Die Kolumne von Karin Bauer vom 8. Juli 2017
Posts Tagged ‘Hindernisse’

Preise verfallen… Innovation?
5. April 2016In manchen (vielen) Bereichen verfallen die Preise und das Management wird unrund. Als erstes werden Sanierer von außen geholt … denn die sind viel gescheiter, sind ordentlich teuer (muss gut sein!) und haben eine lange Liste von Referenzen.
Einschub: Zu den Referenzen ein Wort: bei Amazon funktioniert das – grantig auf ein Produkt: nur ein Stern
(richtig schlecht) aber bei Firmen funktioniert das nicht: Auch im schlimmsten Fall wird die Referenz himmlisch …. denn der Nächste (nächste Mitbewerber) soll auch mit denen auf die Nase fallen.
Nun, was machen die Sanierer: jede Ausgabe wird umgedreht ob sie auch wirklich „lebensnotwenig“ ist (natürlich mit Ausnahme des eigenen Honorars, dann wird beim Personal gespart – da werden Kündigungen ausgesprochen, die Entwicklungsabteilung wird auf eine Visitenkarte geschrumpft, Alles ohne das Wissen der Mitarbeiter zu bedenken die da gehen und ohne die Folgen zu bedenken. Und (für den Sanierer) Gott sei dank – der Markt ist träge, die Geschäfte laufen weiter (schlecht) wie bisher aber die Kostenstruktur hat sich „verbessert“. Jetzt verlassen die Sanierer die Firma, kassieren die Prämie und der derzeitige Chef geht oft auch (mit sattem Bonus… die Zahlen stimmen ja – Jubel)
Nun kommen zwei Effekte zum tragen: durch den Druck und durch die Personaleinsparungen hat von der Restbelegschaft niemand Zeit für irgend etwas (außer den Chef zu bewundern). Daher Engagement … Null; Innovation … Null. Irgendwann merkt das auch der Markt und sogar die Chefetage und es wird wieder eingestellt. Und die Preise sind nach dem langen, schmerzvollen Prozess noch immer nicht besser.
Aber da haben doch (hoffentlich) alle Beteiligten einmal etwas von der Blue-Ocean-Strategie gehört (https://de.wikipedia.org/wiki/Blue-Ocean-Strategie): durch Innovation auf jeder Ebene werden Marktsegmente und Produkte gesucht bei denen (fast) kein Mitbewerber da ist. Diese Strategie ist in vielen Fällen sensationell erfolgreich.
Aber für die Innovation braucht man Geld, Motivation, Vertrauen und Zeit um die Mitarbeiter dazu zu bringen das auch anzupacken. Aber all das wurde durch die blinde „Sanierung“ abgeschafft. Außerdem gibt es keine Garantie für einen Markterfolg – auch wenn das manche Berater behaupten. Zusätzlich muss man mit den Kunden ohne Verkaufsdruck kommunizieren (Zeit! und Geld!) um zu erfahren was hier wirklich wesentlich und notwendig wäre. Hier gibt es auch Methoden um Bedürfnisse zu erkennen, die der Kunde noch nicht kennt – aber auch das kostet Zeit und Geld.
Faktum ist (meiner Meinung nach):
- die Krise ist auch von der Geschäftsleitung ausgelöst worden – offensichtlich hatten rechtzeitige Investitionen in potentielle Innovationen gefehlt
- Muss in Krisenzeiten der Eigner Geld in die Hand nehmen, Geld das unter Umständen die Firma nicht mehr hat, um Auswege zu finden
- Sanierer sind meist Kurzzeit-Gewinner, nicht die betreuten Firmen
Wenn Sie sich trauen schicken Sie dieses Posting in der Firma auf die Reise viel Erfolg
Gottfried Schaffar
PS.: Und was sind die Gründe für das Einbrechen der Preise am Markt? Sicher, wenn sich zu viele Anbieter tummeln dann siehe oben. Aber da ist auch noch der heilige Freihandel: damit ist Ihre Firma in direkter Konkurrenz zu einer Firma in Mexiko, China und sonst wo. Wer betreibt den „Freihandel“ mit Lobbyismus intensiv? Es sind die Marktführer, denn die können gewinnen …. aber nicht Sie der Sie beim Marktführer angestellt sind – die Produktion wird nämlich nach China ausgelagert. Prost!

Tyrannei in der Vorstandsetage
1. Februar 2016Ich möchte noch ein Beispiel aus Ajahn Brahm „Der Elefant der das Glück vergaß“ bringen. Ich finde, das ist so praxisnah (Zitatanfang)
TYRANNEI IN DER VORSTANDSETAGE
Jane, eine Freundin von mir, hatte in Sydney ihre eigene kleine Firma gegründet. Ein großes britisches Unternehmen interessierte sich für ihre Produkte und es bahnten sich Verhandlungen an, die ein lukratives Geschäft versprachen. Nicht lang, und sie wurde per Mail eingeladen, so schnell wie möglich nach London zu fliegen, um den Vertrag zu unterschreiben. Für Jane und ihre Firma war das der große Durchbruch, von dem sie so lange geträumt hatte.
Jane hatte ein süßes Töchterchen namens Erica. Und obwohl es ihr schwerfiel, das kleine Kind einige Tage lang nicht sehen zu können, war dieser Vertrag für sie und die Zukunft ihrer Familie viel zu wichtig, als dass sie ihn sich hätte entgehen lassen können.
Jane buchte den ersten Flug, auf dem sie einen Platz bekam, und hatte nach ihrer Ankunft in London gerade noch Zeit, im Hotel einzuchecken, sich zu duschen und umzuziehen, bevor sie einTaxi rufen und in die Zentrale des Unternehmens fahren musste. Als sie den Konferenzraum der Geschäftsführung betrat, waren alle Direktoren bereits da –bis auf den CEO, den Vorstandsvorsitzenden.
»Das war reine Zeitverschwendung«, meinte einer der Direktoren zu Jane. »Sie können gleich wieder nach Sydney zurückfliegen. Unser CEO hat heute sehr schlechte
Laune und stimmt dem Vertrag mit Sicherheit nicht zu. Am besten, Sie nehmen die nächste Maschine nach Hause!«
Jane war nicht bereit, so einfach aufzugeben, umso weniger, als sie für dieses Treffen einmal um die halbe Welt geflogen war. »Wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte sie also, »warte ich hier auf den CEO.« Dann setzte sie sich in einer Ecke des Konferenzraums still auf einen Stuhl.
Jane meditierte viel. Besonders gern über Güte. Freudvoll ließ sie gerade Mitgefühl für alle Lebewesen in sich aufsteigen, als plötzlich der CEO in den Raum gestürmt kam.
»Was soll das?«, schrie er, als er Jane bemerkte, die mit geschlossenen Augen ganz still auf ihrem Stuhl saß. »Was machen Sie hier?«
Meditation ist so beruhigend, dass einen nicht einmal kurz vor der Explosion stehende Vorstandsvorsitzende aus dem Konzept bringen können. Besonnen stand Jane von ihrem Stuhl auf, ging ohne Angst oder Arroganz auf diesen Vulkan von einem Alphamännchen zu und sagte: »Sie haben so schöne blaue Augen, genau wie Erica, mein kleines Töchterchen zu Hause in Sydney.«
Wie Jane mir später versicherte, waren diese Worte wie von allein aus ihrem Mund gekommen, Sie hatte vorher keinen Gedanken darauf verwendet, was sie sagen würde. Das Ergebnis war verblüffend. Der CEO stand wie angewurzelt da. Sein Hirn schien ihm den Dienst zu verweigern. Über eine Minute lang war er vollkommen verwirrt. Doch allmählich verrauchte sein Zorn. Schließlich lächelte er und sagte: »Ach, wirklich?«
Innerhalb der nächsten fünf Minuten war Janes Vertrag unterzeichnet und der CEO verließ völlig verdattert den Konferenzraum. Als Jane auch gehen wollte, um sich im Hotel ein wenig auszuruhen, wurde sie von den Direktoren aufgehalten.
»Wie ist Ihnen das nur gelungen?«, bestürmten sie Jane. »So etwas haben wir ja noch nie erlebt. Bevor wir Sie ins Hotel lassen, müssen Sie uns deshalb unbedingt noch verraten, was Sie mit ihm angestellt haben.« (Zitatende)
Viel Erfolg
Gottfried Schaffar

Bisoziation – neues finden, und das orginell
17. Januar 2016technische Innovation ganz praktisch
Arthur Koestler erfand den Begriff Bisoziation. Mit diesem Verfahren muss man ausgetretene Denkpfade verlassen – na das muss mir doch gefallen. Bei einer Assoziation bewegen sich die Gedanken in einem einzigen Bezugsrahmen und bei der Bisoziation müssen die Gehirne den Bezugsrahmen verlassen … Autsch, das tut weh? Also fangen wir an:
Problemdefinition (1)
Na das klingt ja völlig konventionell – zu früh gefürchtet. Also, wer hätte das gedacht, der Moderator hält die gemeinsame Problemdefinition schriftlich fest.
Freie Assoziation (2)
Vor der Sitzung wurden (meist) 5 Bilder ausgewählt und groß ausgedruckt die mit der Aufgabenstellung ganz sicher nichts zu tun haben. Das können Fotos, Werbeplakate, Gemälde, also einfach alles sein. Die Teammitglieder wählen nun ein Bild aus, es sollte dasjenige sein das die meisten Gedanken, Gefühle und Ideen bei jedem einzelnen auslöst. Jeder ist nun gefragt diese Assoziationen und Gedanken zu artikulieren und der Moderator notiert die Äußerungen. Das ursprüngliche Problem…
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Geld als Anteiz für Innovation?
5. Dezember 2015Das ist eine Information die ich von http://lifehag.com/2015/10/09/geld-als-anreiz-voll-daneben/ bekommen habe. Bitte unbedingt anschauen!
Haben Sie es sich angesehen? Darf ich Ihnen eine „Hausübung“ geben? Überlegen Sie sich aufgrund dieser unwiderlegbaren Tatsachen die hier vorgebracht wurden und seit den1950er Jahren bekannt sind was das für Implikationen für den Innovationsprozess in Ihrer Firma hat. Als Zweites rege ich an, dass Sie nachdenken wie Ihre Firma strukturiert werden müsste wenn man diese Erkenntnisse vollständig umsetzt.
Viel Erfolg
Gottfried Schaffar
