Posts Tagged ‘Barriere’

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Geschäftsmodellinnovation

4. Juni 2016

Gehen Sie zu Ihrem Chef und schlagen Sie vor die Firma soll doch etwas verschenken…..!? Nicht Junk (Zuckerln, Kugelschreiber & Kalender), wirklich etwas von Wert….? Hmm – Sie trauen sich nicht? Ich kann das verstehen … ein absurder Ansatz? Und warum überhaupt?

Die Antwort auf das „Warum“ ist schlicht“ wegen des Firmenerfolges“. Dazu zwei Beispiele die unterschiedlicher nicht sein könnten: RS-Components – ein riesiger Konzern der mit elektronischen Bauteilen und Automatisierungsbauteilen handelt – er hat eine Telefonauskunft die völlig faszinierend ist. Anrufe werden mit Geduld und sehr viel Fachkenntnis behandelt und wenn der Bearbeiter die Frage nicht beantworten kann geht er sogar ins Lager (800.000 Artikel) und versucht die Angelegenheit im Augenschein zu beantworten. Einmal hatte ich eine Anfrage die auch so nicht zu beantworten war und der Mitarbeiter hat einfach bei der Herstellerfirma in England für mich angerufen. Faszinierend, eine Vorleistung ohne nachfolgender Honorarnote. Klarerweise ist die Kundenbindung bei RS hoch und ich kaufe dort auch wenn es um einige Prozent teurer ist – eben auch wegen des After-Sales-Service.

Als anderes Beispiel darf ich unsere Firma nennen: wir bestehen aus 1,5 Mitarbeitern und verfolgen einen ähnlichen Ansatz: Wir hören uns das messtechnische Problem des Kunden an, erarbeiten eine Lösung (so wir eine haben) und präsentieren diese Lösung auch – ohne das dem Kunden dabei Kosten erwachsen. Er muss nur unterschreiben, dass er die von uns vorgestellte Lösung nicht mit einem anderen Anbieter realisiert.

Was würde das in Ihrer Firma bedeuten?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

 

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Druck und Innovation … ?

30. Mai 2016

Druck erzeugt Stress und über die gesundheitlichen Folgen von Stress durfte ich schon berichten – kurz gesagt: Stress ist ein Notprogramm und der Körper fährt Entündungsprozesse hinauf, auch wenn vorher keine da waren. Mit all den gesundheitlichen Langzeit-Problemen.

Aber das ist nicht Alles, neuere Forschungen ergeben interessante Zusatzinformationen:

Stress und Überlebensemotionen produzieren und stehen in Wechselwirkung mit

  • Zweifel
  • Angst

    (c) by Cristine Lietz @ pixelio.de

    (c) by Cristine Lietz @ pixelio.de

  • Gier
  • Ärger
  • Unsicherheit
  • Depression
  • Scham
  • Sorge
  • Schuld
  • Verurteilung
  • Konkurrenz
  • Feindseligkeit

Alles Emotionen die die Produktivität wahrlich nicht heben, alles Seelenzustände die auf Eigennutz aus sind. Also, völlig offen hingeschrieben, Stress und Druck entsolidarisiert. Ja und das ist natürlich für mache Geschäftsleitungen erwünscht.

Wenn wir kreativ sind so steht das in direkter Wechselwirkung mit

  • Frieden
  • Dankbarkeit
  • Erkenntnis
  • Freude
  • Inspiration

Das ist also ein eher selbstloser Zustand. Das ist aber nicht ideal um eine Geldscheffel-Mentalität für die Firma erlangen. Daher ist das kreative hereinlegen des Kunden eine eher pathologische Tätigkeit.

Aber noch eine Schlussfolgerung sei gestattet: „wir brauchen in 6 Monaten für die XXX-Messe“ ein neues Produkt ist ein sich selbst beschränkender Ansatz: er erzeugt Druck und steht sich damit auch selbst im Weg. Kein Wunder, dass dann die „Pseudo-Innovation“ meist von der Marketingabteilung kommt und in der „tollen“ Lackierung endet. Dagegen hilft nur langfristige Ziele zu verfolgen und bei Meetings auch durchgefallene Ansätze ausführlich zu bewundern.

Das Alles ist ja der Grund, warum so viele Angestellte bis zu Topmanagern aussteigen um kreativ zu sein.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: Wenn Sie in einer Druck-Stress-Umorganisations-Umgebung glauben bleiben zu müssen … tun Sie etwas für sich: Sport und Meditation – kaufen Sie sich z.B.: Vögel fliegen ohne Koffer: Meditieren frei von Ballast und Anstrengung von Ajahn Brahm – ist aber leider vergriffen, aber ein Blick in die Antiquariate lohnt sich.

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Idee – Kreativietät – was ist die Voraussetzung?

7. Mai 2016

Machen Sie doch einen Versuch:

  1. ziehen Sie sich auf einem Bein Schuhe an ohne zu sitzen und ohne sich anzuhalten und schnüren Sie auch die Schuhe zu.
    OK?

    Rainer Sturm @ pixelio.de

    Rainer Sturm @ pixelio.de

  2. jetzt machen Sie dasselbe und denken heftig über ein z.B. berufliches Thema nach … Sie können sich auf einem Bein den Schuh nicht mehr anziehen, Sie sind mit Denken beschäftigt. Das Gleichgewicht zu halten wird ein Problem.

Dummes Experiment? Na wie kommen Sie zu Ihren guten Einfällen?

  • „Ich will jetzt das Problem XYZ lösen und zwar in 5 Minuten“?
  • oder bei ganz anderen (einfachen) Tätigkeiten, bei denen Sie nichts denken?

Jeder, mit dem ich gesprochen habe …. natürlich beim Duschen, am WC in der Kneipe… Also brauchen wir die Pause zwischen den Gedanken damit wir in einem Modus sind der Probleme löst: Gleichgewicht halten, Ideen haben,…. Klar, nachher setzt man sich an den Schreibtisch und versucht die Idee nachzurechnen, zu skizzieren, vorzuplanen – jetzt denken Sie, kategorisieren Sie, teilen ein. Jetzt hilft denken – vorher war es ein Hemmschuh.

OK, vielleicht ist die Übung dümmlich, aber durch das „Abschalten“ des inneren Dialoges wird ein „Kommunikationskanal“ geöffnet, eine sehr effiziennte Möglichkeit neue Lösungen zu finden, neue Informationen zu finden. Über dieses Thema habe ich im „Innovationbuch“ von mir ein ganzes Kapitel geschrieben.

Viel Spass und noch mehr Erfolg

G. Schaffar

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Reframe your experience?

16. April 2016

Um innovativ tätig zu sein darf man nicht unter Druck stehen! Das schreibt sich aber viel leichter, als es umzusetzen ist. Arbeitsdruck, Umsatzvorgaben, „Rationalisierung“, Stage-Gate-Termine und 374 Mails pro Tag lassen nicht viel Freiheit. Da habe ich einen Trick für Sie…

Diesen Text habe ich aus einem Mailing von Alan Cohen. Ich denke er ist wichtig, vor allem wenn die Umstände rau und unfreundlich sind und immer mehr werde?

(Zitatanfang) When my Japanese client Yoshi was in elementary school, her teacher asked the students to draw pictures of their moms for Mother’s Day, and she posted them on a bulletin board. Yoshi told her mother about her drawing, which made mom quite happy. When the day came for the students to take their pictures home, Yoshi’s picture was missing from the bulletin board. Someone had taken it. Yoshi feared that she would be punished when

(c) Peter Hartung @ pixelio.de

(c) Peter Hartung @ pixelio.de

she failed to bring the drawing home, but she finally found the courage to do so. But instead of the reprimand she expected, her mother told her, „You must be a great artist if someone wanted your picture so much.“ Hearing that, Yoshi was relieved, as if she had been let out of jail. Her mother had achieved a monumental reframe that stayed with Yoshi for the rest of her life.
The trick to life is to spin all events and experiences in your favour. The art of reframing calls you to take the facts of a situation and interpret them in a way that empowers you rather than debilitates you. All events are essentially meaningless, or neutral. Nothing is intrinsically good or bad. It is how we look at them that determines our experience of them and subsequently sets us up for the next experience equal to our interpretation of the last one. So choose your interpretations wisely, for they are previews of coming attractions. (Zitatende)

Ja, das hat etwas! Versuchen Sie es einfach. Das wird nicht immer gelingen, das muss man (vor allem Mann) üben aber es ist ein wirklich hilfreiches Vorgehen.

Probieren geht über studieren

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Nicht gut genug?

19. März 2016

Das „nicht gut genug“ ist ein Problem: in der Firma, im Beruf, zu Hause,…

Dazu einige Zeilen

Nicht gut genug

Panik wenn Fehler auftreten
Angst vor der Nachrede.
Sich voll dahinter klemmen
keine Pause machen
Durcharbeiten

Panik wenn Fehler auftreten
Angst vor der Nachrede.
Wo ist die Lösung
ansteckend
verwirrt sein
hoffnungslos sein

Panik wenn Fehler auftreten
Angst vor der Nachrede.
Eine Pause hebt den Nebel
eine Meditation klärt den Sinn
Es geht weiter
die Seele ist unsicher

Panik wenn Fehler auftreten
Angst vor der Nachrede.
Je bemühter desto Irrgarten
liebevoll geht es
und es muss nicht müssen.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: da sehe ich gerade einen Text, der gur´t dazu passt: Im Mailing von Alan Cohen vom 19.3.2016:

7. Redefine success as inner peace.
Most of the ways we have been taught to attain success make us miserable. Yet the only real measure of success is inner peace. When you are happy inside, you fulfill your purpose in life.
Notice what you are doing in the name of success that is making you unhappy. If you were to make inner peace your top priority, what you would quit doing? What would you do more of?
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Innovation & Frauen…

13. März 2016

Heute ist kein internationaler Frauentag aber dennoch – es gibt viele innovative Frauen: (aus pro Invent 1/2016):

Der OEPV sieht … keine Hinweise darauf, dass im Hinblick auf Kreativität Männer von der Natur bevorzugt wären. Wir haben es zwar nach wie vor mit einem überwältigenden Männeranteil zu tun, was mit der Tatsache zu begründen ist, dass Erfindungen mit einer dementsprechenden technischen Berufausbildung einhergehen, die mehrheitlich nach wie vor traditionell gewählt wird. Obwohl die Zahl der weiblichen Absolventinnen von technischen Schulen und Universitäten zwar erfreulicherweise zunimmt, sind sie im altehrwürdigen Maschinenbau nach wie vor äußerst unterrepräsentiert. Insgesamt wird Frauen ein Anteil von nur 5% aller Erfindungen zugesprochen.

Bei den doch relativ wenigen aber immer mehr werdenden Erfinderinnen, die unsere Beratung beanspruchen, wäre es gewagt, die Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen genau zu definieren. Eine Lanze für Frauen zu brechen fällt mir allerdings leicht. Während die Vertreter des so genannten starken Geschlechts auf berechtigte Kritik eher forsch reagieren und an ihren eigenen Ideen oder Lösungen so gut wie nie zweifeln, sind Frauen wesentlich umgänglicher. Ratschläge werden nicht als Schläge wahrgenommen, sondern als das was sie sind, nämlich Hinweise auf bereits gemachte Erfahrungen anderer, die bemüht sind, typische Fehler vermeiden zu helfen und Anregungen zu liefern. Trotzdem ist eine gewisse Hartnäckigkeit in unserer Tätigkeit eine unabdingbare Voraussetzung, weil man beim ersten Gegenwind nicht sofort ohne genaue Analyse aufgeben darf. Eine Eigenschaft übrigens, die wie so viele andere auch, nicht geschlechtsspezifisch ist. Die Floprate bei der Umsetzung von Erfindungen ist bekanntermaßen sehr hoch, was zu einer besonders starken Polarisierung in der sozialen Anerkennung der Betroffenen führt. Insofern sind die Leistungen von Erfinderinnen besonders hervorzuheben.

Zahlreiche Erleichterungen in unserem Leben verdanken wir der weiblichen Intuition. Beispielsweise die Kaffeefilter: Erfunden von Melitta Bentz, haben sie sich über 100 Jahre unter der Marke Melitta einer unumstritten Marktbeherrschung erfreut. Auch der von Josephine Cochran erfundene Geschirrspüler geht auf die Vorstellungskraft einer Frau zurück, so wie der Scheibenwischer, der erstmals im Kopf der Amerikanerin Mary Anderson entstand. Die aus Österreich stammende Schauspielerin Hedy Lamarr ließ sich das ‚Frequency Hopping‘ patentieren, ohne dem heute kein Mobiltelefon auskommen würde. Die erste Einwegwindel wurde von Marion Donovan erfunden. Nach langen zehn Jahren der erfolglosen Vermarktung griff das Konkurrenzunternehmen ‚Pampers‘ die Idee auf und heute tragen alle Windeln diesen Namen. Diese Liste ließe sich weiterführen, allerdings erweitert mit großartigen Wissenschaftlerinnen. Die Wiener Kernphysikerin Lise Meitner erarbeitete mit dem Chemiker Otto Hahn die physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung. Der Nobelpreis blieb ihr verwehrt, den holte sich in Physik und Chemie Marie Maria Sktodowska Curie, für ihre Erforschung strahlender Elemente und der Radioaktivität…
(Zitatende)

oder (aus http://geboren.am/liste/frauen-erfinder):

Ada Lovelace (Augusta Ada Byron) wurde am 10. Dezember 1815 in London geboren. Sie war eine britische Mathematikerin, die mit ihren Kommentaren zur „Analytical Engine“ von Charles Babbage als erste Programmiererin der Welt gilt. Am 27. November 1852 starb sie mit 36 Jahren.

Grace Hopper (Grace Brewster Murray Hopper) wurde am 9. Dezember 1906 in New York City geboren. Sie war eine US-amerikanische Informatikerin und Computerpionierin, die u. a. eine der ersten Programmiererinnen des „Mark I“ und Entwicklerin des ersten Compilers war.

hristiane Nüsslein-Volhard wurde am 20. Oktober 1942 in Magdeburg geboren. Sie ist eine deutsche Biochemikerin und als Trägerin des Nobelpreises für Medizin 1995 „für ihre grundlegenden Erkenntnisse über die genetische Kontrolle der frühen Embryoentwicklung“ die einzige mit einem Nobelpreis ausgezeichnete deutsche Wissenschaftlerin.

Maria Goeppert-Mayer wurde am 28. Juni 1906 in Kattowitz in Oberschlesien (heute Polen) geboren. Sie war eine deutsch-amerikanische Physikerin, die zusammen mit J. Hans D. Jensen für ihre Entdeckung der Schalenstruktur der Atomkerne den Nobelpreis für Physik 1963 verliehen bekam.

Emmy Noether (Amalie Emmy Noether) wurde am 23. März 1882 in Erlangen geboren. Sie war eine hochangesehene deutsche Mathematikerin, die als eine der wenigen Frauen ihrer Disziplin dieser Zeit die Mathematik auf dem Gebiet der Algebra vorantrieb und gelegentlich als „Mutter der modernen Algebra“ bezeichnet wird.

Marga Faulstich wurde am 16. Juni 1915 in Weimar geboren. Sie war eine bedeutende deutsche Glaschemikerin, die in ihrer langjährigen Berufslaufbahn bei der Firma Schott zahlreiche Typen optischer Gläser entwickelte (darunter das Leichtgewichts-Brillenglas SF 64).

Agnes Pockels (Agnes Luise Wilhelmine Pockels) wurde am 14. Februar 1862 in Venedig in Österreich (heute Italien) geboren. Sie war eine deutsche Hausfrau und Chemikerin, die beim Abwasch die Oberflächenspannung von Wasser beobachte, als Autodidaktin zu einer Pionierin der Oberflächenchemie wurde, das Messgerät „Schieberrinne“ erfand und ihre Forschungen dank John William Strutt veröffentlichen konnte.

Käthe Paulus (Katharina Paulus) wurde am 22. Dezember 1868 in Zellhausen geboren. Sie war eine deutsche Schneiderin, Fallschirmspringerin und Ballonfahrerin, die den zusammenlegbaren Paketfallschirm erfand, mit dem sie in über 1500 Meter Höhe als erste Deutsche 1893 einen Sprung aus einem Ballon wagte.

Bette Nesmith Graham (Bette Clair Nesmith Graham) wurde am 23. März 1924 in Dallas, Texas in den Vereinigten Staaten geboren. Sie war eine US-amerikanische Sekretärin, Erfinderin und Unternehmerin, die 1951 das später unter dem Markennamen „Tipp-Ex“ vertriebene „flüssige Papier“ („Liquid Paper“) zur Korrektur von Tippfehlern erfand.

Martine Kempf wurde am 9. Dezember 1958 in Straßburg in Frankreich geboren. Sie ist eine französische Erfinderin und Unternehmerin, die mit der „Katalavox“ (1982) ein Spracherkennungsprogramm für Körperbehinderte entwickelte, das gesprochene Befehle in Steuerungsimpulse für Maschinen umsetzt und z. B. die Steuerung eines Rollstuhls oder von Geräten in der Mikrochirurgie ermöglicht. (Zitatende)

Haben Sie das gewußt?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: In|no|va|ti|on, die (fem.): Also weiblich? (aus http://derstandard.at/1833054/Frauen–Innovation–Die-Qualitaet-des-Weiblichen)

PPS.: persönlich kenne ich zwei sehr innovative Frauen: meine eigene Frau die mich oft auf einfachere Lösungswege für eineradikale Kundeninnovation aufmerksam machte und Maria Tagwerker, die innovieren zu Ihrer Profession gemacht hat (http://www.inknowaction.com/blog/)

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Innovation ist mehr als „richtig“ arbeiten – aber wie?

28. Februar 2016

Es müsste doch Allen klar sein, richtig arbeiten kann man nur wenn man sich länger

Finden Sie Ihren Arbeitsplatz! Grundriss des Bertelsmann Verlages in Gütersloh, 1961, Foto © Quickborner Team

Finden Sie Ihren Arbeitsplatz! Grundriss des Bertelsmann Verlages in Gütersloh, 1961, Foto © Quickborner Team

konzentriert, Ruhe hat, Sicherheit (!) hat. Ein Großraumbüro ist vom Ansatz schon eine „überwachte Werkshalle“ für Angestellte. Die Tendenz dann Aktivität und Überlastung in Szene zu setzten ist unübersehbar.

Aber fangen wir am Morgen an (ich folge damit dem Artikel „Alles blinkt und fiept…“ von Adrian Lobe im Standard vom 20. Februar 2016): unzählige Mails und lange Telefonlisten warten. Entsprechend einer Studie der University of Virginia verbraten Wissensarbeiter 70 bis 85% ihrer Zeit mit solchen Tätigkeiten und sogar das Havard Business Review machte diese Angelegenheit zu einer Titelstory. Tom Cochran errechnete, dass die Mails alleine einem mittelständischen Betrieb im Jahr etwa 1 Mio US$ kosten (1000Mails/Woche; 90 Sec/Mail, 32 Wörter).

Die flacher werdenden Hierarchien in Unternehmen haben zusätzlich den Kommunikationsbedarf drastisch erhöht. Selbst Managementguru Peter Gray meint „die schiere Menge an Mails und Meetings … verdrängt die … Arbeit“. Dazu kommen noch Apps mit denen Teammitglieder sich austauschen sollen (Slack), Facebook etc. etc.

Selbst eine einzige kleine Unterbrechung verursacht hohe Kosten: es dauert im Durchschnitt 23 Minuten bis der Mitarbeiter wieder ganz zum eigentlichen Problem voll zurückgekehrt ist (Informatikprof. Gloria Mark; University of California).

Peter Drucker meint sogar: man könne entweder wirkliche Arbeit verrichten oder zu einem Meeting gehen. Und nur wirklich gute Manager sagen „komm nur wenn auf der Meetingagenda etwas steht, das Dich persönlich betrifft“… kennen Sie viele die so etwas sagen?

Offensichtlich wird versucht, Komplexität mit Komplexität zu bekämpfen: Die Software „Basecamp“ bietet einen „Snooze Button“ der die elektronische Flut 3 Stunden blockiert. Da kann man dann zu mindestens diese Zeit etwas „gescheites“ arbeiten. (sinngemäße Zitate – Ende).

Und wenn es um Innovation geht ist das ganze noch viel sensibler. Irgendwann sind Sie weich und gehen mit den Plänen aufs WC und sperren sich dort ein…. oder?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Kundenbindung einsparen….?

28. November 2015

Wer kennt nicht die Tonbandstimme <Zitat> „Wenn Sie dies möchten, drücken Sie die Eins, wenn Sie das möchten, drücken Sie die Zwei, und wenn Sie einen Techniker brauchen, drücken Sie die Drei.“ Und dann folgt wie das Amen im Gebet das wohlbekannte „Haben Sie noch einen Augenblick Geduld …“ und nach 10 Minuten gibt man entnervt auf. Oder der Anruf „Wer ist in ihrem Haus für XXX zuständig?“ und das mit der Stimme einer mit den Nerven am Ende stehenden Call-Center-Angestellten (wahrscheinlich pseudo-selbständig auf Erfolgsbasis). Und das soll Kundenbindung und/oder Akquisition sein? Welcher Idi.. hat hier dieses einzigartige Einsparungspotential entdeckt. Als Kunde und/oder normal denkender Mensch ist man ratlos. Auch die Vorgaben in Callcenters man muss unter z.B. 100 Sekunden pro „Beratung“ bleiben ansonsten bekommt man eine schlechte Bewertung … was soll das eigentlich?

Vergangene Woche hatte ich 2 Anrufe der Zeitung „Der Standard“ und eine menschlich aufmerksame Stimme (angestellt beim Verlag) besprach mit mir meine Wünsche und Erfahrungen. Ich denke das ist echte Kundenbindung.

Klar ein Callcener-Mitarbeiter soll nicht tratschen, aber das tut sowieso keiner. Was so faszinierend ist, ist die Relation zwischen der Einsparung/Kunden (Cent) und dem Kundenumsatz (mehr als 100 Eur) pro Jahr. Und ich denke da an ganz konkret an 3 Firmen. Es wird gespart, koste es was es wolle – der Controller wird ja nach der Einsparung beurteilt, das Problem im Verkauf ist eben ein anderes Problem. Wer sagt da in Sonntagsreden „ganzheitlich denken“?

Der Einzelhandel hat es in einigen Branchen erkannt: das Personal in Baumärkten vor 10 Jahren war von der Bewährungshilfe vermittelt (und gefördert) und die Auskünfte waren grenzgenial. Inzwischen sind in vielen Betrieben wieder Fachleute am Werk die konkret und individuell beraten.

Wie wäre eine Innovation auf dem Gebiet der Kundenbetreuung?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: der Artikel http://derstandard.at/2000026420560/Wir-sind-fuer-Sie-da ist echt lesenswert

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The New News – ein Artikel von Alan Cohen

7. Juni 2015

Ein sehr bemerkenswerter Artikel von Alan Cohen flatterte in mein elektronisches Postfach. Ich darf ihn mit Genehmigung hier wiedergeben:

The New News

Sitting backstage at a network television studio in a large metropolitan city, I waited to go on the air for an interview. My segment was scheduled right after the noon news broadcast, which began with a gory account of a murder, then a rape, then war footage, followed by bad economic news and a political scandal. I began to feel depressed, but consoled myself that the broadcast would get to more positive reports. It didn’t. The entire fifteen minutes was filled with gloom and doom, nothing anyone in his right mind would want to get up in the morning and face. Eventually I just had to laugh. The news was beyond depressing. It was ridiculous. It was unbelievable . Finally, after the closing sortie of auto accidents and snarled traffic, the broadcaster announced, „. . .and now for a great new book by an author who is going to tell you how to live a happy life.“

The camera turned to me.

Suddenly I became Neo in the movie The Matrix, in which wizard Morpheus extends two open hands, a red pill in one palm and a blue pill in the other. If Neo ingests the red pill, he will awaken to his true self and the real world. If he takes the blue pill, he will remain in a familiar but oppressive world of illusions.
I sat up straight and reached for the red pill. I told the audience that is our birthright and fear the imposter. I took a stand for living authentically in a world consumed by illusions. I told the viewers that they deserved better than the world showed them, and they held power over their lives regardless of the insanity around them. It was the only news I knew how to broadcast.
After the program, the anchor, a highly-respected lifetime journalist, took me aside and told me, „I agree with you completely. I get depressed coming to this job. There has to be more to life than the world we are telling people there is.“
The reality we have been shown has been twisted into the polar opposite of truth. You have likely told someone about a valued vision of yours, to which he or she responded, „Get real!“ Suddenly your excitement was reduced to ashes and you either gave up your quest or you had to once again build up the courage and momentum to forge ahead. Take care to share your sacred visions with people who will empower you, not attempt to gobble your hopes in the shredder of doubt. If you have even one or two good friends who understand you and believe in you, that is sufficient. And if it seems that no one understands or supports you, Higher Power has your back. Even when you do not have faith in yourself, God has faith in you.
When most people say, „Get real,“ they mean, „Get small. Get limited. Get stuck. I am trapped in my little fear-bound world, and your expansive vision is threatening to me. So I demand that you grovel in the mud with me. How dare you rock my tiny world with greater possibilities!“ The premise is that success and happiness are unattainable illusions, while struggle and suffering are realities we must adjust to and live with…
So the next time someone tells you, „Get real,“ take their advice as the highest compliment. Thank the speaker for reminding you to be who you are and do what you are here to do. Your purpose on earth goes far beyond satisfying critics or proving yourself according to standards others set for you. Your purpose is to recognize the greatness within you and deliver it. Show the world what is real by establishing yourself in vision, not division. Invite naysayers to meet you on higher ground. They need your reality far more than you need theirs. (Zitatende)

Also ich finde, das ist nachdenkenswert

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: hier der Link zum Orginalartikel und ein Link zum Autor Alan Cohen

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Innovation und Entropie

30. Mai 2015

Ja, Entropie: das ist das Naturgesetz warum der Kaffe auskühlt und der Schreibtisch immer wilder aussieht … wenn man nichts dagegen macht (Energie investiert). Und was hat das mit Innovation zu tun? Ganz einfach? Na ja:

Wenn Sie genau beobachten, werden Sie es auch bemerken (und wir zwei sind nicht die Einzigen), dass mit Produkten und Dienstleistungen die die Entropie (Unordnung, Komplexität) erhöhen man (die Wirtschaft) viel besser verdient als mit Produkten und Dienstleistungen die die Entropie vermindern (Ordnung erhöhen, Komplexität vermindern). Ein alltägliches Beispiel: eine Krankenschwester oder Kindergärtnerin verdient viel weniger als jeder Söldner oder Programmierer. Interessanterweise sind Berufe die die Ordnung erhöhen meist weiblich besetzt, Berufe die Komplexität erhöhen oder Unordnung erhöhen männlich.

Wenn man konsequent im Sinne der Umsatzmaximierung denkt, so sollte sich Ihre Firma mit Bereichen beschäftigen die die Komplexität, die Entropie erhöhen:

  • nur mit Mobiltelefonen die immer komplexer werden, ist gutes Geld zu verdienen.

    (c) Katharina Wieland Müller pixelio.de

    (c) Katharina Wieland Müller pixelio.de

  • Beratungen die komplexe Umstellungen verursachen sind besser bezahlt
  • Wenn sich Ihre Firma weigert die Abwässer zu reinigen ist das konsequent: nachher kann man Mineralwasser teure verkaufen
  • Wenn wir die Bienen umbringen ist das doch toll: dann kann man Maschinen für die Bestäubung verkaufen (derzeit nur in China notwendig)
  • das Maximum an Entropiezuwachs (und die besten Umsätze) machen die Rüstungsfirmen

Also mit einfachen Beratungen, Querdenken oder Grundlagenforschung ist kein Geld zu machen, ja stört konsequenterweise. Die einzige (?) Wissenschaft die grundsätzliche Fragen stellt ist die Philosophie – na versuchen Sie bei einer Firma mit einem solchen Abschluss eine Anstellung zu bekommen. Aber in Sonntagsreden werden doch radikale Innovationen gefordert?

Wenn Sie diese Konsequenz stört, sind Sie nicht alleine. Was aber das Lustigste ist, auch die betroffenen Firmen stört Komplexität, wenn es um den Markt geht. Wenn  eine Firma endlich so groß ist um zumindest regional eine Rolle zu spielen ist die vordringlichste Aufgabe das Ausschalten des (komplexen) Marktes: Normen werde zu Gunsten verändert, Konkurrenten aufgekauft, Gesetze mit Lobbyarbeit umgebogen. Kleine Märkte, mit weniger als 5 Teilnehmern sind keine Märkte, das weiß sogar die Wirtschaftswissenschaft. Gesetze die das verhindern sollen werden konsequent verhindert oder entfernt: (Eine Zerschlagung von Bell in USA wäre heute nicht mehr möglich)

Eine interessante Asymmetrie – so ähnlich wie die Unmöglichkeit zu den eigenen Verkaufs AGBs einzukaufen oder die Entlohnung der eigenen Mitarbeiter im Kontrast zu den Preisen der eigenen Produkte. Die faszinierendste Asymmetrie ist ja Forderung nach niedrigeren Löhnen in Europa und gleichzeitig mit Zielmarkt Europa hochpreisige Produkte in Europa zu verkaufen.

Ich wünsche Ihnen keine solche Innovation in der Firma

Gottfried Schaffar

PS.: das erinnert mich an einen Versuch mit sehr vielen Börsenhändlern: ein Spiel zwischen zwei Personen bei dem ein Euro versteigert wird mit Ausrufungspreis 5ct. Allerdings mit der Zusatzregel, dass man beim Zuschlag auch den bisher gebotenen Preis zahlen muss. Alle (sic!) Börsenhändler steigerten sich bis weit über 2 bis 8 Euro. Ein Schachspieler der immer voraus denken muss wäre da nie eingestiegen.