Die Hussiten waren gefürchtete Kämpfer, diejenigen gegen die sie kämpften waren Söldner – zuerst Geld dann Kampf. Die Hussiten kämpften aus Überzeugung – und waren furchtbar. Sie besiegten Truppen, die eine mehrfache Stärke hatten. Solche kriegerische Geschichten gibt es wirklich häufig – überall. Nicht das ich nun plötzlich etwas Positives am Krieg finde – nein sicher nicht. Es zeigt mir nur den Unterschied zwischen Menschen die etwas aus Überzeugung machen und solchen die etwas für Geld machen.
Viele, wenn nicht alle, Untersuchungen zeigen das Geld nicht überzeugt und nur schwach motiviert. Neulich hatten wir ein Gespräch in einer Firma in „Umstrukturierung“. Für eine Person brach die Welt zusammen. Ein analytischer Geist meinte „man darf mit einer Firma keine Liebesbeziehung eingehen“ – etwa nur so wie „Firma, ich gebe dir 8 Stunden pro Tag und ich bekomme das Gehalt…“ Ich denke, das ist einigermaßen artifiziell. Menschen brauchen eine Beziehung, aber eine Beziehung impliziert Gegenseitigkeit. In kleineren Firmen ist das einfach, da gibt es jemanden der die Firma repräsentiert, mit dem man argumentieren und reden kann.
Wenn der Aktienkurs die Firma führt, ist das rational aber herzlos – und rational ist immer herzlos. Diese Situation verbraucht extra Energie und die fehlt dann. Das vergessen die Rationalisierer (Einsparer, Kurspfleger) die mit dem Rasenmäher über die Abteilungen Menschen entlassen. Das zehrt an der ganzen Firma, das komplette Innovationspotential wird im kreativen am-Sessel-Anhalten investiert.
Engagierte Mitarbeiter wollen „Ihrer“ Firma helfen, haben eine Beziehung, verteidigen die Firma, bemühen sich und gehen durch Dick und dünn. Menschen die wie unrentable Maschinen behandelt werden, machen dann genau das was betrogene Liebesleute tun: sie hassen, holen heraus was immer geht und das buchen kreativ ihre Stunden auf unkontrollierbare Projekte.
Wirkliche Innovation in einer solchen Situation ist unmöglich. PowerPoint-Gurus wollen das nicht wahr haben. Und wenn die Firma dann in echte Probleme kommt sind sie schon bei der übernächsten Firma.
Die von mir bewunderte Loretta LaRoche wollte einmal ein Buch schreiben „The death of the obvious“.
Viel Erfolg in einer tollen Firma oder einen neuen Anfang … oder Sie schalten auf „rational“: hier meine Zeit und „danke“ für’s Geld am Konto.
Gottfried Schaffar