sich selber anlügen stoppt innovatives Denken

9. Dezember 2012

Ich denke den Grundgedanken zu diesem Artikel verdanke ich Dan Millman aus einem Buch das ich bei einem langen Zwischenstopp auf irgendeinem Flughafen gekauft habe.

Der Grundgedanke ist der: Man nimmt sich etwas vor, z.B. in der Frühe für den Tag oder für einen Monat, und dann kommt man darauf das es (wieder einmal) viel zu viel war was man sich da vorgenommen hat. Das ist also ein sehr persönlicher Vorgang und es geht die Firma und dem Chef so etwas von überhaupt nichts an, wie etwas jemanden nichts angehen kann.

Warum ist dieses Vorgehen für den Innovationsprozess so tödlich? Der Grund ist einfach: die Elends lange Liste und der vorrückende Stundenzeiger bringen uns unter Zugzwang. Was von der heutigen Liste soll den noch (schnell) erledigt werden. Das nimmt jede Freude an der Arbeit und zuwenden können Sie sich in dieser Situation einem Problem schon überhaupt nicht. Die Zuwendung – die freudvolle Zuwendung, nein die erwartungsfrohe Zuwendung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen, völlig neuen Idee.

Mir ist klar, dass das offiziell schwer durchzuboxen ist – offiziell haben Sie Ihre 47 Projekte mit Deadline, was ja nicht sehr förderlich der inneren Ruhe und erwartungsfrohe Zuwendung ist. Etwas wirklich Großes, eine völlig neue Idee kommt aber aus der Ruhe, der Stille zwischen den Gedanken.

Also ganz praktisch: packen Sie den Stapel mit Unerledigtem in den Kasten und legen Sie nur das eine Projekt auf den Schreibtisch. Schön wäre noch das Abschalten der Telefonen, Handys und Computer – schätze das geht aber an Ihrer Arbeitswirklichkeit völlig vorbei. OK und dann nehmen Sie sich für die nächsten z.B. 4 Stunden vor dabei zu bleiben.

Ja – selbstverständlich – ein Problem kann länger dauern (und tun es auch – zumindest bei mir). Wenn aus einer Komplikation ein Arbeitsschritt länger dauert, dann killt das nicht unser Selbstverständnis. Es sind die unrealistischen Listen die wir uns vornehmen – wissend, dass sich das nie ausgeht.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: mein Buch „Radikale Innovation und grundsätzliche Problemlösungen finden – ein Praxishandbuch“ ist bei jeder Buchhandlung erhältlich. Bei Amazon war die erste Verlagslieferung binnen einer Woche weg – Danke. Buchdetails

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Achtsamkeit eine zentrale Übung der Innovation

24. November 2012

Üben klingt in unserer (Schulgeprägten) Erinnerung nicht sehr gut. Ich bin aber überzeugt, diese „Übung“ gefällt Ihnen.

  • Nehmen Sie sich einen schönen Pfirsich (oder sonst ein Obst das Sie mögen).
  • Setzen Sie sich ruhig hin und beschließen Sie ein paar Minuten Zeit zu haben.
  • Versuchen Sie den Pfirsich nicht zu beurteilen, schauen Sie ihn an, als ob es der erste Pfirsich ihres Lebens wäre.
  • Schauen Sie sich den Pfirsich auch rundherum genau an, die Farben, die Form, den Stingl.
  • Lassen Sie sich Zeit.
  • Keine Urteile!
  • Riechen Sie zu der Frucht. Riecht sie überall gleich? Lassen Sie den Geruch auf sich wirken.
  • Fühlen Sie den Pfirsich, wie ist die Textur, die Härte, das Gefühl? Fühlen Sie das Gewicht.
  • Beißen Sie langsam hinein.
  • Nehmen Sie den Geschmack wahr.
  • Registrieren Sie den Saft und seine Konsistenz.
  • Wie duftet es?
  • Spüren Sie Ihre Zähne, Lippen, den Gaumen, das Schlucken.
  • Kauen Sie voll bewusst und denken Sie an nichts anderes – volle Konzentration
  • Ändert sich der Geschmack? Die Härte?
  • Wenn Sie fertig sind verharren Sie einige Sekunden in der Erinnerung und seinen Sie sich bewusst – es ist eine Erinnerung und sonst nichts?

Das ist für mich immer eine sehr angenehme Übung … und man isst weniger – wirklich.

Wozu das Ganze? Was hat das mit Innovation zu tun? Die Antwort ist einfach: Sie müssen mit der Hingabe, die Sie beim Pfirsich-Essen eingesetzt haben, auch auf Ihr Innovations-Problem anwenden. Das Problem und dieses Problem und nichts anderes bearbeiten. Volle Aufmerksamkeit – wie beim Pfirsich! Nichts anderes denken. Und vor allem: keine Urteile. Wenn Sie das einmal angewendet haben, werden Sie es nicht mehr missen wollen – auch wenn auf Ihrem Schreibtisch sich noch 23 Probleme stapeln.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: das kann man nicht nur auf Pfirsiche, Obst und Dienstprobleme anwenden! Das kann man auf buchstäblich _Alles_ anwenden … na oder fast Alles 🙂

PPS.: Sie gehen mit Ihrer Frau in ein Haubenlokal? Toll – aber warum besprechen Sie dabei ein Problem? Wenn Sie beide auf die oben geschilderte Art essen haben Sie wirklich etwas von eingesetzten Geld und Gesprächsstoff über ein wirkliches gemeinsames Erlebnis.

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Achtsamkeit und Innovation

15. Oktober 2012

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sei.
Er sagte:
»Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …«
Da fielen ihm die anderen ins Wort und sagten:
»Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus?«
Er antwortete ihnen:
»Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich …«
Und wieder entgegneten die anderen:
»Aber das tun wir doch auch!«
Er aber sagte zu ihnen:
»Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.« *)

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Hier geht es um das Gegenwärtig-Sein, oder in anderer Ausdrucksweise um Achtsamkeit. Wenn Sie sich hetzen lasse von den Terminen und Ihr Schreibtisch angefüllt mit Unerledigtem ist, dann ist die zündende Idee weit weg – ich denke, das ist uns allen klar. Wem das offensichtlich nicht klar ist (oder nicht gesehen werden soll), das sind die Einsparer. Immer weniger Menschen in der Abteilung, aber auf den leeren Schreibtischen kann man ja Unerledigtes stapeln… Die da so rigorose Vorstellungen verbreiten, haben ihre Weisheit aus Büchern und nie selbst erlebt. Aber vielleicht ist das Ziel nur eine Verschönerung der Zahlen damit man in einem Jahr dann einen „schönen“ Börsengewinn machen kann. Offensichtlich ist auch die zukünftige Entwicklung der Firma egal – oder?

Aber wie persönlich hier reagieren? Hier helfen keine Seminare über Zeitökonomie, sondern die Besinnung auf den eigenen Verstand: wenn man nicht mindestens 2 Stunden für ein Thema hat, bringt man nichts weiter – und schon gar nichts Innovatives. Ehrliche Kommunikation ist das einzige das bei der Überschüttung mit zu lösenden Problemen hilft: mit Ihren Vorgesetzten, mit Ihren Auftraggebern und … und vor allem mit sich selber. Mit sich selber, einfach um sich nicht einzureden „dafür brauche ich ja nur ganz kurz…“

Achtsamkeit ist eine Art „Taschenlampe“ die dorthin leuchtet wo unsere Aufmerksamkeit ist. Klar Achtsamkeit verändert von sich aus nichts, sie ist eine Art Lupe – man nimmt oft in einer neuen, ungewohnten Weise wahr. Achtsamkeit vermeidet das Urteilen und wenn Sie gerade über sich oder jemanden urteilen dann nehmen Sie einfach nur wahr was Sie hier gerade denken.

Ein erster Schritt kann sein: machen Sie nur eine Sache gleichzeitig – also nicht essen und Mails lesen. Lassen Sie sich auf Ihr Problem ein: nehmen Sie die Umstände und Implikationen wahr. Ja und bemerken Sie einfach wie Sie sitzen, wie verkrampft Sie sind, wie sich der Schreibtisch anfühlt, wie die Eisenträger des Schreibtischs unangenehm sind, wie der Kaffee riecht und wie die Geräusche im Büro sind. Nehmen Sie aber auch das Gefühl in Ihrem Bauch wahr und die Füße, die nicht am Boden stehen.

Ja… ja und plötzlich geht etwas weiter, und Sie haben einen Einfall … und Sie sind einen Schritt weiter.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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*) aus dem ausgezeichneten Buch von Ursula Richard „Die drei Pfeiler des Glücks“