Wenn Du in Eile bist, dann gehe langsam…
Das ist ein bewundernswerter Artikel im Blog von ZenTao den ich hier mit seiner Genehmigung mit großer Freude wiedergebe:
(unten der Link zum Orginal – dieser verlinkte Blog ist sehr lesenswert)
Unsere heutige Zeit ist sehr hektisch geworden, die Menschen haben es sehr eilig und die meisten haben auch ihre innere Ruhe verloren. Dieses immer schneller, immer mehr und immer höher, ist typisch für unsere Zeit. Früher hiess es; ” da hatten die Menschen noch Zeit,” aber Heute, geht das nicht mehr, wir haben viel Arbeit und wenn diese nicht fertig wird, haben die Leute Angst um ihre Stelle. Diese Angst treibt die Menschen an, immer mehr zu arbeiten. Wer schneller arbeitet macht Fehler, weil er/sie schneller arbeiten, er/sie wird schneller Müde und ihre Kräfte lassen nach und bei hohem Arbeitsdruck, erhöht sich auch der Blutdruck. Die Vorteile der Langsamkeit scheinen im ersten Moment nicht so klar zu sein, wie sie eben sind, wenn wir ruhiger und konzentriert arbeiten, sind wir schneller fertig, weil das flicken und korrigieren weg fällt. und die Arbeiter bleiben Gesund.
In einem alten Chinesischen Sprichwort heisst es;
“Wenn Du in Eile bist, dann gehe langsam.”
noch besser wäre; “dann gehe langsam und konzentriert.”
Da gibt es noch eine Geschichte die bei uns erzählt wird;
Eine Hebamme musste zu einer Geburt und bestellte einen Taxi, beim Einsteigen sagte sie dem Taxifahrer;
” Fahren sie Langsam ich habe es Eilig.”
Ein Spruch aus Arbeiterkreisen;
Halte stets die Ruhe heilig, nur die Dummen haben’s Eilig.
Oder diese Zen-Geschichte, aus dem alten Japan
Ein Zen-Mönch war unterwegs, als er von einem fahrendem Händler, der sein Ochsengespann mit der Peitsche antrieb, überholt wurde. Er fragte den Mönch, wie lange es noch bis zur nächsten Stadt sei, es war offensichtlich dass er in Eile war, der Mönch antwortete ihm; “wenn du weiterhin diese Ochsen mit der Peitsche, so fest schlägst, wirst du mehr als zwei Stunden brauchen, aber wenn du langsam fährst, dann bist du in einer halben Stunde dort. Der Händler trieb die Ochsen weiter, mit der Peitsche an und weg war er. Als der Mönch nach langem ruhigen Gehen, langsam Richtung Stadt kam sah er schon von weitem, den Händler mit seinem Ochsenwagen im Graben liegen. Als der Mönch auf der gleichen Höhe wie der Händler war, hörte er in fluchen und schimpfen und sobald er den Mönch sah, wollte der, seine Wut an dem Mönch auslassen. Der aber antwortete ihm gelassen; “ich habe dir ja gesagt, wenn du deine Ochsen nicht schlägst und ein ruhiges Tempo wählst, dann bist du in einer halben Stunde in der Stadt.
Als wir noch Kinder waren, spielten wir das Spiel Eile mit Weile, da hat meistens der verloren, welcher unbedingt gewinnen wollte, er war schon fast im Himmel da wurde er noch von seinen Mitspielern, geschnappt und er musste wieder von vorne anfangen. Auch da ist es meistens so, wie im richtigen Leben, wer großen Ehrgeiz hat und schnell gewinnen will, der verliert am Schluss.
Die Nachteile der Eile liegen auf der Hand, wer in Eile ist, der ist am Ende der Verlierer und wer gehört denn gerne zu den Verlierern?
Die Natur selber kennt keine Eile, die Blumen wachsen nicht schneller wenn wir an ihnen zupfen, die Natur hat ihr eigenes Tempo, das sie immer ein hält. Wir haben jede Menge Zeit und wenn nicht, dann nehmen wir uns diese, so einfach ist das.
Still sitzen, nichts tun das Gras wächst von selber.
Nur wir Menschen meinen, wir müssten mit Dünger nachhelfen, so das die Pflanzen schneller Gross werden. Wenn wir einmal beobachten, wie sich ein Hund verhält, wenn kein Meister da ist, dieser Hund hat jede Menge Zeit, er strolcht gemächlich vor sich hin und schnuppert an allem, er könnte ja etwas verpassen. Erst wenn der Meister pfeift, wird auch der Hund wieder hektisch und rennt zurück.
Wir vergessen gerne, dass wir selber ein Teil dieser Natur sind. Bei den Naturvölkern die immer noch so leben wie früher sehen wir, dass die, sich der Natur anpassen und nicht umgekehrt. Der Mensch versucht schon lange, sich die Natur zum Untertanen zu machen, wir sollten aber versuchen mit der Natur und nicht gegen sie zu leben. Es sind Anzeichen da, dass die Wissenschaft, teilweise auf dem richtigen Weg ist. Sobald aber die Aktionäre Gewinn sehen wollen, sind auch da, die guten Ansätze bald wieder weg, trotzdem besteht Hoffnung, denn das neue Schlagwort; heisst ” Entschleunigung,” ein Begriff den wir heute öfters hören.
Aber was sorgen wir uns? In einem Zen-Gedicht heisst es;
Die Vögel finden immer ihren Weg Heim ins Nest,
die Flüsse finden immer ihren Weg in den Ozean.
Wie lange noch? Auch nur solange es Vögel und Flüsse gibt, wenn wir dann alles Kaputt gemacht haben, stimmt dieses Gedicht leider nicht mehr.
Wenn wir uns wieder Bewusst werden, dass wir im Rhythmus der Natur leben müssen, (wenigstens etwas mehr als bisher ) unsere Unart immer etwas tun zu müssen und unsere Schuldgefühle, die hochkommen, wenn wir einmal nichts zu tun haben, das ist anerzogen durch Generationen. Das heißt nicht, dass wir jetzt alle zu Faulenzer werden sollen.
Wenn wir etwas tun müssen, können wir ja eine Gehmeditation in der Natur machen, oder uns einfach hinsetzen und meditieren.
Je stiller du wirst umso mehr hörst du.
Wenn wir eine Arbeit machen, dann machen wir sie ruhig, gelassen und hochkonzentriert, wir sind uns dabei vielleicht auch bewusst, dass weniger oft mehr ist.
Zum Schluss noch ein Zen-Spruch, der wiederum voller Wahrheit ist.
Niemand wird uns retten, außer wir selber,
niemand kann und niemand wird.
Wir selber müssen diesen Weg gehen.
(c) 13.01.2009 Text von zentao
http://zentao.wordpress.com/2009/01/13/wenn-du-in-eile-bist-dann-gehe-langsam/