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Bisoziation – neues finden, und das orginell

5. Mai 2013

Arthur Koestler erfand den Begriff Bisoziation. Mit diesem Verfahren muss man ausgetretene Denkpfade verlassen – na das muss mir doch gefallen. Bei einer Assoziation bewegen sich die Gedanken in einem einzigen Bezugsrahmen und bei der Bisoziation müssen die Gehirne den Bezugsrahmen verlassen … Autsch, das tut weh? Also fangen wir an:

Problemdefinition (1)

Na das klingt ja völlig konventionell – zu früh gefürchtet. Also, wer hätte das gedacht, der Moderator hält die gemeinsame Problemdefinition schriftlich fest.

Freie Assoziation (2)

Vor der Sitzung wurden (meist) 5 Bilder ausgewählt und groß ausgedruckt die mit der Aufgabenstellung ganz sicher nichts zu tun haben. Das können Fotos, Werbeplakate, Gemälde, also einfach alles sein. Die Teammitglieder wählen nun ein Bild aus, es sollte dasjenige sein das die meisten Gedanken, Gefühle und Ideen bei jedem einzelnen auslöst. Jeder ist nun gefragt diese Assoziationen und Gedanken zu artikulieren und der Moderator notiert die Äußerungen. Das ursprüngliche Problem ist in dieser Phase unbeachtet.

Analogien herstellen (3)

Alle in Phase (2) notierten Assoziationen werden nun genannt und das Team untersucht inwieweit sie in irgendeiner Weise zur Fragestellung passen. Das ist am Anfang ein langsamer Prozess, man muss sich erst daran gewöhnen. Das erfordert Mut und Elastizität im denken. Das wird aber oft ein sehr spaßiger und unterhaltsamer Teil. Es entstehen dabei völlig unkonventionelle aber auch fruchtbare Lösungsvorschläge. Der (arme) Moderator hat natürlich die Aufgabe all diese Ansätze zu notieren und fest zu halten. Sie werden nicht sichtbar aufgehängt!

Auswertung (4)

Nun erst werden die Resultate der Phase (3) aufgehängt und das Team diskutiert die einzelnen nun ernstlich, sortiert in exotisch, grundsätzlich brauchbar und verfolgungswürdig und macht auch Adaptionsvorschläge. Zum Schluss wird entschieden was letztendlich gemacht werden soll.

Bemerkung

Das Verfahre ist toll auch wenn Teams durch dauerndes gemeinsames Arbeiten dazu neigen eingefahrene Wege zu bevorzugen. Die Phase (3) und vor allem (4) können lange dauern, Zeitdruck ist völlig kontraproduktiv.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: längere Beschreibungen der Vorgangsweise finden Sie in
http://de.wikipedia.org/wiki/Bisoziation
Eine Praxisbeschreibung im Buch
„Das große Buch der Kreativitätstechniken“ von Evelyn Boos