Heute ein Text von Cornelia Scala-Hausmann der Leiterin des Instituts für Zukunfstkompetenz.
Nichts gibt mehr Kraft, als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen.
Wenn sich Ereignisse aneinader reihen und zunehmend klarer werden, wenn Durchblick im Dschungel der Unsicherheiten möglich wird und wenn man es aus eigener Kraft anpackt und umsetzt – sollte es auch anders kommen, als geplant (und es kommt meistens anders!) – haben positive Menschen eine Macht auf ihrer Seite, die sie stärker werden lässt als andere. Aber woher kommt das?
„Der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe. Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem.“
Es scheint ein Geschenk der Evolution zu sein. Indem wir die Welt mit Zuversicht betrachten, verändert sie sich tatsächlich. Sie glauben es nicht? Zu welcher Gruppe gehören Sie? Optimist oder Pessimist? Zumeist zählen sich die Pessimisten zu den Realisten, und doch sind es die Optimisten, die zum Forschungsfeld der positiven Psychologie und der Glücksforschung gehören. Denn manches ist im Leben einfach erstrebenswerter als anderes.
„Ein Optimist ist jemand, der genau weiß, wie traurig die Welt sein kann, während ein Pessimist täglich neu zu dieser Erkenntnis gelangt.“
(Peter Ustinov)
Das Negative hat naturgegeben mehr Präsenz in unserem Bewusstsein. Doch gibt es offenbar einen Weg, unsere Aufmerksamkeit und damit unsere Kräfte auf Zuversicht zu richten. Resilienz ist derzeit als Krisenkompetenz in aller Munde. Diese Fähigkeit entsteht genau daraus, eine scheinbar oder anscheinend negative Situation in einem positiven Aspekt zu sehen. Drei Parameter sind hierfür entscheidend, wie man aus vielen Forschungen (Kobasa, Frankl etc.) weiß:
• Verstehbarkeit
• Sinnhaftigkeit
• Handhabbarkeit
Diese drei Parameter korrespondieren mit unseren drei Hauptgehirnen und richten unser gesamtes Wesen danach aus.
• Verstehen wir, wie es dazu kam?
• Erkennen wir für uns persönlich oder übergeordnet einen Sinn darin?
• Können wir aus den vorigen beiden Punkten eine (noch so kleine) Handlung setzen?
„Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung.“
(Marcel Pagnol)
Können wir mit „Ja“ antworten, haben wir große Chancen, aus noch so schlimmen Krisen tatsächlich erstarkt hervorzugehen. Das bedeutet jedoch, wir sollten – so wir weiterleben wollen – immer nach einem JA in diesen drei Aspekten suchen. Und da die Evolution normalerweise an einem Überleben interessiert ist, unterstützt sie uns dabei.
Ohne Zuversicht gäbe es kein Aufstehen am Morgen, keinen Aufbruch ins Ungewisse, keinen Aufschwung, keine Innovation, kein Neues in der Welt. Die Frage ist jedoch jeden Tag an jeden von uns: „Was hindert mich daran?“
„Wer scharf denkt, wird Pessimist. Wer tief denkt, wird Optimist.“
(Henri Bergson)
mit optimistischen Grüßen,
Ihre
Cornelia Scala-Hausmann
Nachsatz von mir: Optimismus sollte man nach Joan Z. Borysenko aber in blinden Optimismus und realistischen Optimismus aufteilen. In schwierigen, sehr schwierigen Situationen wie Kriegsgefangenschaft über Jahre sind die blinden Optimisten, diejenigen die am ehesten sterben… Wir innovative Gestalten haben aber keine sooooo großen Probleme.
Viel Erfolg
Gottfried Schaffar