Posts Tagged ‘Entwicklungsdauer’

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Was man predigt, soll man selber auch machen?!

19. Oktober 2014

Ja, da arbeite ich an einem interessanten Projekt und ich möchte es besonders gut machen. OK, Volldampf voraus – ja und wenn etwas nicht so geht wie man sich das so vorstellt eben mehr Druck und intensives „bohren“. Wir sind keine Dünnbrettbohrer. Und dann wird die Lösung komplex, kompliziert aber es ist das Konzept. Der letzte Satz wäre ja noch ein Happy End – so war es aber nicht – ich bin mit voller Geschwindigkeit (im übertragenen Sinne) in eine Betonmauer (voll ausgehärtet) gefahren.

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Roland Reinkober pixelio.de

Das Geschenk war (das sieht man aber erst nachher) das absolut nichts mehr ging, der Lösungsweg war mehr als komplex, irgendwo war ein Kurzschluss, am Labortisch waren hunderte Leitungen. Und dann passierte, was so eben passiert ich habe die Nerven weggeworfen. Und das, wie oben angesprochen, war das Geschenk – ich habe über andere Wege nachgedacht. Und da war so einfach vor mir die einfache Lösung. Also warum nicht gleich?

Irrtümer und Misskonzepte passieren; wir sind eben Menschen und darüber kann uns kein Stage-Gate-Prozess und keine Beratungsfirma helfen. Wenn Sie der innovative Problemlöser sind wissen es die „Anderen“ natürlich besser – allerdings erst im Nachhinein. Aber wenn es der Chef ist, sollte man darauf nicht allzu sehr hinweisen.

Meine Schlussfolgerung oder mein Lernschritt:

  • sich selber, durch überhöhten Anspruch, Stress machen ist völlig blöd (den Stress machen uns oft genug die „Anderen“)
  • Pause und Wochenende machen – etwas anderes denken, aus dem bohren dicker Mauern herauskommen
  • macht Ihnen (mir) ein Lösungsweg keine Freude mehr – Pause – was gibt es sonst noch für Wege

Seien Sie gescheiter und viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Die 8 Minuten Innovation

18. Mai 2014

Sie glauben es nicht – OK, Sie haben zum Teil Recht. Mit diesem klotzigen Titel meine ich eigentlich das Finden von Lösungswegen in etwa 8 Minuten. Sie glauben es noch immer nicht? Wenn Sie es nie probiert haben, dann finde ich diese Einstellung verständlich. Aber glauben Sie mir, es funktioniert. Und es funktioniert im Laufe der Zeit immer besser!

An den Start: Die Requisiten ein Kurzzeitwecker, Armbanduhr oder das Handy sowie einen Gegenstand der das Problem ist, verkörpert oder symbolisiert. Wenn Ihr Problem am Schreibtisch nicht Platz hat, können Sie auch ein Foto nehmen – aber ein körperliches – keinen Bildschirm.

bernd-kasper pixelio.de

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  • Vom Automaten eine Tasse Kaffee holen
  • das Handy auf einen Countdown von 2 Minuten stellen
  • den problem- personifizierenden Gegenstand in die Hand nehmen und ansehen
  • Countdown starten und in den 2 Minuten langsam den Kaffee trinken … trinken in Angesicht des Problems
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • 2 Minuten an nichts denken – nicht verkrampft Gedanken „umbringen“ sondern ohne zu urteilen den vielleicht aufsteigenden Gedanken bemerken und dann nicht beachten. Keine Urteile! Sie werden nicht vom Lehrer benotet!
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • Versuchen Sie während 2 Minuten den Problemgegenstand wie ein Zweijähriger anzusehen. Sie haben also keine Kenntnisse, keine Urteile, keine Vorlieben, keine Wertungen. Ich denke ein Zweijähriger würde den Problemgegenstand einfach interessant, vielleicht bunt, schwer oder leicht etc. finden. Lassen Sie das Denken weiter sein.
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • 2 Minuten aufschreiben was Sie erlebt haben

OK, vielleicht verrate ich Ihnen hiermit mein größtes Geheimnis – macht nichts

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: dieser Methode ist ursprünglich von einem Text von Gangaji stark inspiriert worden

PPS.: ein toller Artikel über Zeit bei http://zentao.wordpress.com/2014/05/15/zeit-ist-fur-jeden-etwas-anderes/

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Startups fangen mit der Lösung an…

29. Dezember 2013

Auf WordPress gibt es oft Diamanten die man beachten sollte:

http://leanfreaks.wordpress.com/2013/12/22/introduction-to-lean-startup-lean-user-experience-design/

Er ist es Wert sich damit sehr genau auseinander zu setzten.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Widerspruch schadet

26. Mai 2013

Nein, ich meine ganz sicher nicht, dass man alles schlucken soll und brav sein sollte – da kennen Sie mich nicht gut. Nein, ich meine innere Widersprüche – die schaden nicht nur, die können auch krank machen.

Stellen Sie sich einen Ehemann (oder meinetwegen Ehefrau) vor die ihren Partner mit jemand anderen hereinlegt. In der Partnerschaft unauffällig sein und gleichzeitig den Angetrauten betrügen… hmm. Eigentlich nichts Ungewöhnliches und nichts wirklich Bedenkenswertes. Wir alle wünschen uns Vertrauen, Ehrlichkeit und Geborgenheit. Glauben Sie das in der oben angerissenen „Partnerschaft“ das gelebt werden kann? Das der, der den anderen hintergeht _für_ die Partnerschaft kreativ sein kann? Ich denke man kann diese Fragen durch die Bank mit „Nein“ beantworten.

Wie soll das dann in einer Firma funktionieren? Wir bauen zum Teil versteckte Eigenschaften in die Produkte (und sei es nur „schwache“ Teile) die den Kunden zwingen bei und mehr Umsatz zu erzeugen. Das Kleingedruckte in den AGBs ist unleserlich und in 3Pt geschrieben – das versteht nicht nur niemand (nicht einmal die eigenen Verkäufer) das ist auch physisch nicht mehr zu lesen – zum Teil grau auf weiss in 4Pt – Tatsache. Wir legen den Kunden (innovativ) herein – einmal mehr und manchmal weniger.

Aber als Angestellte wie auch als Freelancer wollen wir auf Augenhöhe eine vertrauensvolle Beziehung mit der Firma. Eine Beziehung wo auch ein Wort einfach gilt. Leute die alle Gespräche heimlich aufnehmen werden doch zu recht herausgeschmissen – oder?

Wie geht das zusammen? Wer glaubt, dass da ein innovatives Klima herauskommt der ist vom Marketing einer teuren Consultant-Umorganisations-Firma oder gestört.

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Ist es wirklich so ein tolles Vorbild wenn der Chef-Porsche nur manchmal von 10 bi 11 am (reservierten) Parkplatz steht und dann in der Firmenzeitung mehr und pünktlichere Arbeitsmoral gefordert wird?

Also das was wir im Innenverhältnis (Familie, Abteilung) fordern sollte wir auch nach Außen (Kunden, Freunde) leben – sonst wird das kein Schuh und schon gar kein innovativer.

Viel geradlinigen Erfolg – geradlinig ist der Weg zu uns selbst und das ist der Weg zu unwahrscheinlich effizienter Innovation – glauben Sie mir – beides versucht – kein Verglei

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Gottfried Schaffar

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Zutaten für eine erfolgreiche Innovation

20. Mai 2013

Also abseits des managen von Innovationen, wir – die eine Lösung finden sollen – fragen sich oft „Was sind den nun die Zutaten für eine erfolgreiche Innovation?“. Versuchen wir ein Rezept…

  1. Ganz sicher notwendig ist Vertrauen (http://zentao.wordpress.com/2013/05/18/vertrauen-entwickeln-2/). Wenn die Firma umstrukturiert wird und der Nebenschreibtisch schon leer ist beschränkt sich die Innovation auf die Möglichkeiten sich am Drehstuhl festzuhalten.
  2. Die Übereinstimmung der eigenen Werte mit dem Innovationsziel: Privat wünschen wir uns immer Fairness, Angemessenheit und Achtung – wenn das Ziel der Entwicklung dem widerspricht geht es schwer: Denken wir an das Einbauen von Schwachstellen, an Preise nur weil es der Markt einfach hergibt oder mehr oder weniger schlichte Hereinleger.

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  3. Innovation ist etwas Neues, also muss auch das Scheitern erlaubt sein. Das Scheitern zu „verbieten“ (das gibt es in Firmen) ist wie die Forderung immer Sonnenlicht zu wollen.
  4. Zeit und Ressourcen – wenn man nicht drüber schlafen kann, wenn man sicht etwas probieren darf – was soll das bewirken?
  5. Neugier – ohne Neugier keine Innovation.
  6. Freude – die besten Innovationen entstehen, wenn man daran mit der Freude arbeitet wie beim Packerl – machen zu Weihnachten – Freude und Vorfreute und kein Gedanke an das eigene Honorar. Klar, leben wollen wir Alle aber wenn man um jeden Arbeitschritt vorher kämpfen muss … da geht nichts.

Sicher eine unvollständige Liste

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Eine andere Sichtweise

4. Februar 2013

Ich darf aus dem Augustin 334 zitieren: „Sie haben selbst beobachtet, dass jemand das Geld von Bettelnden einsammelt? Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse, sondern informieren Sie sich genau: Diejenigen, die am häufigsten das Geld von BettlerInnen einkassieren, sind PolizistInnen! Damit ihnen die Polizei das Geld nicht abnehmen kann, geben BettlerInnen innen ihr Geld an FreundInnen oder Verwandte. Bettelnde Menschen organisieren sich untereinander, damit sie leichter überleben können: Sie mieten gemeinsam Quartiere, reisen zusammen aus ihren Herkunftsorten an oder bleiben während des Bettelns beisammen, um sich zu schützen. Das ist eine Form der Selbstorganisation und keine ausbeuterische Mafia!“ (Zitatende)

Eine andere Sichtweise ist immer wertvoll, eine Bereicherung – ich muss mich ja nicht immer der „anderen“ Meinung anschließen. Andere Sichtweisen sind oft der wirkliche Schüssel zur Entwicklung einer Innovation. Das die „andere“ Sichtweise des Kunden ein wesentlicher Punkt ist dürfte sich ja schon ziemlich weit herumgesprochen haben. Aber sehen Sie das Problem einmal aus der Sicht

  • der Produktion
  • des Designs
  • des Managements (Sie müssen ja Ihre Idee „verkaufen“), aber auch aus der Sicht
  • der Haltbarkeit
  • der Festigkeit
  • der Physik
  • …usw., aber was unserer Erfahrung sehr effektiv ist aus Sichtweisen die Ihnen vielleicht künstlich oder aufgesetzt erscheinen – aus der Sicht
  • des Ladendiebes
  • eines Kabarettisten
  • eines Pensionisten
  • eines Politikers
  • eines Sängers
  • eines Astronauten

Ja und interviewen Sie – wenn möglich – so Jemanden wirklich!

Ich gebe zu, der zweite Teilbereich macht sehr viel mehr Spaß. Versuchen Sie es einfach mit Kollegen und lassen Sie die Tonaufzeichnung Ihres Mobiltelefons mitlaufen. Aber sagen Sie es den Kollegen auch das Sie aufnehmen. Ja, noch etwas: probieren Sie die Tonaufnahme aus – selten verwendete Features sind meist sehr schlampig programmiert – konsequent der 80 – 20 Regel. (Oder gehen Sie auch mit dieser Regel hausieren?)

Viel Spaß und viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: Tipp: Wenn Sie das noch nicht überzeugt, lesen Sie mehr auf der Seite der BettelLobbyWien, schauen Sie sich den Film «Natasha» von Ulli Gladik über eine bulgarische Bettlerin an oder bitten Sie bettelnde Menschen, Ihnen mehr über Ihre Lebensbedingungen und Erfahrungen in Wien zu erzählen. (der Teil PS. Ist ebenfalls ein Zitat aus dem Augustin 334)

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Schade um die Zeit

20. Oktober 2012

Erste Frage: Sagen, oder denken  Sie öfter „Schade um die Zeit“ oder  „die Jahre vergehen so schnell“?

Zweite Frage: welchen Stellenwert hat Ihre „Freizeit“?

  • Am schlechtesten sind Sie dran, wenn Sie die Zeit in der Firma als „persönliche Verschwendung“ empfinden und die Freizeit als Hoffnungsanker verwenden, also so von Wochenende zu Wochenende „hungern“ und dann das Firmenleben vergessen wollen.
  • Das Idealzustand: Menschen die eigentlich nicht wissen ob sie gerade Freizeit haben und ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen oder ob sie gerade arbeiten. So etwas nennt man (für Alle denen der erste Absatz näher ist) „erfüllende Beschäftigung“. Klar, auch wenn man so etwas „hat“ muss man manchmal ein Steuererklärung ausfüllen oder sich auf einer Pressekonferenz den blödesten aller blöden Fragen stellen.

Klar ist allerdings auch, dass Sie in einem Quälerei-Job nicht sehr viele Innovationen und schon gar keine radikalen Innovationen für die Firma entwickeln werden.

Der Unterschied ist nicht nur die artgerechte Arbeitnehmer-Haltung, der Unterschied ist auch die Effizienz.  Und genau das ist es, das die Berater die vom Einsparungswahn besessen sind, geflissentlich (sonst würden sie ihren Job in Frage stellen) übersehen. Wie schrieb ich im letzten Beitrag? „Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht“ – jemanden Einsparen geht schnell und der vordergründige Erfolg ist in Ziffern am nächsten Ersten in der Monatsbilanz zu sehen. Was nach 2 Jahren aus der Abteilung, aus der Firma geworden ist, das interessiert den Berater nicht denn erstens hat er sein Honorar schon bekommen und zweitens ist jemand anderer schuld.

Ich gebe es zu, es ist nicht einfach für eine Firma dem allgemeinen Spar-Sinn zu trotzen. Aber Firmengründer und Manager sollten ja mutige Entscheidungen treffen – oder? Klar, wenn Ihnen eine Bank im Genick sitzt ist das überhaupt nicht lustig.

Ziel ist es doch, dass jeder Mitarbeiter innovativ ist – oder habe ich da eine Sonntagsrede zu ernst genommen? Dazu muss man aber den Mitarbeiter zu Wort kommen lassen – siehe artgerechte Mitarbeiter-Haltung.

Innovativ kann man nicht sein, wenn man nicht wahrgenommen wird – wahr genommen – die zwei Worte sind fast schon Programm. Programm für die wirklich guten Firmen.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: persönliche Möglichkeiten dazu im nächsten Beitrag und in meinem Buch … endlich für Ende November angekündigt!

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Problemlösung via Computertechnik?

28. Juli 2012

Das klingt doch sehr attraktiv – man holt sich ein Computerprogramm und das Programm macht die Erfindung oder löst das Problem. Ist doch toll! In der Folge möchte ich meinen Wissenstand und meine diesbezüglichen Erfahrungen zum Besten geben:
Ausgangspunkt ist für mich immer eine Aufgabenstellung für die ich eine Lösung wußte. Ich ging immer in die Gespräche oder Seminare mit der Aufgabenstellung sagte aber niemals wie es geht.

Das Computerprogramm

Mir wurde die InventionMachine vorgestellt: Eine umfagreiche Toolbox mit Patentdaten, mit Verknüpfungen zu Planung, Produktion und Wirtschaftlichkeit. Die Präsentation war echt beeindruckend, die Beispiele verblüffend und die Rethorik echt gut. Nach der Vorstellung des (vermeintlichen) Problems ging es ans Eingemachte, alleine die programmgerechte Formulierung der Problemstellung erforderte eigentlich (gemessen am vorher Versprochenem) eine sehr lange Zeit. Inzwischen scharten sich andere Teilnehmer der Veranstalung um uns. Der Experte wirkte etwas unglücklich und tendierte zur Vertagung um die Angelegenheit in Ruhe fortzuführen. Wir haben aber auf das Einlösen der vollmundigen Versprechungen bestanden. Das Experiment dauerte, wenn ich mich recht erinnere, eine Stunde über die Seminarzeit hinaus bis unser Experte aufgab. Nach Bekanntgabe der recht einfachen Lösung war die einzige Antwort: „na das ist ja noch nicht patentiert worden, dann kann das System ja keine Lösung finden“.

Die Denkrichtung

Das Problem muss nur anders formuliert werden, man muss anders denken, in Tabellen nachschlagen und „sofort“ finden Sie die richtige Lösungsrichtung. Auf dem TRIZ („Theorie des erfinderischen Problemlösens“) Seminar hat man also mit „Lösungsrichtung“ den Mund nicht ganz so voll genommen. Der  Seminarleiter reduziert mein Beispielproblem zur Lösungsrichtung (Innovatives Grundprinzip) „Das Prinzip der Dynamisierung“. OK, das löst mein Problem – toll. Äh, wie ist das jetzt praktisch zu verwerten? Die Antwort (nach einem tiefen Blick in seine Unterlagen): „Die Kennwerte des Objektes müssen sich so verändern, dass sie in jeder Arbeitsetappe optimal sind“. So einen direkten und überzeugenden Hinweis hatte ich nicht erwartet. Dagegen sind die Verse des Nostradamus ja ein klarer Lexikoneintrag.

Simulation & Optimierung

Nun ein Hinweis auf einen funktionierenden Weg: Wenn man schon ein kleines Rechenprogramm zur Nachbildung eines realen Objektes oder wirklicher Möglichkeiten hat (!) dann sollte man ein Optimierungsprogramm darüber laufen lassen.

Also, Sie wollen Beispielsweise etwas reales verändern, aber da gibt es viele Einflussparameter. Jetzt kann man herumprobieren bis man die optimale (was immer das in Ihrem Fall nun ist) Lösung gefunden hat. Mein Rat zur Innovation: probieren Sie nicht selber herum sondern lassen Sie das ein Optimierungsprogramm tun (z.B. Simplex Algorithmus). Der Effekt ist oft verblüffend, verblüffend in zweierlei Hinsicht:

  1. findet das Optimierungsprogramm alle Fehler in Ihrem Simulationsprogramm und
  2. der Optimierungsprogramm findet oft sehr originelle, echte Lösungen.

Klar ist allerdings, das macht Aufwand, aber der Nutzen (1.) ist es schon wert.

Versuchen Sie es

Gottfried Schaffar

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Über den Tellerrand denken

17. Juni 2012

Was meine ich damit? Ich meine, grasen Sie doch einfach andere Denkrichtungen, andere Branchen andere Wirtschaftsräume ab um Lösungsanregungen zu finden. Schätze, das braucht Beispiele:

Nehmen wir an Sie entwickeln ein medizintechnisches Produkt für den breiten Markt, das nicht einfach verkeimen soll. Klar, Sie haben die Produkte, die der Mitbewerb macht, studiert und die Patente von „denen“ ausheben lassen. Aber denken Sie doch an andere Bereiche: wo muss es auch recht keimfrei zugehen? Lebensmittelindustrie sicher, vielleicht bei Kleinkindspielzeug? Welche Wege gehen diese Industrien?

Welche Weltgegenden sind bekannt für Ihre Keimfreiheit – richtig USA. Ein Amerikaner fällt innerhalb 1/1000 sec ins Koma wenn er ein österreichisches Brotkörberl auf seinem Tisch sieht. Welche Wege werden in USA gegangen wenn Ihre „Aufgabenstellung“ verfolgt wird?

Aber vergessen Sie nicht andere Denkrichtungen: was passiert, wenn das Produkt nicht keimfrei ist, welche andere Lösungswege wären da zu gehen? Suchen Sie im Internet solche vom Mainstream abweichende Meinungen. Gibt es vielleicht sogar vernünftige Ansätze „es“ eben nicht zu tun? Vielleicht kann man das gegenüber den Kunden erfolgreich kommunizieren – und einen Kostenvorteil für Ihre Firma und für den Kunden erzielen – das wäre doch etwas!

Aber versuchen Sie auch einen konträren Ansatz technisch (gedanklich oder im Team) durchzuziehen. Spielen Sie das bis zum Ende durch. Was hat das für Implikationen? Welche Lösungswege wären dann zu gehen?

Na, jetzt haben Sie einiges gesammelt, nun können Sie noch die drei Wege kombinieren: also nicht keimfrei und in USA …. hmmm …. na das ist vielleicht wirklich etwas schwierig, das gebe ich zu. Aber das ist auch ein Weg der sich lohnt. Eben die Kombination auch „absurder“ Anforderungen und Ansätze.

Ein anderes Prinzip ist das „Hinaufschrauben der Anforderungen“ und sehen was dann passiert. Fordern Sie von sich „Operationskeimfreiheit“ – was bedeutet das für das Produkt? Was bedeutet das für den Kundennutzen?

Na – jetzt haben wir doch schon 17 Ansätze – wetten, da haben sie einige Goldkörner gefunden.

Viel Spaß beim weiter arbeiten

Gottfried Schaffar

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Innovation effektiv anpacken

10. Juni 2012

Einmal ganz praktisch: Sie sollen das Produkt billiger machen, eine Eigenschaft an einem Produkt verbessern oder vielleicht in der Produktion eine wünschenswerte Information messen. Hier die elementaren drei Bausteine für eine effektive Innovation:

1. Voraussetzung: Information

Gut, ich gehe einmal davon aus, dass Sie sich mit dem Produkt oder der Produktionslinie auskennen – ansonsten wird es denn doch schwierig. Die zweite Voraussetzung – und das schreibt sich einfacher hin als es ist – Sie sollten den „Lösungsraum“ beherrschen. Also, wenn Sie etwas leichter machen möchten müssen Sie vielleicht etwas vom Material, von der Festigkeitslehre, von Korrosion usw. verstehen. Das ist aber meist kein wirkliches Thema.

2. Verinnerlichen

Das Thema muss nun, um effektiv und schnell gelöst zu werden, in Ihnen – im Hintergrund des Bewusstseins – weiter bestehen. Das meint schlicht immer! Wie erreicht man das? Stellen Sie sich das Problemobjekt auf den Schreibtisch – neben das Hochzeitsfoto (das haben Sie ja schon sehr erfolgreich verinnerlicht 🙂 Sie werden immer wieder an Ihr Thema erinnert, immer wieder – bis es im Hintergrund völlig autonom nach Lösungen sucht. OK – der Nachteil ist, Sie arbeiten dann auch im Schlaf und bekommen vielleicht für diese Zeit kein Honorar. Aber es ist echt faszinieren wie das wirkt – plötzlich kommen Lösungswege.

OK, ich lasse nach, wenn Sie Problemobjekte haben die tonnenschwer sind, ja dann dürfen Sie auch ein Foto davon verwenden.

3. Notizheft als Amulett

unentbehrlich: das Notizheftchen als „Talisman“

So wie manche immer und absolut in (na fast) jeder Situation ein Amulett umgehängt haben, brauchen Sie ein Notizheftchen. Grundregel: sofort (!) aufschreiben und das unzensuriert und ungeschminkt. Dazu braucht es Papier und Bleistift. Diese beiden Medien sind noch immer die leichtesten, kleinsten, kompatibelsten Medien.

Wussten Sie, dass man mit einem Bleistift auch mit leerer Batterie schreiben kann?

Bis Sie beim Notebook sind, ist schon wieder 30% „zerarbeitet“ – das ist nicht gut. Ich sitze manchmal im Konzert oder bei einer Feier und ziehe mein zerfledertes Notizheft heraus und notiere etwas Dienstliches.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar