Posts Tagged ‘Problemlöser’

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Innovation & Frauen…

13. März 2016

Heute ist kein internationaler Frauentag aber dennoch – es gibt viele innovative Frauen: (aus pro Invent 1/2016):

Der OEPV sieht … keine Hinweise darauf, dass im Hinblick auf Kreativität Männer von der Natur bevorzugt wären. Wir haben es zwar nach wie vor mit einem überwältigenden Männeranteil zu tun, was mit der Tatsache zu begründen ist, dass Erfindungen mit einer dementsprechenden technischen Berufausbildung einhergehen, die mehrheitlich nach wie vor traditionell gewählt wird. Obwohl die Zahl der weiblichen Absolventinnen von technischen Schulen und Universitäten zwar erfreulicherweise zunimmt, sind sie im altehrwürdigen Maschinenbau nach wie vor äußerst unterrepräsentiert. Insgesamt wird Frauen ein Anteil von nur 5% aller Erfindungen zugesprochen.

Bei den doch relativ wenigen aber immer mehr werdenden Erfinderinnen, die unsere Beratung beanspruchen, wäre es gewagt, die Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen genau zu definieren. Eine Lanze für Frauen zu brechen fällt mir allerdings leicht. Während die Vertreter des so genannten starken Geschlechts auf berechtigte Kritik eher forsch reagieren und an ihren eigenen Ideen oder Lösungen so gut wie nie zweifeln, sind Frauen wesentlich umgänglicher. Ratschläge werden nicht als Schläge wahrgenommen, sondern als das was sie sind, nämlich Hinweise auf bereits gemachte Erfahrungen anderer, die bemüht sind, typische Fehler vermeiden zu helfen und Anregungen zu liefern. Trotzdem ist eine gewisse Hartnäckigkeit in unserer Tätigkeit eine unabdingbare Voraussetzung, weil man beim ersten Gegenwind nicht sofort ohne genaue Analyse aufgeben darf. Eine Eigenschaft übrigens, die wie so viele andere auch, nicht geschlechtsspezifisch ist. Die Floprate bei der Umsetzung von Erfindungen ist bekanntermaßen sehr hoch, was zu einer besonders starken Polarisierung in der sozialen Anerkennung der Betroffenen führt. Insofern sind die Leistungen von Erfinderinnen besonders hervorzuheben.

Zahlreiche Erleichterungen in unserem Leben verdanken wir der weiblichen Intuition. Beispielsweise die Kaffeefilter: Erfunden von Melitta Bentz, haben sie sich über 100 Jahre unter der Marke Melitta einer unumstritten Marktbeherrschung erfreut. Auch der von Josephine Cochran erfundene Geschirrspüler geht auf die Vorstellungskraft einer Frau zurück, so wie der Scheibenwischer, der erstmals im Kopf der Amerikanerin Mary Anderson entstand. Die aus Österreich stammende Schauspielerin Hedy Lamarr ließ sich das ‚Frequency Hopping‘ patentieren, ohne dem heute kein Mobiltelefon auskommen würde. Die erste Einwegwindel wurde von Marion Donovan erfunden. Nach langen zehn Jahren der erfolglosen Vermarktung griff das Konkurrenzunternehmen ‚Pampers‘ die Idee auf und heute tragen alle Windeln diesen Namen. Diese Liste ließe sich weiterführen, allerdings erweitert mit großartigen Wissenschaftlerinnen. Die Wiener Kernphysikerin Lise Meitner erarbeitete mit dem Chemiker Otto Hahn die physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung. Der Nobelpreis blieb ihr verwehrt, den holte sich in Physik und Chemie Marie Maria Sktodowska Curie, für ihre Erforschung strahlender Elemente und der Radioaktivität…
(Zitatende)

oder (aus http://geboren.am/liste/frauen-erfinder):

Ada Lovelace (Augusta Ada Byron) wurde am 10. Dezember 1815 in London geboren. Sie war eine britische Mathematikerin, die mit ihren Kommentaren zur „Analytical Engine“ von Charles Babbage als erste Programmiererin der Welt gilt. Am 27. November 1852 starb sie mit 36 Jahren.

Grace Hopper (Grace Brewster Murray Hopper) wurde am 9. Dezember 1906 in New York City geboren. Sie war eine US-amerikanische Informatikerin und Computerpionierin, die u. a. eine der ersten Programmiererinnen des „Mark I“ und Entwicklerin des ersten Compilers war.

hristiane Nüsslein-Volhard wurde am 20. Oktober 1942 in Magdeburg geboren. Sie ist eine deutsche Biochemikerin und als Trägerin des Nobelpreises für Medizin 1995 „für ihre grundlegenden Erkenntnisse über die genetische Kontrolle der frühen Embryoentwicklung“ die einzige mit einem Nobelpreis ausgezeichnete deutsche Wissenschaftlerin.

Maria Goeppert-Mayer wurde am 28. Juni 1906 in Kattowitz in Oberschlesien (heute Polen) geboren. Sie war eine deutsch-amerikanische Physikerin, die zusammen mit J. Hans D. Jensen für ihre Entdeckung der Schalenstruktur der Atomkerne den Nobelpreis für Physik 1963 verliehen bekam.

Emmy Noether (Amalie Emmy Noether) wurde am 23. März 1882 in Erlangen geboren. Sie war eine hochangesehene deutsche Mathematikerin, die als eine der wenigen Frauen ihrer Disziplin dieser Zeit die Mathematik auf dem Gebiet der Algebra vorantrieb und gelegentlich als „Mutter der modernen Algebra“ bezeichnet wird.

Marga Faulstich wurde am 16. Juni 1915 in Weimar geboren. Sie war eine bedeutende deutsche Glaschemikerin, die in ihrer langjährigen Berufslaufbahn bei der Firma Schott zahlreiche Typen optischer Gläser entwickelte (darunter das Leichtgewichts-Brillenglas SF 64).

Agnes Pockels (Agnes Luise Wilhelmine Pockels) wurde am 14. Februar 1862 in Venedig in Österreich (heute Italien) geboren. Sie war eine deutsche Hausfrau und Chemikerin, die beim Abwasch die Oberflächenspannung von Wasser beobachte, als Autodidaktin zu einer Pionierin der Oberflächenchemie wurde, das Messgerät „Schieberrinne“ erfand und ihre Forschungen dank John William Strutt veröffentlichen konnte.

Käthe Paulus (Katharina Paulus) wurde am 22. Dezember 1868 in Zellhausen geboren. Sie war eine deutsche Schneiderin, Fallschirmspringerin und Ballonfahrerin, die den zusammenlegbaren Paketfallschirm erfand, mit dem sie in über 1500 Meter Höhe als erste Deutsche 1893 einen Sprung aus einem Ballon wagte.

Bette Nesmith Graham (Bette Clair Nesmith Graham) wurde am 23. März 1924 in Dallas, Texas in den Vereinigten Staaten geboren. Sie war eine US-amerikanische Sekretärin, Erfinderin und Unternehmerin, die 1951 das später unter dem Markennamen „Tipp-Ex“ vertriebene „flüssige Papier“ („Liquid Paper“) zur Korrektur von Tippfehlern erfand.

Martine Kempf wurde am 9. Dezember 1958 in Straßburg in Frankreich geboren. Sie ist eine französische Erfinderin und Unternehmerin, die mit der „Katalavox“ (1982) ein Spracherkennungsprogramm für Körperbehinderte entwickelte, das gesprochene Befehle in Steuerungsimpulse für Maschinen umsetzt und z. B. die Steuerung eines Rollstuhls oder von Geräten in der Mikrochirurgie ermöglicht. (Zitatende)

Haben Sie das gewußt?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: In|no|va|ti|on, die (fem.): Also weiblich? (aus http://derstandard.at/1833054/Frauen–Innovation–Die-Qualitaet-des-Weiblichen)

PPS.: persönlich kenne ich zwei sehr innovative Frauen: meine eigene Frau die mich oft auf einfachere Lösungswege für eineradikale Kundeninnovation aufmerksam machte und Maria Tagwerker, die innovieren zu Ihrer Profession gemacht hat (http://www.inknowaction.com/blog/)

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Taekwondo & die Kunst der Innovation?

20. September 2015

Jeder – so glaube ich – hat von diesen fernöstlichen Kampfsportarten gehört oder sie in den Medien gesehen. Taekwondo ist eine davon. Aber was hat das Schreien und Zertrümmern von massiven Holzbrettern mit Innovation zu tun?

Nun, ich dachte immer „gar nichts“ bis ich am 19. September 2015 um 09:05 auf Ö1 die Sendung „Hörbilder“ gehört hatte. Investieren Sie eine schwache Stunde und hören Sie sich das an (7 Tage ist die Sendung online):
http://oe1.orf.at/programm/415303

Meine sehr kurze Kurzfassung:

  1. Es ist eine Kunstform
  2. Emotion zerstört
  3. Gedanken stören massiv
  4. Zeit (zum lernen) muss sein
  5. menschliche Achtung vor dem Gegner

Ich kann es nur bestätigen:

  1. Freude am Entstehen einer Lösung – das Einholen von Umfragen in der Firma oder die Vorausplanung eines Budgets zementiert den Misserfolg
  2. etwas unbedingt oder als Revanche finden wollen funktioniert nicht
  3. die besten Lösungen entspringen der Gedankenlosigkeit
  4. Zeit um die Lösung mit Freude zu entwickeln, Zeit um die Einsetzbarkeit zu diskutieren und Zeit damit sie reifen kann
  5. menschliche Achtung

Sie sehen wieder einmal: der Stage-Gate-Prozess zum Siegen bei Taekwondo mit Zeitplan und Budgetlimits dürfte nicht sehr gut funktionieren. Warum sollte er in einer Firma Exzellenz hervorbringen?

OK, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich aber denken Sie es einmal durch…

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: Wien hat 22 Clubs und Niderösterreich 18 – schauen Sie auf http://www.oetdv.at/ doch nach.

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The New News – ein Artikel von Alan Cohen

7. Juni 2015

Ein sehr bemerkenswerter Artikel von Alan Cohen flatterte in mein elektronisches Postfach. Ich darf ihn mit Genehmigung hier wiedergeben:

The New News

Sitting backstage at a network television studio in a large metropolitan city, I waited to go on the air for an interview. My segment was scheduled right after the noon news broadcast, which began with a gory account of a murder, then a rape, then war footage, followed by bad economic news and a political scandal. I began to feel depressed, but consoled myself that the broadcast would get to more positive reports. It didn’t. The entire fifteen minutes was filled with gloom and doom, nothing anyone in his right mind would want to get up in the morning and face. Eventually I just had to laugh. The news was beyond depressing. It was ridiculous. It was unbelievable . Finally, after the closing sortie of auto accidents and snarled traffic, the broadcaster announced, „. . .and now for a great new book by an author who is going to tell you how to live a happy life.“

The camera turned to me.

Suddenly I became Neo in the movie The Matrix, in which wizard Morpheus extends two open hands, a red pill in one palm and a blue pill in the other. If Neo ingests the red pill, he will awaken to his true self and the real world. If he takes the blue pill, he will remain in a familiar but oppressive world of illusions.
I sat up straight and reached for the red pill. I told the audience that is our birthright and fear the imposter. I took a stand for living authentically in a world consumed by illusions. I told the viewers that they deserved better than the world showed them, and they held power over their lives regardless of the insanity around them. It was the only news I knew how to broadcast.
After the program, the anchor, a highly-respected lifetime journalist, took me aside and told me, „I agree with you completely. I get depressed coming to this job. There has to be more to life than the world we are telling people there is.“
The reality we have been shown has been twisted into the polar opposite of truth. You have likely told someone about a valued vision of yours, to which he or she responded, „Get real!“ Suddenly your excitement was reduced to ashes and you either gave up your quest or you had to once again build up the courage and momentum to forge ahead. Take care to share your sacred visions with people who will empower you, not attempt to gobble your hopes in the shredder of doubt. If you have even one or two good friends who understand you and believe in you, that is sufficient. And if it seems that no one understands or supports you, Higher Power has your back. Even when you do not have faith in yourself, God has faith in you.
When most people say, „Get real,“ they mean, „Get small. Get limited. Get stuck. I am trapped in my little fear-bound world, and your expansive vision is threatening to me. So I demand that you grovel in the mud with me. How dare you rock my tiny world with greater possibilities!“ The premise is that success and happiness are unattainable illusions, while struggle and suffering are realities we must adjust to and live with…
So the next time someone tells you, „Get real,“ take their advice as the highest compliment. Thank the speaker for reminding you to be who you are and do what you are here to do. Your purpose on earth goes far beyond satisfying critics or proving yourself according to standards others set for you. Your purpose is to recognize the greatness within you and deliver it. Show the world what is real by establishing yourself in vision, not division. Invite naysayers to meet you on higher ground. They need your reality far more than you need theirs. (Zitatende)

Also ich finde, das ist nachdenkenswert

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: hier der Link zum Orginalartikel und ein Link zum Autor Alan Cohen

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Lachen als Innovationsansatz

9. Februar 2014

Wann haben Sie in der Firma das letzte Mal laut gelacht? War Ihnen das dann peinlich? Wann hat Ihr Vorgesetzter das letzte Mal laut gelacht? – Blöde Frage?

Lachen löst den Stress auf und für kurze Zeit können Sie an keine Probleme denken! Und wann kommen die Lösungen? Beim Zermartern des Kopfes nach Lösungen? Nein – wenn Sie nicht daran denken! Ist doch wahr – im Normalfall auf der Firmentoilette.

Außerdem hat Lachen noch viele andere Vorteile:

  1. Lachen baut Stress ab.
  2. Lachen erzeugt Sympathie.
  3. Ein lachender Mensch wird attraktiver empfunden, als einer mit ernster Miene.
  4. Der Körper schüttet beim Lachen Glückshormone aus. Die ausgeschütteten Endorphine wirken entzündungshemmend und schmerzstillend.
  5. Lachen regt die Verdauung, den Stoffwechsel an.
  6. Mehrere Studien kamen zum Ergebnis, dass es bei Menschen, die häufig lachen, seltener zu einem Herzinfarkt und zu Depressionen kommt.
  7. Lachen baut Spannungen und Hemmungen ab.
  8. Regelmäßiges Lachen stärkt das Immunsystem.
  9. Eine Minute Lachen soll wie 10 Minuten Joggen oder 45 Minuten Meditation wirken.
  10. Lachen erhöht den Sauerstoffaustausch im Gehirn und steigert dadurch die Konzentrationsfähigkeit.
  11. Lachen entspannt und steigert das Wohlbefinden.
  12. Lachen schafft Nähe zu Menschen.

(Aufzählung zitiert nach http://www.zeitblueten.com/news/lachen-wirkungen/)

Faktum ist doch das Kinder viel kreativer sind als Erwachsene – sie lachen auch 400 Mal häufiger als Erwachsene …

Wie wäre ein Lachtrainer oder ein Lachseminar für die Firma? Oder noch einfacher als Startpunkt: ersuchen Sie den Kollegen, der beim Heurigen immer die Witze erzählt, diese auch in der Firma zu erzählen. Oder als Besprechungsregel: alle 30 Minuten eine Witz / Lachen?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

Die Idee zu diesem Beitrag kommt von diesem Blog http://zentao.wordpress.com/2014/02/03/16697/

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Innovieren & alles beim Alten lassen?

6. April 2013

Vielleicht haben Sie im Standard vom 30.3.2012 der Artikel „Sich neu erfinden, um bei Kunden begehrt zu sein“ gelesen? Das ist ein sehr guter und interessanter Artikel, da er demonstriert, dass es ohne Innovation keine stabile Geschäftsbeziehung gibt und es keine Innovation gibt die man mit dem „Alles beim Alten lassen“ erreicht. Meist ist das in Sonntagsreden beschworene „neue Denken“ denen die das predigen selbst unangenehm. So etwa unter dem Motto „Klar, Veränderungen sind notwendig … aber nicht bei mir!“. Meist sind die, die eine unangenehme Wahrheit aussprechen, selbst gefährdet von „oben“ aus dem Spiel genommen zu werden. Erinnern wir uns an die Konsum-Pleite, ich denke es war 3 Jahre vor der Pleite, als ein engagierter, verzweifelter Mitarbeiter ein Buch über die notwendigen Veränderungen im Konsum geschrieben hat. Erinnern Sie sich auch an die Reaktion von Gerharter & Co? Konsum Österreich hat das Buch einfach aufgekauft. Ist doch toll! Mit anderen Worten, dem Management war die Kurzsichtigkeit des eigenen Handelns bewusst.

Klar ist auch, dass radikale Innovationen und da speziell Geschäftsfeldinnovationen riskant sind. Mindestens ebenso riskant ist es aber zu glauben, dass es immer so weiter gehen kann. Oder noch spezieller: es ist riskant einen eingeengten Blick zu haben, sei es (in Extremfall) der eigene Nutzen, oder  nur zu hören was die Kunden meinen, oder nur den Aktienkurs zu beobachten,… u.s.w.

Um zu überleben müssen wir innovieren, aber die beamteten Innovierer schauen eben (oft) nur auf ihre Geldgeber. Einem bedeutenden Kunden eine unangenehme Wahrheit im wahren Sinn des Wortes zu „verkaufen“ ist nichts für „Lohnabhängige“ – auch wenn sie beeindruckende Titel haben.

Was heißt das in der Praxis?

  • Berechtigtes tiefes Misstrauen gegen Lösungen die den tollen quick Fix gegen Cash versprechen
  • Neugier auf Alles und jedes ist sehr zu befürworten.
  • Fördern Sie in der Firma „exotische“ Meinungen. Vieles kann man in einer mathematischen Simulation relativ preiswert klären, oder zumindest diskutieren.
  • Begeben Sie sich in Internetforen in denen Ihre Endkunden aktiv sind – Sie werden erblassen. Und dann berichten Sie das aber auch in der Firma oder wechseln Sie die Firma (Feigling!)
  • Beschäftigen Sie sich nicht nur mit den tollen Erfolgsberichten. Jeder der viel gezahlt hat muss schon sehr sauer sein um öffentlich zu berichten, dass eine Aktion Schwachsinn war. Außerdem hätte er sich firmenintern ein Problem geschaffen.
  • Beschäftigen Sie sich mit offensichtlichem Scheitern in einem Gebiet in dem es Ihnen nicht wehtut. Das ist sehr lehrreich, wenn man dann den Parallelschluss zum eigenen (Firmen-) Vorgehen riskiert. Besorgen Sie sich vielleicht von Norbert Leser „Elegie auf Rot“ (1998), nicht wirklich neu, aber sehr lehrreich für jede Firmensituation. Nicht empfehlenswert wenn Sie Pressesprecher der SPÖ sind.

Viel Erfolg weiterhin

Gottfried Schaffar

PS.: der Artikel im Original:

http://derstandard.at/1363706473799/Sich-wieder-neu-erfinden-um-bei-Kunden-begehrt-zu-sein

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Störungen & Probleme lösen

3. November 2012

Wann ist man schon ungestört? Einmal macht der Nachbar Lärm, dann telefoniert die Kollegin lautstark. Ja, manchmal gehen auch die Gedanken im Kreis oder man fürchtet sich vor einem Termin oder einem Vortrag. Wer kennt diese „Störungen“ nicht … der werfe den ersten Kugelschreiber 🙂

Wir gehen alle unterschiedlich mit diesem Thema um. Ist man sich selber im Weg gehen viele Sport betreiben oder (die Bequemeren) einen Kaffee trinken. Sieht man die „Störung“ im Außen hilft manchmal Ohropax oder das Vorziehen der unangenehmen Arbeit. Neulich hörte ich die Radio Show von Michael Bernard Beckwith und war über einen diesbezüglichen Rat fasziniert. Die Störung wahrnehmen und wertfrei „beobachten“. Unmittelbar tut sich normalerweise nicht viel aber nach einiger Zeit transformiert sich diese Störung, sie ist da aber das eigene Involvement ist stark geschrumpft.

Also wenn Sie mit einem Großraumbüro „gesegnet“ sind oder mit Ihrem Partner am Morgen gestritten haben – ja nehmen Sie ihr Gefühl wahr und versuchen Sie der „Krankheit“ des dauernden Wertens von allem und jedem was uns begegnet auszuweichen. Denn schließlich ist ja auch das Nicht-Werten ein bekanntes Erfolgsrezept – denken Sie nur an Brainstorming!

Ich habe „Störung“ unter Anführungszeichen gesetzt, denn ohne Anführungszeichen wäre das Wort eine implizite Wertung – oder? Und die „Störung“ von der telefonierenden Kollegin kann sich zu einem Stichwort führen das Sie auf die richtige Spur beim radikalen Lösen eines Problems führt. Hören Sie einmal – ohne Wertung – zu…

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: mehr dazu im Buch

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Achtsamkeit und Innovation

15. Oktober 2012

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sei.
Er sagte:
»Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …«
Da fielen ihm die anderen ins Wort und sagten:
»Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus?«
Er antwortete ihnen:
»Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich …«
Und wieder entgegneten die anderen:
»Aber das tun wir doch auch!«
Er aber sagte zu ihnen:
»Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.« *)

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Hier geht es um das Gegenwärtig-Sein, oder in anderer Ausdrucksweise um Achtsamkeit. Wenn Sie sich hetzen lasse von den Terminen und Ihr Schreibtisch angefüllt mit Unerledigtem ist, dann ist die zündende Idee weit weg – ich denke, das ist uns allen klar. Wem das offensichtlich nicht klar ist (oder nicht gesehen werden soll), das sind die Einsparer. Immer weniger Menschen in der Abteilung, aber auf den leeren Schreibtischen kann man ja Unerledigtes stapeln… Die da so rigorose Vorstellungen verbreiten, haben ihre Weisheit aus Büchern und nie selbst erlebt. Aber vielleicht ist das Ziel nur eine Verschönerung der Zahlen damit man in einem Jahr dann einen „schönen“ Börsengewinn machen kann. Offensichtlich ist auch die zukünftige Entwicklung der Firma egal – oder?

Aber wie persönlich hier reagieren? Hier helfen keine Seminare über Zeitökonomie, sondern die Besinnung auf den eigenen Verstand: wenn man nicht mindestens 2 Stunden für ein Thema hat, bringt man nichts weiter – und schon gar nichts Innovatives. Ehrliche Kommunikation ist das einzige das bei der Überschüttung mit zu lösenden Problemen hilft: mit Ihren Vorgesetzten, mit Ihren Auftraggebern und … und vor allem mit sich selber. Mit sich selber, einfach um sich nicht einzureden „dafür brauche ich ja nur ganz kurz…“

Achtsamkeit ist eine Art „Taschenlampe“ die dorthin leuchtet wo unsere Aufmerksamkeit ist. Klar Achtsamkeit verändert von sich aus nichts, sie ist eine Art Lupe – man nimmt oft in einer neuen, ungewohnten Weise wahr. Achtsamkeit vermeidet das Urteilen und wenn Sie gerade über sich oder jemanden urteilen dann nehmen Sie einfach nur wahr was Sie hier gerade denken.

Ein erster Schritt kann sein: machen Sie nur eine Sache gleichzeitig – also nicht essen und Mails lesen. Lassen Sie sich auf Ihr Problem ein: nehmen Sie die Umstände und Implikationen wahr. Ja und bemerken Sie einfach wie Sie sitzen, wie verkrampft Sie sind, wie sich der Schreibtisch anfühlt, wie die Eisenträger des Schreibtischs unangenehm sind, wie der Kaffee riecht und wie die Geräusche im Büro sind. Nehmen Sie aber auch das Gefühl in Ihrem Bauch wahr und die Füße, die nicht am Boden stehen.

Ja… ja und plötzlich geht etwas weiter, und Sie haben einen Einfall … und Sie sind einen Schritt weiter.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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*) aus dem ausgezeichneten Buch von Ursula Richard „Die drei Pfeiler des Glücks“

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Welche Gedanken lösen Probleme?

1. Oktober 2012

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. — Albert Einstein

Offensichtlicher Applaus brandet auf. Ersten Einstein und zweitens … nicht unlogisch. Aber wie geht das in der Praxis?

Also nehmen wir (natürlich rein theoretisch) an Ihre Firma hat mit einem Produkt ein Problem – rein theoretisch 🙂 Nun, das Team rund um Sie hat das Produkt so entwickelt. Also, wir können uns zumindest darauf einigen, dass dieses Produkt ein „Produkt“ des Denkens der Firma ist – auch wenn es die Erbsenzähler waren die das Produkt „verkrüppelt“ haben. Aber mit den Finger auf die Anderen zu zeigen nützt nie etwas. Das Aufsetzen eines Projektes zur (befohlenen) Lösung (die nichts kosten darf) bringt äh … selten etwas. Sie sind Teil des Projektteams und Sie möchten wirklich eine Lösung finden – eine Annahme die oft stimmen wird. OK, was nun?

Ganz einfach – sieh oben – anders denken. Na diesen Rat hätte sich der Herr Schaffar schenken können! Wie denkt man anders?

Einige Vorschläge:

  1. In der Firma geht das schwer (gar nicht). Vor allem als „Anfänger“ im anders Denken
  2. Beim Heurigen mit Kollegen, aber bitte inoffiziell – sonst müssen Sie ein Protokoll schreiben. Wieso kann das funktionieren? Eben weil die zarte Wirkung des Alohoooll (lall) das Schemendenken behindert. Schauen Sie sich die erfolgreichen Austropop Sänger an, sofort wird ersichtlich wer zu oft diese Methode zum Finden origineller Texte angewendet hat 🙂
  3. Es gibt zwei Gegensätze: Kontrolle und Spontaneität – das schließt sich aus! Flüchten Sie aus der Kontrolle (der gemanagten Umgebung) und gehen Sie Spazieren, Kaffee trinken, Joggen oder zumindest aufs WC. Sie sind abgelenkt und nicht unter gemanagten Druck.
  4. Lassen Sie sich zwingen anders zu denken: erklären Sie Ihrer Großmutter das Problem und zwar so, dass Sie es versteht und lassen Sie sich Vorschläge von ihr machen. Sie werden staunen wie viel echt Gutes da zu tage kommt. Persönliche Bemerkung: wenn Ihre Frau Großmutter zu heftig und zu ehrlich kommentiert – Sie brauchen das ja nicht Ihrem Chef zu reporten 🙂
  5. Meditation: Ja, das ist eine ganz andere Art zu denken. Das kann man trainieren und sehr effektiv einsetzen. Wenn Sie das in etwa beherrschen, fällt Ihnen auch der Punkt 1 nicht mehr schwer. Ich übe das seit 2009 und es ist mir schon nach 3 Wochen keine lästige Übung gewesen, sondern eine Freude. Dass es hunderte experimentelle Untersuchungen über die positive Wirkung von Meditation gibt hatte ich in diesen Texten schon erwähnt. Das man die innovative, durchschlagende Wirkung, dieser doch von Außen schlicht wirkenden Übungen, durch die Quantenmechanik erklären kann, dass weiß ich erst seit wenigen Wochen und war sehr erstaunt und fasziniert – aber davon ein anderes Mal.

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. — Albert Einstein *)

Viel Erfolg
Gottfried Schaffar
PS.: das habe ich im Buch ausführlich dargelegt

*) Erinnert mich an das Entlassen der ganzen Entwicklungsabteilung einer großen Netzwerktechnik Firma um die Bilanzzahlen besser aussehen zu lassen.

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Markus Rogan: der Kopf steht manchem im Weg

3. August 2012

Ja, da hat sich Markus Rogan nicht viele Freunde gemacht. Aber seine Kritiker haben das einfach mit „man muss blöd sein um (im Sport) Erfolg zu haben“ übersetzt. Ich denke das stimmt so nicht. Ich finde, dass die Bemerkung von Herrn Rogan ganz richtig ist – auch in Bezug auf unser Thema.

Der Intellekt hat eben seine Überzeugungen und Glaubenssätze, tja und wir – die „Eigentümer“ des Intellekts, halten uns auch daran. Das können anerzogne Überzeugungen sein, oder Autoritäten versichern uns, das sei eben so.

Das fängt damit an welche Probleme man für schwer und welche Aufgabenstellungen wir für leicht halten. Oder ob wir für Sprachen talentiert sind oder ob wir singen können oder nicht. Das schleppen wir oft ein Leben lang mit uns herum ohne es in Frage zu stellen. Abgesehen davon, dass diese Eigenurteile manchmal völlig falsch sind, man schränkt sich selbst ein, ja man baut sich selber zusätzliche Hürden auf die zur Überwindung noch extra Kraft brauchen. Es gibt unzählige Beispiele von Unmöglichem, das „irrtümlich“ überwunden wurde. Mir fällt da ein Schüler ein, der irrtümlich ungelöste mathematische Probleme gelöst hat.

Oft finden wir auch etwas unmöglich, weil es kein anderer bis jetzt geschafft hat. Wenn ich mich recht erinnere gab es ja auch die „Unmöglichkeit“ 100m unter 10sec zu laufen. Als der Rekord gefallen ist, haben es plötzlich auch andere geschafft (geglaubt es zu können?).

Für unser Thema, die Innovation, ist es oft wichtig nicht zu wissen seit wie vielen Jahren eine Lösung schon versucht wurde. Als wir die Strömung am Sieb bei der Papiererzeugung erstmals gemessen haben, hätte es mich sicher blockiert, zu wissen, das das Problem seit mehr als 200 Jahren ungelöst ist. Offensichtlich muss man sich den Kopf klar halten um etwas zu erreichen, um über einen Schatten springen zu können. Externe Consultants finden auch signifikant öfter Lösungen die intern seit Jahren bearbeitet wurden. Probleme sind oft in einer Firma als unmöglich abgestempelt.

Wie man sich den Kopf leer macht, wie man zu neuen Lösungswegen kommt in einer anderen Ausgabe des Blogs oder in meinem Buch.

Gottfried Schaffar

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Automatisierte Problemlösung

26. Mai 2012

Sie haben sicher von EDV-Paketen gehört, die Probleme lösen können – angeblich. Sie haben sicher schon von Methoden gehört, mit denen man Probleme sozusagen im Vorbeigehen, lösen kann – denken wir an TRIZ[i] oder an das Softwarepaket Invention Machine.[ii]

Wenn Sie mit so etwas liebäugeln, dann gehen Sie zu einem Seminar mit einem gelösten Problem im Rucksack – einem Problem, das Kreativität und Kenntnisse benötigt hat. So, und dann stellen Sie dem vortragenden Guru das Problem vor. Ich habe das zweimal getestet, das Resultat war desaströs für das Verfahren. Nicht einmal in die Nähe einer Lösung haben diese Methoden geführt. Aber lustig war es doch – vor allem die Ausreden nach der Auflösung. Versuchen Sie es.

Natürlich gibt es immer wieder Beispiele, bei denen (angeblich) die Lösung mit so einem Verfahren gefunden wurde. Ich gehe davon aus, dass diese Beispiele mit großer Akribie gesammelt werden – sie unterstützen ja das Businessmodell der Vertreiber. Was sicher nicht gesammelt wird, sind Beispiele von Anwendern, die nach drei Versuchen das Zeug auf dem EDV Friedhof – ich meine dem Firmenserver – vergessen haben. Klar, schuld ist der User, hätte er noch die Kurse Level 6 bis 53 gebucht, hätte er kein Problem gehabt.

Aber vielleicht ist das Verfahren für andere Menschen toll – das sind nur unsere Erfahrungen.

[Text aus dem Buch „Radikale Innovationen und grundsätzliche Problemlösungen finden“ von Gottfried Schaffar]


[i] TRIZ ist das russische Akronym für „теория решения изобретательских задач“ (Teoria reschenija isobretatjelskich sadatsch), was sinngemäß übersetzt bedeutet: „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ oder „Theorie zur Lösung erfinderischer Probleme“ – Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/TRIZ

[ii] ist ein eingetragenes Warenzeichen der Invention Machine Corporation