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Das teure Sparen – wir unterbrechen das „Projekt“

9. November 2014

Ja von der Theorie her sind Lösungen wunderschön, werden in vielen gescheiten Büchern abgeschrieben und wieder zitiert, Varianten entwickelt und darüber Vorträge gehalten. Im Auditorium sitzen nur selten die Leute, die es betrifft. Und die Leute die es betrifft, sind ob der hunderten Umstrukturierung apathisch und sind froh einen Job zu haben. Klar die gescheiten Leute, die Lösungen aus der Direktionssicht beurteilen haben auch keine Zeit (oder keine Lust) sich mit dem arbeitenden Mitarbeitern zu unterhalten.

Die Beraterelite (ich hatte mich gerader vertippt, meine Finger produzierten „Shit“ – nanu) sieht (nun richtig getippt) die Direktion als Kunde und löst das Problem des Kunden. Klar, der unterschreibt den Auftrag.

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VRun pixelio.de

Alleine das Unterbrechen eines Projektes, aus welchen Gründen auch immer, ist eine recht teure Angelegenheit. Sei es, dass die „Beurteilung“ eines Zwischenberichtes abgewartet werden muss, sei es weil die „Aussichten“ für das übernächste Quartal (Astrologie ist sicher zuverlässiger) schlecht sind oder um 3% mehr Mittel (Gott soll abhüten) gebraucht werden. Na da wird eben unterbrochen. Klingt ganz einfach – klar.

Mir ist das Zitat der Untersuchung entfallen, aber ich kann das persönlich (in etwa) bestätigen: pro Woche Unterbrechung braucht es 2 Tage Einarbeitung um wieder auf den Stand des Wissens zu kommen. Das ist jedoch bei Weitem nicht Alles: Faktum ist, dass – wenn das Projekt wieder läuft – mindestens das Doppelte an Zeit für „wie war das doch gleich“ benötigt wird. Jetzt haben wir noch nicht vom „Verstauen“ von aufgebauten Experimenten etc. gesprochen.

Das gescheiteste Argument das das geschilderte Problem nicht existent ist … da fehlt es an einer guten Dokumentation. Spitze – da fällt mir eine amerikanische Studie von IBM ein: eine Seite (!) Manual für den Kunden (!) kostet im Durchschnitt 6000US$. Eine interne Doku auf Verdacht zu produzieren ist da in der Gegend von fahrlässig anzusiedeln. Klar, eine interne Stichwortliste und eine Liste was hat funktioniert und was nicht … etc. ist Stand der Technik – aber nach 3 Monaten Unterbrechung muss den Konvolut auch jemand lesen – oder schreiben wir interne Dokumentationen nach Gewicht, um zu imponieren … bei Leuten die das sowieso nie aufschlagen.

Übrigens habe ich noch nie (und ich kenne viele Firmen) davon gehört, dass – wenn der Mitbewerb schneller war – sich die Befürworter der Zwangspause irgendwie zu Wort melden.

Ich weiß Ihrer Firma kommt das nicht vor – aber wehren Sie den Anfängen

Viel Erfolg

G. Schaffar