Posts Tagged ‘Risiko’

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Was haben die Hussiten mit Innovation zu tun?

17. Juni 2013

Die Hussiten waren gefürchtete Kämpfer, diejenigen gegen die sie kämpften waren Söldner – zuerst Geld dann Kampf. Die Hussiten kämpften aus Überzeugung – und waren furchtbar. Sie besiegten Truppen, die eine mehrfache Stärke hatten. Solche kriegerische Geschichten gibt es wirklich häufig – überall. Nicht das ich nun plötzlich etwas Positives am Krieg finde – nein sicher nicht. Es zeigt mir nur den Unterschied zwischen Menschen die etwas aus Überzeugung machen und solchen die etwas für Geld machen.

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Viele, wenn nicht alle, Untersuchungen zeigen das Geld nicht überzeugt und nur schwach motiviert. Neulich hatten wir ein Gespräch in einer Firma in „Umstrukturierung“. Für eine Person brach die Welt zusammen. Ein analytischer Geist meinte „man darf mit einer Firma keine Liebesbeziehung eingehen“ – etwa nur so wie „Firma, ich gebe dir 8 Stunden pro Tag und ich bekomme das Gehalt…“ Ich denke, das ist einigermaßen artifiziell. Menschen brauchen eine Beziehung, aber eine Beziehung impliziert Gegenseitigkeit. In kleineren Firmen ist das einfach, da gibt es jemanden der die Firma repräsentiert, mit dem man argumentieren und reden kann.

Wenn der Aktienkurs die Firma führt, ist das rational aber herzlos – und rational ist immer herzlos. Diese Situation verbraucht extra Energie und die fehlt dann. Das vergessen die Rationalisierer (Einsparer, Kurspfleger) die mit dem Rasenmäher über die Abteilungen Menschen entlassen. Das zehrt an der ganzen Firma, das komplette Innovationspotential wird im kreativen am-Sessel-Anhalten investiert.

Engagierte Mitarbeiter wollen „Ihrer“ Firma helfen, haben eine Beziehung, verteidigen die Firma, bemühen sich und gehen durch Dick und dünn. Menschen die wie unrentable Maschinen behandelt werden, machen dann genau das was betrogene Liebesleute tun: sie hassen, holen heraus was immer geht und das buchen kreativ ihre Stunden auf unkontrollierbare Projekte.

Wirkliche Innovation in einer solchen Situation ist unmöglich. PowerPoint-Gurus wollen das nicht wahr haben. Und wenn die Firma dann in echte Probleme kommt sind sie schon bei der übernächsten Firma.

Die von mir bewunderte  Loretta LaRoche  wollte einmal ein Buch schreiben „The death of the obvious“.

Viel Erfolg in einer tollen Firma oder einen neuen Anfang … oder Sie schalten auf „rational“: hier meine Zeit und „danke“ für’s Geld am Konto.

Gottfried Schaffar

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Höher als der Everest von Jeff Salz

29. Dezember 2012

Heute einige längere Zitate aus dem Buch „Höher als der Everest“ von Jeff Salz:HöherAlsDerEverest-200x300

Erfolgreiche Leute sind selten ausschließlich an Ergebnissen interessiert; ihnen macht auch der Weg dorthin Spaß. Sie wollen jetzt gleich Vergnügen an ihrem Tun haben und kosten jeden Augenblick aus, und überraschenderweise fahren sie damit sehr gut, wenn es die Schwierigkeiten langfristiger Veränderungen zu meistern gilt.

Wenn wir immer nur das tun, was wir schon immer getan haben, kommt auch nur das heraus, was schon immer herausgekommen ist. Sicher können wir eigentlich nur wissen, dass die Lösungen von heute morgen nicht mehr greifen werden. Unser Verliebt sein in das Leben können wir nur dann erneuern, unsere Erfolgschancen nur dann verbessern, wenn wir völlig Neues ausprobieren und Orte aufsuchen, an denen wir noch nie gewesen sind.

Ich (Jeff Salz) habe die letzten Jahre als Sprecher und Berater für einige der dynamischsten Manager und Firmen Amerikas gearbeitet und bin dabei auf eine grundlegende Wahrheit gestoßen: Erfolgreiche einzelne und Firmen oder Organisationen sorgen für Innovation; extrem erfolgreiche einzelne und Firmen oder Organisationen sorgen für radikale Innovation. Wer das große Los gewinnen will, muss etwas einsetzen. Wenn wir etwas Neues in Gang setzen, können wir nicht immer abwarten, bis wir alle Informationen beisammen haben – einfach deshalb, weil nie alle Informationen beisammen sind.

Innovation heißt Aktion. Wer eine stark befahrene Straße überquert, kann nicht in beide Richtungen zugleich blicken. Man schaut erst nach links, dann nach rechts. Wir verschaffen uns ein Bild der Lage, berechnen die Chancen, treffen Vorbereitungen. Aber dann müssen wir springen. Wir nehmen allen Grips zusammen und steigen voll aufs Gaspedal. Oder wir kommen überhaupt nicht voran.

Auch sonst gewährt das Tempo der heutigen Welt uns nicht mehr den Luxus langer Entscheidungsprozesse. Wir müssen uns daran gewöhnen, nicht erst dann aktiv zu werden, wenn alle Daten gesammelt und fein säuberlich zu Kurven oder Tortendiagrammen verarbeitet sind, wenn alle Unterausschüsse und Projektgruppen ihre Berichte abgeliefert haben. Wir müssen allen Mut zusammenzunehmen, alle Geistesgegenwart aufzubieten und unseren Instinkten zu vertrauen bereit sein und springen – manchmal ohne erst hinzusehen.

(Der Autor zitiert Norm Fawley) Heute glauben so viele Menschen nicht mehr an das, was in ihnen steckt. Sie planen zuviel, und schon haben sie das, was ich »Paralyse durch Analyse« nenne. Sie gehen durchs Leben und möchten etwas, aber glauben einfach nicht daran, dass sie es auch können. Vor zehntausend Jahren hast du dich an einer Weggabelung nicht einfach hingehockt und gewartet, dass jemand mit einer Landkarte und dem Wetterbericht vorbeikommt. Hannibal hat die Alpen überquert, Magellan die Welt umsegelt, und irgendwer hat sogar Wasser in den Chaco Canyon geleitet. Wie haben die Leute das geschafft? Jedenfalls haben sie nicht die Zehen ins Wasser gehalten und darauf gewartet, dass es wärmer wird. Sie sind gesprungen.

(Zitatende)

Das spricht mir so aus der Seele. Wieso wird diese ganz klare Vorgehensweise heute so oft vergessen?

Viele Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: der Link zu meinem Buch bei Amazon http://goo.gl/zFeCl und bei meinem Verlag http://goo.gl/e5d3N; hier eine Mini-Zusammenfassung

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Vertrauensbildung vom/zum Consultant

23. November 2009

Was liefert ein eventueller Externer eigentlich?

  • Einen ausgearbeiteten Vorschlag – na sicher, dafür ist er ja da.
  • Eine Kostenschätzung? (das ist selbstverständlich)
  • Eine Zeitschätzung?
  • Eine Risikoabschätzung – wie riskant ist die gemeinsame Eintwicklung? (das ist sehr selten)
  • Kann der Auftraggeber jederzeit – „danke, bitte abrechnen und stopp“ sagen?

Was wir aber in dieser Einsparungsneurotischen Zeit nicht vergessen sollten:

„The quality remains long after the price is forgotten“
aber nur wenn es gut war 🙂