Posts Tagged ‘Umstrukturierung’

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Sicheres Verhindern von Innovation in 6 einfachen Schritten

15. Dezember 2013

Ja, wie verhindert man Innovationen? Schauen Sie sich einfach um oder versetzen Sie sich in die Rolle der Firmenleitung:

  • Monopolstellung: warum soll ein Monopolist etwas Riskantes tun. Er hat die Produkte und bestimmt den Preis – was gibt es Schöneres? Ich kenne eigentlich keine Firma, die nicht diesen Zustand anstrebt. Dann endlich kann man alle teuren und lästigen R&D Angestellten feuern – eine echte Einsparung. Der Erfolg … schauen Sie sich Kodak an – äh, gibt’s die noch?
  • Reporting: Reporting ist toll. Firmen in denen bei jeder Blähung per Computer (wie sonst) ein Bericht geschrieben werden muss, sind ziemlich Immun gegen Innovationen. Reporting erspart der Leitung mit den Menschen zu kommunizieren – eine tolle Einsparung. Beim Lesen der Zusammenfassung kann man sich so richtig effizient fühlen. Dass die Wirklichkeit manchmal doch etwas anders ausschaut – na, das hat mir keiner reportet.
  • Zerteilen: Competition ist der neue Gott – zerteilen Sie die Firma in unabhängige Wirtschaftseinheiten. Das ist toll, Sie
    Innovation? S. Hofschlaeger pixelio.de

    Innovation? S. Hofschlaeger pixelio.de

    minimieren Ihr Risiko bei einem Crash. Und die Konkurrenz verleiht doch Flügel. Das ist aber nur für die Mitarbeiter gut und nicht für Sie? Äh, wieso eigentlich? Die Einsparungen schmelzen zwar schnell wenn jetzt jede (Teil-) Firma eine Werkstätte braucht und mit der anderen (Teil-) Firma nur mehr via Angebot und Rechtsanwalt verkehrt.

  • Um(n?)strukturieren: Glauben Sie all den Power-Point Akrobaten – die zeigen Ihnen ganz sicher was Sie alles einsparen und viel besser strukturieren können. Wer braucht eine Telefonistin zum Beispiel. Unsere Kunden wissen wen sie anrufen. (Die letzten zwei Sätze als Originalzitat ). Ähh … schon einmal etwas von neuen Kunden gehört? Außerdem reduziert sich bei Firmen in Umstrukturierung die Innovation auf das innovative Festhalten am Sessel.

Ende der Vorschläge – mir kommt vor ,das ist ein bisschen bissig? Oder kennen Sie keine Firma auf die nicht zumindest einer der Punkte zutrifft? Nein, bei Ihnen in der Firma gibt es das nicht …. bei uns auch nicht!

…oder…?

Aber treten wir doch einfach einen Schritt zurück: da gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen großen Firmen und „kleinen“ (Vorsicht unzulässige Generalisierung): in „kleineren“ Firmen kann man noch kommunizieren, kommunizieren aber auch mit den wirklichen Entscheidungsträgern. In einer „großen“ Firma regieren die Berater (möglichst klingende Namen) und die sind nach 6 Wochen aus dem Haus und der wirkliche Chef hat die Firma nie gesehen – der Aktienkurs.

Viel Erfolg und gute Erholung

Gottfried Schaffar

Dieser Artikel ist mein Beitrag zur #blog2change – Parade von www.inknowaction.com

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Innovation unter Stress?

23. Juni 2012

Zum Thema Innovation und Stress gibt es viel zu sagen, deswegen ein zweiter Anlauf.

Die Resilienzforschung ist durch die Untersuchung der Kriegsgefangenen in Vietnam (ein trauriger Anlass) so richtig gestartet worden. Klar, Sie sind kein Kriegsgefangener und Ihnen droht nicht Folter und Schlafentzug. Faktum ist aber, dass Umstrukturierung (ein schlimmer Euphemismus) und Rationalisierungsdruck keine echten Helfer zur radikalen Innovation sind. Auch wenn sich die Projektordner auf Ihrem Schreibtisch stapeln und der nächste Reporttermin vor der Türe steht, das ist alles andere als ein Ansatzpunkt für echte Innovationen.

Im Falle der Kriegsgefangenen hatten diejenigen eine stark erhöhte Überlebenschance, die einen Sinn im Leben und im Sein gefunden hatten. Auch hat sich herausgestellt, dass in diesen extremen Bedingungen eine religiöse und/oder meditative Praxis sehr viel weiter hilft.

Also:

  • Legen Sie die Arbeitspriorität am Vortag fest; am selben Tag ist man oft von dringenden, statt von wichtigen Angelegenheiten bedroht. [Buch: The 7 Habits of Highly Effective People: Powerful Lessons in Personal Change von Stephen R. Covey]
  • Der einfachste Trick (den Sie sicher schon kennen) ist das Schreibtischaufräumen, wenn man in der Früh zum Schreibtisch kommt, soll der Schreibtisch möglichst leer sein. Räumen Sie einfach die unerledigten Dinge, die aber nicht erste Priorität für morgen haben, in den Kasten.
  • Wenn Sie als Innovator mit einem Großraumbüro bestraft sind, helfen nur Ohropax und leiten Sie (wenn Sie sicht trauen 🙂 Ihr Telefon zu jemanden anderen um
  • Nichts erzwingen – es ist besser aufzustehen und unter Verweis auf die Projektfülle einfach zu sagen das man noch keine Lösung hat, anstatt Tabletten gegen die Gastritis zu schlucken
  • Und was sagen uns die Untersuchungen der Kriegsgefangenen: nicht der Zwang hilft weiter, nein es ist der Sinn. Und hier meine ich die Überzeugung, das das von Ihnen bearbeite Produkt in Ihrem ethischen Rahmen einen Sinn macht. Also als Telefonkeiler haben Sie hier wahrscheinlich ein Problem. Schwierig ist auch Ihre Situation wenn  das Produkt sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden kann. Mit Verdrängen helfen Sie sich da sicher nicht [Buch: The Soul Loves the Truth: Lessons Learned on the Path to Joy von Denise Linn]
  • Vergessen Sie in Ihrem Stress nicht die innovativste Lösung – Fragen Sie sich ob Sie in dieser Firma richtig sind!

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar