Posts Tagged ‘Zeit’

h1

Misplaced Time

26. September 2015

Das ist ein Mailing von Kim Allen. Ich finde das Beschriebene nützlich und richtig, ja und ohne Zeit keine Innovation. Ich gebe zu, dass das eigentliche Problem mit dem geschilderten Verfahren nicht gelöst wird, aber normalerweise kann man das auch nicht lösen.

Zitatanfang:

Misplaced Time

I start most of my workshops with the same question: ‚What stresses you?‚ When I asked that question in Guadalajara, Mexico, I was not surprised to see at the top of the list, No bastante tiempo! People everywhere experience what experts tell us is one of the major sources of stress: The perception we don’t have enough time.

Whether real or imagined, maybe the true culprit is how we’re spending what little time we think we have.

Case in point: Make a list of the conversations, events, and situations that caused you to feel stressed the last 3 or 4 days. Go beyond the obvious stuff and consider the little things: The long line at the grocery store; that email from your boss; the argument with your spouse; the extra inning game your team lost, etc. Estimate how much time you spent worrying, fretting, reacting or getting irritated or annoyed over each of these events. (Are you still feeling guilty about that argument?) Add it all up.

Now revisit the same 3 or 4 days, and consider all the events, conversations, etc. you enjoyed. Feel better? How much time did you spend paying attention to this list? If you’re like most people, you focus more on the other list. Yet every time you do, you recreate the same stressful feelings and rarely resolve anything. Talk about a waste of time!

So until someone figures out a way to add more hours to the day why not make the most of the time you do have?

  1. Pay attention to and appreciate the positive situations, events, relationships, thoughts and emotions in your life. Each time you do you’ll reduce your stress and feel better.
  2. Become more aware of the situations, events, relationships, thoughts and emotions that are negative. Ignoring them creates the constant level of stress most people have grown accustomed to. Then stop the stressful feeling by repeating #1.Kim Allen

The best part is this takes no longer than saying, „I don’t have enough time for this!“

Take Care,
Kim Allen

Zitatende – Das Orginal finden Sie hier.
Die URL des Institute of HeartMath.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

h1

Zeitnot

10. Februar 2015

Innovation kann nicht unter Zeitnot entstehen – mit einer Ausnahme: das innovative festhalten am Sessel.

Im Standard vom 10.1.2015 war ein ganz ausgezeichneter Artikel, der das Dilemma auf den Punkt bringt:

Der Standard 150111#PersonalMovesDa lohnt es sich nachzudenken…

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: http://derstandard.at/

h1

Innovation, Intellekt und Mensch sein

15. Dezember 2012

Wir haben uns gewöhnt den Intellekt hoch zu halten – ich denke zu Recht, wir sind froh ein Zeitalter der Aufklärung gehabt zu haben. Meiner Meinung nach – und da bin ich nicht der Einzige – gibt es aber einen Widerspruch zwischen Intellekt und dem Mensch-Sein. Ja und das hat Auswirkungen auf die Innovationskraft.

Was meine ich? Wenn Sie von einem Termin zum nächsten eilen und am Straßenrand fällt eine Frau zusammen, ja dann sagt die Logik, dass jede Hilfe Zeit kostet, Energie kostet und keine Rendite bringt. Und das sind die drei Fragen die uns die Controller dauernd stellen, von den Aktionären nicht zu sprechen… Und wenn Ihre Firma schon einer Bank oder Fond gehört gibt es nicht einmal mehr eine Diskussion.

In derselben Kategorie sehe ich ja auch die Anweisungen nach dem Aufteilen von Firmen. Mitten durch die Halle geht die imaginäre Linie und da drüben sind „die Anderen“. Früher hat man sich geholfen, jetzt ist das verpönt – ist ja ein anderes Reporting Spreadsheet das an die Holding gemailt wird – was geht mich das an….?

Interessanter Weise sind aber nicht die kalten Rechner auf den Titelseiten (außer nach einem Skandal) sondern die „Anderen“. Die Menschen die gegen alle Vernunft in ein brennendes Haus gelaufen sind und noch einen Menschen oder ein Tier gerettet haben, die Menschen und Reporter in Krisengebieten die das Berichten was sie erleben und nicht das was ihnen „Associated Press“ oder der Lieblingslobbyist des Herausgebers auf den Schreibtisch knallt – das tut der Karriere sicher nicht gut. Das alles ist völlig unlogisch und ein Computer würde das nie „tun“.

Es gehört aber zum Mensch sein einen Mitmenschen nicht auf der Strasse liegen zu lassen. Das ist uns nicht nur ein Bedürfnis und wird von allen Religionen gepredigt (am Sonntag), es ist in manchen Fällen sogar gesetzlich geregelt wie „§ 95 StGB Unterlassung der Hilfeleistung“. Dieser Paragraph gilt aber meines Wissens nicht unter juridischen Personen wie AGs oder GmbHs – nanu?

Es gibt jede Menge Untersuchungen, dass eine verordnete Missachtung des menschlichen Verhaltens als Stress erlebt wird. Menschen sind nun mal kooperativ und keine Aktiengesellschaften. Man kann sogar mathematisch nachweisen das kooperative (altruistisches) Verhalten für das Überleben einer Spezies wichtig und notwendig ist. Auch gibt es viel mehr als 400 zoologische Untersuchungen über die Wichtigkeit des kooperativen Verhaltens – also nichts mit Darwin und Überlebenskampf alleine gegen alle Anderen. OK, hat sich in der Redaktion von Universum noch nicht herumgesprochen und in den Wirtschaftredaktionen schon gar nicht.

Aber wenn ein Tsunami ein Land verwüstet – Freude – dann wetten wir mit großem Gewinn gegen die Landeswährung und gegen die Kurse der dort ansässigen Firmen – ist ja logisch – oder? Und mit ein paar Millönchen kann man ein Land der dritten Welt bequem destabilisieren denn mit einem Diktator kann man doch viel besser verhandeln als mit 13 Parteien – ist doch logisch. Aber irgendwie ist es den Firmen ja doch peinlich – die österreichische Firma die an den Kindern als Minenarbeitern im Kongo prächtig profitiert, will das nicht breittreten (und auch nicht kommentieren).

Wie soll dann ein Mitarbeiter innovativ sein? Ein Leiter eines großen Wirtschaftunternehmens hat uns einmal erzählt „früher hast Du beim Mitbewerb angerufen und gefragt ‚Wie macht ihr das?‘ Das geht heute nicht mehr“. Eine wirkliche Innovation entsteht durch Begeisterung und Engagement – nicht aus einem Bonus. Ja, und echte Innovation gibt es nur wenn die Menschlichkeit Ihren Platz in der Firma hat – oder?

OK, das ist ein bisschen ein grantiger Text, aber er ist auch weihnachtlich – zumindest für mich 🙂

Aber es gibt ja viele positive Beispiele:

925 Unternehmen in der Liste http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/
dort auch große Firmen wie KWB. Wir spüren auch persönlich in vielen Unternehmen einen intensiven Trend zu verantwortungsvollem Handeln – da sind aber meist Unternehmerpersönlichkeiten, leitene Angestellte oder Eigentümer aktiv. Sehr positiv, ganz unabhängig von der Rechtsform!

Viel Erfolg – menschlichen Erfolg – und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Gottfried Schaffar

PS.: die erfolgreichste Firma ist seit 125 Millionen Jahren tätig. Es sind die Zellen der Säugetiere! Sie helfen einander und unterstützen sich, ja sie haben sogar einen Mechanismus der allzu unterschiedliche „Entlohnung“ bremst. Und mehr als Fett einzulagern kann die Zelle nicht. Es kommt auch praktisch nie vor, dass die Magenzellen der Bauchspeicheldrüse den Krieg erklären um die Langerhans-Inseln zu besetzen. Und wenn ein Zellverband sich auf Kosten anderer unkooperativ benimmt (Ziel „Marktführer“) so rennen wir zum Arzt und der soll dann den Krebs herausschneiden.

PPS.: Ja, klar es gibt Ausnahmen, aber wie der Name schon sagt – das sind Ausnahmen.

h1

Achtsamkeit eine zentrale Übung der Innovation

24. November 2012

Üben klingt in unserer (Schulgeprägten) Erinnerung nicht sehr gut. Ich bin aber überzeugt, diese „Übung“ gefällt Ihnen.

  • Nehmen Sie sich einen schönen Pfirsich (oder sonst ein Obst das Sie mögen).
  • Setzen Sie sich ruhig hin und beschließen Sie ein paar Minuten Zeit zu haben.
  • Versuchen Sie den Pfirsich nicht zu beurteilen, schauen Sie ihn an, als ob es der erste Pfirsich ihres Lebens wäre.
  • Schauen Sie sich den Pfirsich auch rundherum genau an, die Farben, die Form, den Stingl.
  • Lassen Sie sich Zeit.
  • Keine Urteile!
  • Riechen Sie zu der Frucht. Riecht sie überall gleich? Lassen Sie den Geruch auf sich wirken.
  • Fühlen Sie den Pfirsich, wie ist die Textur, die Härte, das Gefühl? Fühlen Sie das Gewicht.
  • Beißen Sie langsam hinein.
  • Nehmen Sie den Geschmack wahr.
  • Registrieren Sie den Saft und seine Konsistenz.
  • Wie duftet es?
  • Spüren Sie Ihre Zähne, Lippen, den Gaumen, das Schlucken.
  • Kauen Sie voll bewusst und denken Sie an nichts anderes – volle Konzentration
  • Ändert sich der Geschmack? Die Härte?
  • Wenn Sie fertig sind verharren Sie einige Sekunden in der Erinnerung und seinen Sie sich bewusst – es ist eine Erinnerung und sonst nichts?

Das ist für mich immer eine sehr angenehme Übung … und man isst weniger – wirklich.

Wozu das Ganze? Was hat das mit Innovation zu tun? Die Antwort ist einfach: Sie müssen mit der Hingabe, die Sie beim Pfirsich-Essen eingesetzt haben, auch auf Ihr Innovations-Problem anwenden. Das Problem und dieses Problem und nichts anderes bearbeiten. Volle Aufmerksamkeit – wie beim Pfirsich! Nichts anderes denken. Und vor allem: keine Urteile. Wenn Sie das einmal angewendet haben, werden Sie es nicht mehr missen wollen – auch wenn auf Ihrem Schreibtisch sich noch 23 Probleme stapeln.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: das kann man nicht nur auf Pfirsiche, Obst und Dienstprobleme anwenden! Das kann man auf buchstäblich _Alles_ anwenden … na oder fast Alles 🙂

PPS.: Sie gehen mit Ihrer Frau in ein Haubenlokal? Toll – aber warum besprechen Sie dabei ein Problem? Wenn Sie beide auf die oben geschilderte Art essen haben Sie wirklich etwas von eingesetzten Geld und Gesprächsstoff über ein wirkliches gemeinsames Erlebnis.

h1

Macht, Kontrolle und Vertrauen

18. November 2012

Dieser Text ist stark inspiriert von den beiden Artikeln von Karin Bauer im Standard vom 17./18. 11. 2012

The significant problems we face today cannot be solved at the same level of thinking we were at when we created them — Albert Einstein

Innovation braucht Freiheiten. Freiheit neue Wege zu denken und auszuprobieren – siehe oben das Zitat von Einstein. Wenn jede Fingerbewegung eines Mitarbeiters im ISO 9000 Dokument vorgeschrieben und jeder Versuch im Prozesshandbuch vorkommen muss – ja, dann ist das Reporting optimal. Optimal (wenig Arbeit) für die Firmenleitung. Die Firmenleitung wird aber wenig Kreatives bei den Produkten entdecken. Wie denn auch? Oder sollen die Mitarbeiter gefälligst zu Hause nachdenken? Nein, die Lösung: im ISO 9000 Handbuch ist für die Zeitdauer des Aufenthaltes im WC keine Vorschrift enthalten … danke!

Es ist meine tiefe Überzeugung „Menschen kann man nicht kontrollieren“, OK, man kann Zeiten registrieren, Umsätze vorschreiben und nachprüfen, aber man kann nicht kontrollieren ob der Mitarbeiter innerlich oder offen für die Firma arbeitet oder gegen die Firma. Erinnern Sie sich doch an Ihre Schulzeit – die Lehrer haben versucht Sie zu kontrollieren – aber ist es denen gelungen? Wenn sie jetzt mit „Ja“ antworten steht der Chef hinter Ihnen – oder?

Kontrolle muss im Gleichgewicht zu Freiheiten sein. Zum Beispiel Zeit zu haben das Problem, das sie gerade in der Produktion gesehen haben zu überdenken, eine Möglichkeit mit Excel eben das nachzurechnen oder in der Werkstätte mit einem Arbeiter eine halbe Stunde etwas Testweise zusammen zu schweißen. Oder verlange ich da zu viel?

Macht muss in Gleichgewicht mit Vertrauen stehen. Die Macht eines Vorgesetzten einen Mitarbeiter zu maßregeln ist manchmal notwendig. Aber wenn derselbe Vorgesetzte seine Mitarbeiter nicht gegen ungerechtfertigte Angriffe mit eben seiner Macht schützt, dann wird der Mitarbeiter nicht das Vertrauen haben eine mögliche Innovation zu artikulieren. Ich erinnere mich an die Oberschwester im Altersheim wo meine Mutter war, sie verteidigte ihre Mitarbeiter wie eine Löwin. Ich hatte den Eindruck die halten zusammen wie Pech und Schwefel. Und die Mitarbeiter sind auch länger geblieben wenn es brannte (oder wenn man gemeinsam zu lange Kaffee getrunken hatte).

Noch ein Wort zum Vertrauen in der Firma. So wie Kinder das meiste durch das gelebte Beispiel lernen, so geht es dem Vertrauen in der Firma. Wenn im Dienstvertrag ganz etwas anderes (Niederwertigeres) steht als man machen soll, wenn die Kunden offensichtlich hereingelegt werden (z.B. geplante „Defekte“ von Geräten) oder die Hierarchie – Etage über einem sich die Leute an der Firma bedienen … Ja, dann soll der Angestellte Mäuserich und das angestellt Mäuschen Vertrauen entwickeln?

Wer das glaubt, soll ins Marketing wechseln – dort werden solche Mitarbeiter gesucht.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: wenn Sie einer Firma mit angenehmen Macht – Vertrauensverhältnis angehören, freuen Sie sich. Wenn nicht, wünsche ich Ihnen ein innovatives Umgehen des Verfahrenshandbuches. Ja, und schreiben Sie die 7 Minuten für das Lesen dieses Artikel auf Kostenstelle 4711 „Besprechung mit Vorgesetzten“ … brav Formulare ausfüllen – gell?

h1

Innovation effektiv anpacken

10. Juni 2012

Einmal ganz praktisch: Sie sollen das Produkt billiger machen, eine Eigenschaft an einem Produkt verbessern oder vielleicht in der Produktion eine wünschenswerte Information messen. Hier die elementaren drei Bausteine für eine effektive Innovation:

1. Voraussetzung: Information

Gut, ich gehe einmal davon aus, dass Sie sich mit dem Produkt oder der Produktionslinie auskennen – ansonsten wird es denn doch schwierig. Die zweite Voraussetzung – und das schreibt sich einfacher hin als es ist – Sie sollten den „Lösungsraum“ beherrschen. Also, wenn Sie etwas leichter machen möchten müssen Sie vielleicht etwas vom Material, von der Festigkeitslehre, von Korrosion usw. verstehen. Das ist aber meist kein wirkliches Thema.

2. Verinnerlichen

Das Thema muss nun, um effektiv und schnell gelöst zu werden, in Ihnen – im Hintergrund des Bewusstseins – weiter bestehen. Das meint schlicht immer! Wie erreicht man das? Stellen Sie sich das Problemobjekt auf den Schreibtisch – neben das Hochzeitsfoto (das haben Sie ja schon sehr erfolgreich verinnerlicht 🙂 Sie werden immer wieder an Ihr Thema erinnert, immer wieder – bis es im Hintergrund völlig autonom nach Lösungen sucht. OK – der Nachteil ist, Sie arbeiten dann auch im Schlaf und bekommen vielleicht für diese Zeit kein Honorar. Aber es ist echt faszinieren wie das wirkt – plötzlich kommen Lösungswege.

OK, ich lasse nach, wenn Sie Problemobjekte haben die tonnenschwer sind, ja dann dürfen Sie auch ein Foto davon verwenden.

3. Notizheft als Amulett

unentbehrlich: das Notizheftchen als „Talisman“

So wie manche immer und absolut in (na fast) jeder Situation ein Amulett umgehängt haben, brauchen Sie ein Notizheftchen. Grundregel: sofort (!) aufschreiben und das unzensuriert und ungeschminkt. Dazu braucht es Papier und Bleistift. Diese beiden Medien sind noch immer die leichtesten, kleinsten, kompatibelsten Medien.

Wussten Sie, dass man mit einem Bleistift auch mit leerer Batterie schreiben kann?

Bis Sie beim Notebook sind, ist schon wieder 30% „zerarbeitet“ – das ist nicht gut. Ich sitze manchmal im Konzert oder bei einer Feier und ziehe mein zerfledertes Notizheft heraus und notiere etwas Dienstliches.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

h1

Innovation mit Gewalt vermeiden

2. Juni 2012

Ich denke, das ist recht einfach:

  • zwingen Sie die Angestellten 20% der Arbeitszeit zum Reports schreiben und 15% ihrer Zeit in Besprechungen zu sitzen (in denen sich jemand gerne reden hört :-); wenn wir dann 10 Projekte haben – na, dann bleiben offensichtlich 6,5% pro Auftrag. Ziemlich sicher hat man damit jede Innovation verhindert.
  • Zumindest werden die Projekte im obigen Beispiel von den Erbsenzählern abgedreht, weil die Entwicklungen 15,4x so lange dauern – rechnen Sie nach. Und klar, es muss sich alles in 2 Monaten amortisieren und das mit 14%p.a. oder war 14% pro Monat gemeint?
  • Das Scheitern von Projekten an den Pranger stellen – damit wird die Risikobereitschaft Null. Aber es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass eine Innovation etwas mit Risiko zu tun hat.
  • Lassen Sie die Abteilungen gegen einander arbeiten: Competition ist ja sooooooooooooooooo toll und außerdem sooooooooooooooo modern. Wenn sich die Abteilungen dann nichts mehr sagen und nur mehr via Rechtsabteilung verkehren, ist es mit Innovation auch zu Ende. Ach ja – welche Rechtsabteilung? Die gemeinsame Rechtsabteilung ist ja dann eine „Schwachstelle“.
    Obwohl es hunderte Arbeiten in referierten Journalen (wirklich!) gibt, die absolut sicher nachweisen, dass das der größte Blödsinn ist den man machen kann – ja, es wird immer wieder versucht.
  • Man lege als Performanceindikator für die Entwicklungsabteilung die direkte Gewinnmarge fest und knüpfe daran das Budget – diese (unnötigen) Entwickler schaffen sich selber ab – toll.
  • Reporting ist auch eine gute Methode. Man verlange von jedem gemeinsamen Kaffee trinken einen Report. Liest zwar sowieso keiner, aber es redet auch niemand mit jemanden anderen.
  • Ich kenne tatsächlich eine Firma, da treffen sich die an Innovation interessierten geheim und sowieso in der Freizeit um nicht auch noch einen Report schreiben zu müssen. Das nennt man Engagement für die Firma – aber das wird sicher bei der nächsten Umstrukturierung ausgemerzt.
  • Nur nicht mit einer anderen Abteilung sprechen! Vor allem die Leute, die die Probleme täglichen haben sind zu meiden. Die wissen nämlich wo die echten Probleme sind und (Gott sei bei uns!) womöglich auch, wie man sie leicht lösen könnte.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Mein Beileid – ansonsten meine echte Gratulation! Das Konkurrenz gut ist, ist zu einer Art Religion geworden. Kritisiert man diese Denkungsweise, wird man oft lächerlich gemacht. Auch eine Art von Inquisition – oder? Tatsache ist, eine freundschaftliche, spielerische Konkurrenz wie zum Beispiel bei der Langlaufmeisterschaft der Firma sind nett. Aber ganz sicher nicht, wenn es um neue Produkte oder Ähnliches geht.

Bitte um Ihre Meinung. Wenn Sie mir einen Kommentar mit Zusatz “Intern” oder so schicken, nehme ich es als Anregung und es wird sicher NICHT veröffentlicht.

Danke für das Lesen

Gottfried Schaffar

h1

Innovation & Mensch

28. November 2009

Obwohl es manche nicht gerne hören. Innovationen werden für Menschen gemacht und von Menschen gemacht. Das hört sich nicht gerade sensationell oder nach einem Nobelpreis an – alleine es wird gerne verdrängt:

Innovationen werden von Menschen gemacht

Da wird ja noch jeder zustimmen. Voraussetzungen dazu sind aber

  • Motivation – ein Mitarbeiter, der täglich gequält und ausgequetscht wird … da können wir lange warten. Ich meine aber hier nicht nur bösartige Vorgesetzte, nein und vor allem bösartige Umstände wie die Fixierung der Firmenleitung auf Börsenkurse und hübsche Quartalszahlen. Warum soll ein Mitarbeiter eine Firma, die ihn nicht „leben lässt“ mit seinen Ideen unterstützen?
  • Zeit – Wenn dann außerdem noch ¾ der Abteilung schon eingespart ist, kommen die Restmitarbeiter höchstens zum Berichte schreiben. Um innovativ zu sein braucht man aber nicht nur die Zeit zwischen zwei Besprechungen – da geht man auf die Toilette um Ruhe zu haben. Oft der einzige Platz wo man Ruhe hat um später wieder ins Großraumbüro zurückzukehren – es ist ja so maßlos kommunikativ, wenn man alle Telefongespräche mithört und den Kollegen beim Nasebohren zuschauen darf.
  • Mehr als Zeit, nämlich die Pause. Auch wenn es die Rationalisierungsneurotiker noch nicht wissen, Ideen hat man zwischen den Gedanken. Das Aha kommt in der Pause, in der Nacht, bei der Zigarette (auch wenn das nicht gesund ist) oder beim Heurigen. Das bedingt, dass man nicht getrieben vom ISO 9000 Handbuch und anderen 241 „unbedingt notwendigen“ Dingen ist, sondern auch Regenerationszeit hat. Eine sehr große Firma hat einem Teil ihrer Abteilungen erlaubt (und gefördert) 20 Minuten Mittagsschlaf zu halten (Quelle ist mir leider entfallen). Nach dieser Untersuchung war die Tagesproduktivität dieser Abteilungen wesentlich höher als bei den konventionellen Abteilungen. Dabei wurden Ideen und Vorschlagswesen in dieser Firma nicht untersucht.
  • Innovationen entspringen oft einer „Spielwiese“. Viele Firmen gestatten ihren Mitarbeitern ein gewisses Zeit- und Geldkontingent, in dem sie selber etwas Forschen können (z.B. Fronius). Diese Firmen sind meiner Meinung nach damit sehr erfolgreich.

Innovationen werden für Menschen gemacht

Innovation für den Endkunden oder gegen den Endkunden?

  • Das innovative weglassen des Netzschalters bei einem Küchengerät erfreut nur das Einsparungsmanagement – das Produkt (z.B. ein Küchengerät) wird zum Krüppel gestempelt. Ob sich da der Entwickler freut, sich motiviert fühlt? Ob sich da die Hausfrau freut wenn Sie das Ding dauernd ein- und ausstecken muss? Ob da das positive Wahrnehmen der Produktionsfirma (oder sollten wir vorsichtiger sagen der Marke) verstärkt?
  • Da gibt es viele Beispiele: zu 80% funktionsfähige Geräte wie Handys oder Videorecorder bei denen nur die meist verwendeten Funktionen gehen – wir haben uns daran gewöhnt. Der Kunde wird zum Endtester.
  • Das Verkaufen von vermeintlichen Vorteilen, die eigentlich gegen den Konsumenten gerichtet sind ist ein weiteres Beispiel. Kreditinstitute (nur als ein Beispiel) waren da sehr innovativ: zuerst dürfen wir die Buchungen über das Internet selber machen (mit allen Risken) und nach einiger Zeit wird dafür extra Geld verlangt, nur so als Beispiel.

Meine Schlussfolgerungen

  • Wir nehmen uns Zeit für das Problem unserer Kunden. Wir machen das der Fa. Kapsch nach: nicht mehr als 2 Projekte gleichzeitig – das ist optimal für Power und Kreativität
  • Ich mache den Mund auf wenn Innovationen in die falsche Richtung laufen.
  • Keine Innovationen gegen Menschen.
  • Ich genehmige mir selber ein Kontingent für die Entwicklung dessen was eben mich interessiert – ein tolles Erlebnis.
h1

Vertrauensbildung vom/zum Consultant

23. November 2009

Was liefert ein eventueller Externer eigentlich?

  • Einen ausgearbeiteten Vorschlag – na sicher, dafür ist er ja da.
  • Eine Kostenschätzung? (das ist selbstverständlich)
  • Eine Zeitschätzung?
  • Eine Risikoabschätzung – wie riskant ist die gemeinsame Eintwicklung? (das ist sehr selten)
  • Kann der Auftraggeber jederzeit – „danke, bitte abrechnen und stopp“ sagen?

Was wir aber in dieser Einsparungsneurotischen Zeit nicht vergessen sollten:

„The quality remains long after the price is forgotten“
aber nur wenn es gut war 🙂