Archive for Juli 2014

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Wunschurlaub – gratis – so?

29. Juli 2014
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Markus Hein pixelio.de

Darf ich Sie zu einem Gedankenexperiment einladen? Stellen Sie sich vor Sie werden von einem Ehepaar eingeladen gratis mit dem Paar auf Urlaub zu Ihrer Wunschdestination zu fahren – echt gratis – keine Werbefahrt!

Der Haken stellt sich aber bald heraus: Er ist Psychopath und setzt Alles und Jedes durch, möchte Alle und Alles beherrschen und ist immer der Schönste und Beste. Sie ist allerdings völlig Angstzerfressen, verlangt von Ihnen alles schriftlich und bei jedem vorgeschlagenen Ausflug braucht es einen Gutachter einer Security -Firma der einen Bericht zur Sicherheitslage und eine Risikoabschätzung – natürlich schriftlich – abliefern muss. Zur Sicherheit wird natürlich auch ein Zweitgutachten eingeholt und zusätzlich ein Zuverlässigkeitsgutachten über die Securityfirmen. Dasselbe natürlich auch beim Strandbesuch über die derzeitige Quallen und Haifischlage.

Ich denke Sie würden auf den Urlaub (mehr oder weniger dankend) verzichten – oder?

Machen wir einen Gedankensprung…?

…zur Persönlichkeit einer Firma

Firmen haben eine Geschichte, Traditionen, Verhaltensweisen, Erscheinungsbilder, … usw. Blicken wir doch auf eine Firma und versuchen ein Persönlichkeitsbild zu erstellen. Klar ich übertreibe stark (?) … aber heute darf ich das:

  • Bevor etwas entschieden wird fragt man mindestens 10 Menschen
  • Man hält sich einen Astrologen (Umsatzvorhersage genannt – Treffsicherheit wie die Astrologie) um auf künftige Entwicklungen heute reagieren zu können
  • (fast) Grundsätzlich keine Kooperation mit anderen (Firmen)
  • will immer besser sein als die Anderen (Firmen)
  • Alle Verhaltensweisen sind schriftlich geregelt
  • Um nur ja nichts falsch zu machen wird alles aufgeschrieben (dokumentiert)
  • Wenn etwas schlecht geht werden sofort Berater bemüht
  • Kreativität muss in definierten Schritten geschehen
  • Wenn etwas gekauft oder verkauft wird müssen umfangreiche Dokumente unterschrieben werden
  • Für die Äußere Erscheinung (Layout, Fassade, Corporate Identity,…) wird mehr ausgegeben als für Gesundheit
  • Wie es Anderen geht ist völlig egal
  • Versucht immer Andere zu vernichten oder zumindest auszutricksen
  • Das Ziel, das über allem steht, ist die (illusionäre) Weltbeherrschung
  • Die Maxime ist das Anhäufen von Reichtum, ohne Rücksicht auf Gesundheit
  • Ein großer Prozentsatz der Energie geht in das Verbreiten der Meinung „ich bin super“ (Marketing)
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Rainer Sturm pixelio.de

Würden Sie mit so einem Menschen gerne befreundet sein? Bei Firmen finden wir das ganz normal?

Klar – es kommt immer auf die handelnden Menschen an, aber auch offensichtlich ist die Neigung zu solchem Verhalten bei Firmen im reinen Kapitalbesitz.

Kurz gesagt: Nein, Ihre Firma ist nicht gemeint – aber Sie kennen sicher so eine Firma und einig sind wir uns doch: in der oben beschriebenen Firma ist das Innovieren sicher mühselig – oder?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

Ein gemeinsamer Artikel von Dr. Johannes Herzog
und Dr. Gottfried Schaffar

PS.: … und Sie verbringen mehr Zeit mit der Firma als mit Ihrem Partner…

 

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Ehrliches Fragen hilft

13. Juli 2014

Eine Kolumne aus dem Karriere-Sandard vom 5.7.2014

KARIN BAUER

Hitlisten und ShitlistenKarinBauer#100

Umbau und Weiterentwicklung -die Agenda haben alle Firmen. Mehr oder weniger erschöpfte Teams, die sich ans dauernde „Changen“ gewöhnt haben und zwecks Joberhaltes gar
nichts mehr sagen, auch. Bogenweise Mitarbeiterbefragungen bringen da schon lange nicht mehr die Hebel zum Vorschein, an denen Führung ansetzen kann.
Der Abstand wird noch größer. Die Information für das Management über den tatsächlichen Zustand der Organisation wird noch geringer. Ohne Wissen über die Hitlisten (was klappt gut) und die Shitlisten (worunter leiden die Leute) lässt sich aber gar nichts weiterentwickeln. Und: Die Leute haben meist ein sehr klares Bild, welche Art von Führung sie möchten. Naivität, die Mitarbeiter würden schwierige Rahmenbedingungen mit dem Wunsch nach besserer Führung verwechseln, sollte man da nicht unterstellen. Lieber fragen: „Wie einfach machen wir es euch, gute Arbeit zu leisten?“ Und: „Was sollten wir aufhören zu tun, weil es eure Arbeit schwerer macht?“ In den Antworten liegen die Hebel für eine Weiterentwicklung von Führung.


Man fragt sich, warum das fast nie gemacht wird? Es ist die manifeste Unsicherheit und verzweifelte Suche nach Halt der Führung?

Diese einfache Massnahme hilft jeder Abteilung, vor allem der Forschung und Entwicklung.

Geben Sie diesen kleinen Artikel von Karin Bauer doch einmal versuchsweise Ihrem Chef auf den Tisch … trauen Sie sich? Sie trauen sich nicht … tja, da würde ich die Firma wechseln.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar