Posts Tagged ‘praktisch’

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Meine liebsten Zitate

1. Mai 2016

Eine Präsentation ist (in Wirklichkeit) fad. Man kann sie mit Humor würzen, man kann die Grafik gut machen, man kann juridische Vorbemerkungen („ich bin an nichts schuld und kann nicht geklagt werden“) weglassen, ja OK man kann auch etwas spannendes vortragen – zugegeben – aber das ist anstrengend!

Was man aber immer kann – die Gedanken der Zuhörenden (und Schläfer) auf eine höhere (?) Ebene zu bringen und das mache ich mit Zitaten und diese Folien lasse ich auch 20 Sekunden stehen. Warum ich sie stehen lasse? Erstens damit das Auditorium lesen kann und zum Zweiten damit plötzlich Stille eintritt – das weckt den ärgsten Schläfer auf, denn er glaubt er muss etwas (intelligentes) sagen.

Hier 15 meiner Lieblingszitate:

  1. “Unternimm eine Reise, mein Freund“, sang einst der Sufi-Dichter Rumi, “vom Ich zum Selbst. So eine Reise verwandelt die Welt in eine Goldmine.”
  2. The reason so many people never get anywhere in life is because when opportunity knocks, they are out in the back yard looking for four-leaf clovers. — Walter P. Chrysler
  3. „Wer scharf denkt, wird Pessimist. Wer tief denkt, wird Optimist.“ (Henri Bergson)
  4. „Multitasking – Der verzweifelte Versuch, der eigenen Verblödung durch ziellose Betriebsamkeit im Nachhinein Rechtfertigung zu geben.” — Richard Schuberth, „Das neue Wörterbuch des Teufels“
  5. Lord, give me patience.  And I want it now. — Source unknown
  6. Überlegenheit: Unterlegenheit in Plateauschuhen. — Richard Schuberth, „Das neue Wörterbuch des Teufels“
  7. >>I’m a Theoretical Chemist. I don’t like experiments.<< – Ein Amerikaner in China, der im Restaurant neben mir saß  — http://mehrwirklichkeit.com/meta/)
  8. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist Arbeit. — Else Pannek
  9. „Nichts Großes ist je ohne Begeisterung geschaffen worden.“ (R.W.Emerson)
  10. Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen – Niels Bohr
  11. Learn to live independent of the good opinion of others. — Wayne W. Dyer
  12. We crucify ourselves between two thieves:  regret for yesterday and fear of tomorrow. — Fulton Oursler
  13. The future is an opaque mirror.  Anyone who tries to look into it sees nothing but the dim outlines of an old and worried face. — Jim Bishop
  14. Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hätte, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist. Robert Lembke
  15. „Ein Optimist ist jemand, der genau weiß, wie traurig die Welt sein kann, während ein Pessimist täglich neu zu dieser Erkenntnis gelangt.“ (Peter Ustinov)

    (c) RainerSturm www.pixelio.de

    (c) RainerSturm http://www.pixelio.de

Übrigens: mit einem Zitat kann man auch „frech“ sein, denn kaum keiner traut sich ein Wort eines bedeutenden Menschen zu kritisieren.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Innovativ – Kreativ – Training?

3. April 2015
Myriam Urtz

Myriam Urtz

Es ist ja wohl unbestritten, dass vor dem Innovationsmanagement die Innovation sein muss. Ja und vor der Innovation die Kreativität – oder. Und Kreativität ist trainierbar – schauen Sie sich doch die guten Kreativbüros an – was denen für originelle Sachen am laufenden Band einfallen ist bemerkenswert. Also gut, denke ich, Training muss sein und habe mich zu einem Kreativseminar „Skulpturen aus Ton“ angemeldet. Ich denke ich bin wirklich auf meinem Gebiet sehr kreativ, aber dieses Seminar hat eine weitere Schleuse geöffnet. Die Seminarleiterin Myriam Urtz hat uns den zwanglosen aber

meine "Werke"

meine „Werke“

fachgerechten Umgang mit dem Medium Ton und den paar Werkzeugen gelernt und los ging es. Ich war fasziniert, was da unseren zum Großteil ungeübten Händen entsprang. Menschen, Masken, Akte, Büsten, Köpfe usw. usw. Zu meiner Überraschung schaut alles gut aus … sogar meine Menschen und Köpfe. Nein, für mich wirkt das nicht nach blutigen Dilettantismus – wir haben echt Schönes geschaffen und einen neuen Kanal der Kreativität geöffnet.

Was allerdings dazu kommt: wir Kopfmenschen und Tastaturquäler haben endlich auch etwas „ordentliches“ mit den Fingern machen dürfen. Google zahlte Unsummen damit die Manager im Seminar mit Lego spielten, wir haben einen doch deutlich niedrigeren Betrag bezahlt und haben etwas davon gehabt das wir nach Hause nehmen durften.

Ich denke, jede neue Ausdrucksmethode die kreativ genützt wird, fördert auch unsere Alle-Tage-Fähigkeiten.

Warum nicht auch für Sie?

Viel Erfolg … und zeigen Sie uns dann Ihre Skulptur?

Gottfried Schaffar

SkulpturMyriam

kleine Skuptur geschaffen von Myriam Urtz

PS.: Myriam Urz erreichen Sie unter http://myriam-urtz.jimdo.com/  Ihre Skulpturen sind natürlich von echter Qualität:

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Die 8 Minuten Innovation

18. Mai 2014

Sie glauben es nicht – OK, Sie haben zum Teil Recht. Mit diesem klotzigen Titel meine ich eigentlich das Finden von Lösungswegen in etwa 8 Minuten. Sie glauben es noch immer nicht? Wenn Sie es nie probiert haben, dann finde ich diese Einstellung verständlich. Aber glauben Sie mir, es funktioniert. Und es funktioniert im Laufe der Zeit immer besser!

An den Start: Die Requisiten ein Kurzzeitwecker, Armbanduhr oder das Handy sowie einen Gegenstand der das Problem ist, verkörpert oder symbolisiert. Wenn Ihr Problem am Schreibtisch nicht Platz hat, können Sie auch ein Foto nehmen – aber ein körperliches – keinen Bildschirm.

bernd-kasper pixelio.de

bernd-kasper pixelio.de

  • Vom Automaten eine Tasse Kaffee holen
  • das Handy auf einen Countdown von 2 Minuten stellen
  • den problem- personifizierenden Gegenstand in die Hand nehmen und ansehen
  • Countdown starten und in den 2 Minuten langsam den Kaffee trinken … trinken in Angesicht des Problems
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • 2 Minuten an nichts denken – nicht verkrampft Gedanken „umbringen“ sondern ohne zu urteilen den vielleicht aufsteigenden Gedanken bemerken und dann nicht beachten. Keine Urteile! Sie werden nicht vom Lehrer benotet!
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • Versuchen Sie während 2 Minuten den Problemgegenstand wie ein Zweijähriger anzusehen. Sie haben also keine Kenntnisse, keine Urteile, keine Vorlieben, keine Wertungen. Ich denke ein Zweijähriger würde den Problemgegenstand einfach interessant, vielleicht bunt, schwer oder leicht etc. finden. Lassen Sie das Denken weiter sein.
  • „piep – piep – piep“ (Ende der 2 Minuten) – Countdown wieder starten
  • 2 Minuten aufschreiben was Sie erlebt haben

OK, vielleicht verrate ich Ihnen hiermit mein größtes Geheimnis – macht nichts

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: dieser Methode ist ursprünglich von einem Text von Gangaji stark inspiriert worden

PPS.: ein toller Artikel über Zeit bei http://zentao.wordpress.com/2014/05/15/zeit-ist-fur-jeden-etwas-anderes/

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Ein Blick über den Tellerrand

28. April 2013

Heute möchte ich einen Artikel eines anderen Blogs empfehlen:

Eine kurze Geschichte über Kreativität und Design Thinking von
leanfreaks.wordpress.com
Klar, Designer sind vorwiegend visuell unterwegs, das sollte man bedenken. Aber die Grundaussagen sind sehr konzentriert und lesenswert. Und was noch sehenswerter ist: die Slides sind witzig und originell – so sollte man Slides machen, ich kann das bei weitem nicht.

Viel Spaß und viel Erfolg mit dem Artikel

Gottfried Schaffar

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Wie viele Innovationen scheitern?

25. März 2013

Diese Fragestellung wird von manchen Autoren mit Prozentzahlen zwischen 50 und 90 beantwortet.  Wir wollen hier nun einmal ausschließen, dass der Grund für diese Aussage der Wunsch ist, das eigene (natürlich viel bessere) Beratungskonzept zu verkaufen. Auch kann man den Prozentsatz in die Höhe treiben wenn man jeden Zettel der als Vorschlag abgegeben wird zählt. Wenn diese Zahlen sich auf Markteinführungen beziehen wäre das eine Katastrophe.

Wir sind viel in Firmen unterwegs und es wird sehr offen gesprochen, nach unserem Gefühl (keine Statistik) dürfte der wirkliche Prozentsatz weit darunter sein, aber das ist natürlich sicher sehr unterschiedlich. Ja und ein paar Prozent sind auch viel.

Was heißt so eine Prozentzahl einmal nicht? Aktives Suchen nach neuen Lösungen zahle sich nicht aus – das ist Unsinn. Nehmen Sie jeden beliebigen Prozentsatz, wenn man ihn mit mehr Versuchen multipliziert, werden mehr erfolgreiche Innovationen daraus – immer (zu 100% immer!). Mit anderen Worten eine bewährte Methode, wie im Buch „Radikale Innovationen und grundsätzliche Problemlösungen finden – ein Praxishandbuch“ beschrieben, lohnt sich immer!

Dann muss man einmal unterscheiden was das für eine Innovation ist (die da scheitern könnte):

  • Geschäftsfeldinnovationen – die sind besonders gefährdet, da sie aus der Direktion kommen. OK, zugegeben das ist ein Vorurteil.
  • Produktionsprozessinnovationen: Da hat der Betrieb alle Informationen selbst und muss nur das technische Risiko tragen. Technische Risken können zwar nie völlig ausgeräumt werden, aber man kann ja schließlich auch etwas rechnen oder simulieren – das ist viel billiger als herumzuprobieren. Das Risikopotential ist hier gering
  • Einsparungsinnovation: Diese Innovationen, sprechen wir es doch einmal klar aus, sind gegen den Kunden gerichtet. Wir glauben einzusparen wo der Kunde es nicht merkt: ein schwächerer Achsschenkelbolzen (die rechnerische Last ist aufgrund des Ausbrechschutzes sowieso geringer – na ja) oder ein zusätzliches Plastikbein unter dem Vollholzbett damit man die Latte um 0,3mm schwächer machen kann (brillant – wenn die Bedienerin mit dem Staubsauger ankommt bricht das Bett bei heftiger Belastung). Wenn diese Innovation bekannt wird ist der Schaden enorm. Wollen wir wirklich so etwas? Würden Sie so etwas haben wollen?
  • Die Innovation des Sohns vom Chef: da sehe ich in der Praxis ein hohes Risikopotential. Alle, aber auch alle Kontrollmechanismen sind ausgeschaltet. Mit anderen Worten da werden oft Millionen verpulvert – kein weiterer Kommentar.
  • Marketinginnovation: Das Verstecken von Kosten im Kleingedruckten oder die berühmten „besser um bis zu XXX%“ . Die Entwicklung kostet zwar zunächst wenig (fast nichts), aber der Kunde schüttelt den Kopf oder Schlimmeres.
  • Kundennutzeninnovation (Technik, Design, etc.): Der Kunde ist ein unsicherer Faktor – das ist wohl nichts Neues. Hier kommen auch die Methoden sinnvoll zum Einsatz die den Kunden einbeziehen. Der weitere Text bezieht sich nur mehr auf die Kundennutzeninnovation.

Der so oft beschworene Kundennutzen fängt schon einmal sehr unsicher an – was ist das eigentlich? Was ist der Kundennutzen eines Porsches? Die Fähigkeit von A nach B transportiert zu werden (und nur fast ohne Gepäck!). Das doch wohl nicht.

Prinzipiell gefällt mir der Ansatz von Tony Ulwick der den Kundennutzen in verschiedene Jobs aufgliedert (siehe auch http://strategyn.com/blog/). Also den eigentlichen Grund, mit einem Produkt zufrieden (weniger zufrieden, enthusiastisch) zu sein. Seine Methode schein sehr ausgefeilt zu sein, benötigt aber einen offensichtlich hohen Aufwand.

Kundenbefragungen sind prinzipiell eine gute Idee, aber in der Praxis produzieren solche Befragungen ihr eigenes Problem. Was ich so von Kundenbefragungen höre zum Thema Kundenwünsche an „das Produkt“ ist mit hoher Signifikanz die Antwort „billiger“. Dafür der ganze Aufwand? Na ja. Dazu kommen grundsätzliche Problem

  • Der Kunde weiß es vielleicht selbst nicht.
  • Der Kunde geniert sich es zu sagen z.B. „warum er anonym im Internet surfen will“ um ein Beispiel zu nennen. Auch kennt man bei den Wählerbefragungen das Problem, das bei der Frage nach dem Wahlverhalten, bestimmte Parteien oft nicht genannt werden (z.B. FPÖ).
  • Bei Befragungen (mündlich, telefonisch, Fragebögen) bekommen sie nur Antworten von Leuten die nichts zu tun haben oder einsam sind.
  • Die Institute (auch namhafte) verwenden manchmal Befragungspersonal das kaum Deutsch spricht (selbst erlebt) – das kann zu keinen vernünftigen Resultaten führen. Außerdem kann der Kunde keine Aussage treffen über Dinge die er nicht weiß oder nicht kennt.
  • Die Frage „kaufen sie auch bei XXX ein?“ und „mit welchen Umsätzen“ zwingt den Befragten ja geradezu, sich diese Anbieter anzusehen, auch wenn er sie nicht gekannt hat. (Selbst erlebt)

Firmen lieben strukturiertes Vorgehen, möglichst mit einem Coach – im Ernstfall ist der „schuld“. Firmen vergessen aber das „strukturiert“ ein Euphemismus für Vorschrift ist und eine Vorschrift, der Innovation nicht förderlich ist. Innovationen im Personal der preußischen Armee des 19 Jahrhunderts waren selten – oder? OK, da übertreibe ich – persönlich finde ich den Einsatz eines Stage-Gate-Modells (http://de.wikipedia.org/wiki/Stage-Gate-Modell) für außerordentlich gut, da man gezwungen wird sich mit manchen Dingen auseinanderzusetzen die einem (oder dem Team) nicht sympathisch sind. Eigentlich auch etwas strukturiertes – ich gebe den Widerspruch sofort zu.

Faustregeln:

  1. Hausverstand einschalten
  2. Fragen Sie Ihre Großmutter
  3. Würden Sie das Produkt kaufen?
  4. Wie lange muss Ihr Arbeiter arbeiten, um sich das Produkt leisten zu können? Und jetzt rechnen Sie mit diesen Stunden und Ihrem Stundelohn einen Preis aus und Fragen sich „würde ich das Produkt darum kaufen?“
  5. Versuchen Sie nicht den Kunden hereinzulegen.
  6. Der Zwang zum Erfolg eines Projektes erhöht drastisch das Risiko.
  7. Beratungen auf Erfolgsbasis enden beim Richter
  8. Wenn Ihr Kunde nicht der Endkunde ist, wird es umständlich.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Das (neue) Buch und der schiefe Ziegel in der Mauer

8. Oktober 2012

Es ist mir ein wirkliches Bedürfnis, das was ich zum Thema „radikale Innovationen“ (schmerzhaft) gelernt habe, einfach zu erzählen. Hier das angekündigte Buch, allerdings im neuen (professionellen) „Gewand“. Am Freitag habe ich erstmals das Probeexemplar in Händen gehalten. Ich habe zwar schon fünf Bücher geschrieben (auch als Mitautor) aber dieses Buch ist mir etwas Besonderes: Es ist meine Meinung und mein Bedürfnis den Inhalt weiterzugeben.  Bei den anderen Buchprojekten standen andere Aspekte im Vordergrund: wissenschaftlich zu erscheinen, mir selber klar zu werden, Geld zu verdienen. Mit andern Worten, dieses ist mit „Herzblut“ geschrieben.

Ich kenne einfach beide Seiten: das gequälte Suchen nach Lösungen und das Finden, als ob es von selber geht – und genau das möchte ich in diesem Buch vermitteln. Normalerweise würde man(n) jetzt in einen Schwall aus Besonderheiten und Unvergleichlichkeiten ausbrechen. Faktum ist, dass ich das Buch praktisch in den (verlängerten) Weihnachtsferien „ausgeschwitzt“ habe. Das war zwar anstrengend und meine Frau war entsetzt, aber es hat Spaß gemacht. Die sechs Korrekturlesungen waren weniger witzig.

Ich möchte aber vermitteln was meine Lektorin mir als Nachteil des Buches vorgeworfen hat. Sie hat schlicht gemeint „Sie können schlecht Geschichten erzählen, wo jemand anderer 200 Seiten schreiben würde, geben sie die Information auf drei Seiten weiter“. Mit anderen Worten, es ist gefüllt mit kompakter Information und wenn Sie manchmal anderer Meinung sind – gratuliere! Sie nehmen Stellung.

Was ich aber nun zum Thema Innovation Grundsätzliches mitteilen möchte ist folgendes Erlebnis mit diesem Probeexemplar: Ich blättere und finde es echt schön und toll – doch da – was muss ich sehen – ein JPG Rand bei einer scharfen Bild Kante… und hier noch einer… Die Bemerkung meiner Frau „das ist kaum zu sehen, und 99,5% der anderen Abbildungen sind makellos.
Das erinnert mich an eine Geschichte von Ajahn Brahm (ein theoretischer Physiker der Buddhistischer Waldmönch wurde): Seine Gemeinschaft hatte einen Baugrund für ein Kloster gekauft und war über die Ohren verschuldet. Die Mönche mussten auf alten Türblättern ohne vier Wände schlafen und das Kloster sollte gebaut werden. Da war einfach kein Geld für Bauarbeiter. Die Mönche mussten das selber machen, langsam, mit Bedacht und Liebe, aber selber machen. Mönche haben ja Zeit und versuchen eine Mauer genau zu errichten. Nachdem Brahm aus etwa 1000 Ziegeln eine stattliche Mauer errichtet hatte, erstarrte er – drei Ziege waren schief eingemauert und der Mörtel schon hart. Auch der Abt war (natürlich) gegen ein Abreißen. Und noch nach Jahren, wenn Besucher kamen führte Brahm den Besucher nicht an dieser Mauer vorbei. Bis eines Tages ein Besucher vor dieser Mauer extra stehen blieb. „Eine sehr schöne Mauer“ Brahm sagte nur trocken „soll ich Ihnen Ihre Brille bringen?“ und wies den Besucher auf die fehlerhaften Steine hin. Der Besucher aber „Ich sehe 997 sehr schön gesetzte Ziegel – die Mauer ist schön“.

Wir starren viel zu oft auf die Fehler. Hat Ihnen im letzten Jahr jemand gesagt, dass Ihre Krawatte schön ist – nein? Aber wenn die Krawatte einen Fettfleck gehabt hätte, ja dann hätten sie es öfter gesagt bekommen.

Schauen Sie auf Ihre Erfolge!

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Welche Gedanken lösen Probleme?

1. Oktober 2012

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. — Albert Einstein

Offensichtlicher Applaus brandet auf. Ersten Einstein und zweitens … nicht unlogisch. Aber wie geht das in der Praxis?

Also nehmen wir (natürlich rein theoretisch) an Ihre Firma hat mit einem Produkt ein Problem – rein theoretisch 🙂 Nun, das Team rund um Sie hat das Produkt so entwickelt. Also, wir können uns zumindest darauf einigen, dass dieses Produkt ein „Produkt“ des Denkens der Firma ist – auch wenn es die Erbsenzähler waren die das Produkt „verkrüppelt“ haben. Aber mit den Finger auf die Anderen zu zeigen nützt nie etwas. Das Aufsetzen eines Projektes zur (befohlenen) Lösung (die nichts kosten darf) bringt äh … selten etwas. Sie sind Teil des Projektteams und Sie möchten wirklich eine Lösung finden – eine Annahme die oft stimmen wird. OK, was nun?

Ganz einfach – sieh oben – anders denken. Na diesen Rat hätte sich der Herr Schaffar schenken können! Wie denkt man anders?

Einige Vorschläge:

  1. In der Firma geht das schwer (gar nicht). Vor allem als „Anfänger“ im anders Denken
  2. Beim Heurigen mit Kollegen, aber bitte inoffiziell – sonst müssen Sie ein Protokoll schreiben. Wieso kann das funktionieren? Eben weil die zarte Wirkung des Alohoooll (lall) das Schemendenken behindert. Schauen Sie sich die erfolgreichen Austropop Sänger an, sofort wird ersichtlich wer zu oft diese Methode zum Finden origineller Texte angewendet hat 🙂
  3. Es gibt zwei Gegensätze: Kontrolle und Spontaneität – das schließt sich aus! Flüchten Sie aus der Kontrolle (der gemanagten Umgebung) und gehen Sie Spazieren, Kaffee trinken, Joggen oder zumindest aufs WC. Sie sind abgelenkt und nicht unter gemanagten Druck.
  4. Lassen Sie sich zwingen anders zu denken: erklären Sie Ihrer Großmutter das Problem und zwar so, dass Sie es versteht und lassen Sie sich Vorschläge von ihr machen. Sie werden staunen wie viel echt Gutes da zu tage kommt. Persönliche Bemerkung: wenn Ihre Frau Großmutter zu heftig und zu ehrlich kommentiert – Sie brauchen das ja nicht Ihrem Chef zu reporten 🙂
  5. Meditation: Ja, das ist eine ganz andere Art zu denken. Das kann man trainieren und sehr effektiv einsetzen. Wenn Sie das in etwa beherrschen, fällt Ihnen auch der Punkt 1 nicht mehr schwer. Ich übe das seit 2009 und es ist mir schon nach 3 Wochen keine lästige Übung gewesen, sondern eine Freude. Dass es hunderte experimentelle Untersuchungen über die positive Wirkung von Meditation gibt hatte ich in diesen Texten schon erwähnt. Das man die innovative, durchschlagende Wirkung, dieser doch von Außen schlicht wirkenden Übungen, durch die Quantenmechanik erklären kann, dass weiß ich erst seit wenigen Wochen und war sehr erstaunt und fasziniert – aber davon ein anderes Mal.

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. — Albert Einstein *)

Viel Erfolg
Gottfried Schaffar
PS.: das habe ich im Buch ausführlich dargelegt

*) Erinnert mich an das Entlassen der ganzen Entwicklungsabteilung einer großen Netzwerktechnik Firma um die Bilanzzahlen besser aussehen zu lassen.

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Innovation unter Stress?

23. Juni 2012

Zum Thema Innovation und Stress gibt es viel zu sagen, deswegen ein zweiter Anlauf.

Die Resilienzforschung ist durch die Untersuchung der Kriegsgefangenen in Vietnam (ein trauriger Anlass) so richtig gestartet worden. Klar, Sie sind kein Kriegsgefangener und Ihnen droht nicht Folter und Schlafentzug. Faktum ist aber, dass Umstrukturierung (ein schlimmer Euphemismus) und Rationalisierungsdruck keine echten Helfer zur radikalen Innovation sind. Auch wenn sich die Projektordner auf Ihrem Schreibtisch stapeln und der nächste Reporttermin vor der Türe steht, das ist alles andere als ein Ansatzpunkt für echte Innovationen.

Im Falle der Kriegsgefangenen hatten diejenigen eine stark erhöhte Überlebenschance, die einen Sinn im Leben und im Sein gefunden hatten. Auch hat sich herausgestellt, dass in diesen extremen Bedingungen eine religiöse und/oder meditative Praxis sehr viel weiter hilft.

Also:

  • Legen Sie die Arbeitspriorität am Vortag fest; am selben Tag ist man oft von dringenden, statt von wichtigen Angelegenheiten bedroht. [Buch: The 7 Habits of Highly Effective People: Powerful Lessons in Personal Change von Stephen R. Covey]
  • Der einfachste Trick (den Sie sicher schon kennen) ist das Schreibtischaufräumen, wenn man in der Früh zum Schreibtisch kommt, soll der Schreibtisch möglichst leer sein. Räumen Sie einfach die unerledigten Dinge, die aber nicht erste Priorität für morgen haben, in den Kasten.
  • Wenn Sie als Innovator mit einem Großraumbüro bestraft sind, helfen nur Ohropax und leiten Sie (wenn Sie sicht trauen 🙂 Ihr Telefon zu jemanden anderen um
  • Nichts erzwingen – es ist besser aufzustehen und unter Verweis auf die Projektfülle einfach zu sagen das man noch keine Lösung hat, anstatt Tabletten gegen die Gastritis zu schlucken
  • Und was sagen uns die Untersuchungen der Kriegsgefangenen: nicht der Zwang hilft weiter, nein es ist der Sinn. Und hier meine ich die Überzeugung, das das von Ihnen bearbeite Produkt in Ihrem ethischen Rahmen einen Sinn macht. Also als Telefonkeiler haben Sie hier wahrscheinlich ein Problem. Schwierig ist auch Ihre Situation wenn  das Produkt sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden kann. Mit Verdrängen helfen Sie sich da sicher nicht [Buch: The Soul Loves the Truth: Lessons Learned on the Path to Joy von Denise Linn]
  • Vergessen Sie in Ihrem Stress nicht die innovativste Lösung – Fragen Sie sich ob Sie in dieser Firma richtig sind!

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Innovation effektiv anpacken

10. Juni 2012

Einmal ganz praktisch: Sie sollen das Produkt billiger machen, eine Eigenschaft an einem Produkt verbessern oder vielleicht in der Produktion eine wünschenswerte Information messen. Hier die elementaren drei Bausteine für eine effektive Innovation:

1. Voraussetzung: Information

Gut, ich gehe einmal davon aus, dass Sie sich mit dem Produkt oder der Produktionslinie auskennen – ansonsten wird es denn doch schwierig. Die zweite Voraussetzung – und das schreibt sich einfacher hin als es ist – Sie sollten den „Lösungsraum“ beherrschen. Also, wenn Sie etwas leichter machen möchten müssen Sie vielleicht etwas vom Material, von der Festigkeitslehre, von Korrosion usw. verstehen. Das ist aber meist kein wirkliches Thema.

2. Verinnerlichen

Das Thema muss nun, um effektiv und schnell gelöst zu werden, in Ihnen – im Hintergrund des Bewusstseins – weiter bestehen. Das meint schlicht immer! Wie erreicht man das? Stellen Sie sich das Problemobjekt auf den Schreibtisch – neben das Hochzeitsfoto (das haben Sie ja schon sehr erfolgreich verinnerlicht 🙂 Sie werden immer wieder an Ihr Thema erinnert, immer wieder – bis es im Hintergrund völlig autonom nach Lösungen sucht. OK – der Nachteil ist, Sie arbeiten dann auch im Schlaf und bekommen vielleicht für diese Zeit kein Honorar. Aber es ist echt faszinieren wie das wirkt – plötzlich kommen Lösungswege.

OK, ich lasse nach, wenn Sie Problemobjekte haben die tonnenschwer sind, ja dann dürfen Sie auch ein Foto davon verwenden.

3. Notizheft als Amulett

unentbehrlich: das Notizheftchen als „Talisman“

So wie manche immer und absolut in (na fast) jeder Situation ein Amulett umgehängt haben, brauchen Sie ein Notizheftchen. Grundregel: sofort (!) aufschreiben und das unzensuriert und ungeschminkt. Dazu braucht es Papier und Bleistift. Diese beiden Medien sind noch immer die leichtesten, kleinsten, kompatibelsten Medien.

Wussten Sie, dass man mit einem Bleistift auch mit leerer Batterie schreiben kann?

Bis Sie beim Notebook sind, ist schon wieder 30% „zerarbeitet“ – das ist nicht gut. Ich sitze manchmal im Konzert oder bei einer Feier und ziehe mein zerfledertes Notizheft heraus und notiere etwas Dienstliches.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Innovation mit Gewalt vermeiden

2. Juni 2012

Ich denke, das ist recht einfach:

  • zwingen Sie die Angestellten 20% der Arbeitszeit zum Reports schreiben und 15% ihrer Zeit in Besprechungen zu sitzen (in denen sich jemand gerne reden hört :-); wenn wir dann 10 Projekte haben – na, dann bleiben offensichtlich 6,5% pro Auftrag. Ziemlich sicher hat man damit jede Innovation verhindert.
  • Zumindest werden die Projekte im obigen Beispiel von den Erbsenzählern abgedreht, weil die Entwicklungen 15,4x so lange dauern – rechnen Sie nach. Und klar, es muss sich alles in 2 Monaten amortisieren und das mit 14%p.a. oder war 14% pro Monat gemeint?
  • Das Scheitern von Projekten an den Pranger stellen – damit wird die Risikobereitschaft Null. Aber es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass eine Innovation etwas mit Risiko zu tun hat.
  • Lassen Sie die Abteilungen gegen einander arbeiten: Competition ist ja sooooooooooooooooo toll und außerdem sooooooooooooooo modern. Wenn sich die Abteilungen dann nichts mehr sagen und nur mehr via Rechtsabteilung verkehren, ist es mit Innovation auch zu Ende. Ach ja – welche Rechtsabteilung? Die gemeinsame Rechtsabteilung ist ja dann eine „Schwachstelle“.
    Obwohl es hunderte Arbeiten in referierten Journalen (wirklich!) gibt, die absolut sicher nachweisen, dass das der größte Blödsinn ist den man machen kann – ja, es wird immer wieder versucht.
  • Man lege als Performanceindikator für die Entwicklungsabteilung die direkte Gewinnmarge fest und knüpfe daran das Budget – diese (unnötigen) Entwickler schaffen sich selber ab – toll.
  • Reporting ist auch eine gute Methode. Man verlange von jedem gemeinsamen Kaffee trinken einen Report. Liest zwar sowieso keiner, aber es redet auch niemand mit jemanden anderen.
  • Ich kenne tatsächlich eine Firma, da treffen sich die an Innovation interessierten geheim und sowieso in der Freizeit um nicht auch noch einen Report schreiben zu müssen. Das nennt man Engagement für die Firma – aber das wird sicher bei der nächsten Umstrukturierung ausgemerzt.
  • Nur nicht mit einer anderen Abteilung sprechen! Vor allem die Leute, die die Probleme täglichen haben sind zu meiden. Die wissen nämlich wo die echten Probleme sind und (Gott sei bei uns!) womöglich auch, wie man sie leicht lösen könnte.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Mein Beileid – ansonsten meine echte Gratulation! Das Konkurrenz gut ist, ist zu einer Art Religion geworden. Kritisiert man diese Denkungsweise, wird man oft lächerlich gemacht. Auch eine Art von Inquisition – oder? Tatsache ist, eine freundschaftliche, spielerische Konkurrenz wie zum Beispiel bei der Langlaufmeisterschaft der Firma sind nett. Aber ganz sicher nicht, wenn es um neue Produkte oder Ähnliches geht.

Bitte um Ihre Meinung. Wenn Sie mir einen Kommentar mit Zusatz “Intern” oder so schicken, nehme ich es als Anregung und es wird sicher NICHT veröffentlicht.

Danke für das Lesen

Gottfried Schaffar