Archive for Juli 2015

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Motivation ist die Quelle der Innovation

30. Juli 2015

Na, stimmt doch – kennt jemand einen unmotivierten, frustrierten Mitarbeiter der eine Innovation für die Firma gebracht hat? Ich nicht … Sie? Ja natürlich, der unmotivierte und frustrierte Mitarbeiter ist außerordentlich innovativ in der Absicherung seines Arbeitsplatzes (durch zurückhalten von Informationen z.B.) und in der Intrige und sicher noch in anderen 243 Möglichkeiten. Aber sicher nicht eine Innovation für die Firma. Und wenn er eine wirklich tolle Idee hat … dann studiert er schon die Seiten mit offenen Stellen wo er die gute Idee bestmöglich „verkaufen“ kann. Wenn jemand ein Gegenbeispiel kennt ersuche ich um ein Mail – ich ziehe dann diesen Artikel in aller Form zurück.

Was braucht es einmal als Basis für eine Innovation?

lichtkunst.73_pixelio.de

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  1. einen freien Informationsfluss im Unternehmen – also z.B. keine Kündigungen wegen unbotmäßiger Fragen!
  2. nicht alles im Team. Klar, Teams sind besser mit Zwangsreports und Fortschrittsberichten zu kontrollieren (das glauben zumindest die Organisatoren). Menschen wollen aber persönlich auf etwas stolz sein. Zu 80% entwickelte Produkte machen aber nicht stolz. Klar man kann eine Teamfeier als Motivation machen, das ist aber nicht dasselbe wie persönlicher Erfolg.
  3. Menschen wollen wahrgenommen werden – Zeit für ein Gespräch das auch persönliches beinhaltet muss sein
  4. Menschen wollen geschätzt sein – wenn nur die Kennzahl interessiert, ist das kein Interesse am Menschen
  5. Menschen wollen sicher sein. Wenn rechts und links die Schreibtische verwaisen ist das kein innovatives Klima
  6. Menschen brauchen Stabilität – das dauernde Umorganisieren ist lieb für die Organisatoren aber zerstört (für die Etagen darüber meist unsichtbar) vieles, sehr vieles
  7. Menschen richten sich nach Vorbildern – ist der Chef unsicher (lässt alles Reporten, man kann ihn nicht sprechen, redet sich auf Zahlen aus…) macht das eine sehr schlechte Stimmung

Klar, die Geschäftsleitung hat auch ein Performance-Problem und muss den Aktionären etwas hübsches vorlegen können. Aber wenn da nur gespart wird ist kein Raum mehr für menschliches Handeln. Dann gibt es keine Innovation … und irgendwann erkennt das der Kunde und kauft beim Chinesen?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Wirklichkeit – Information – Innovation

19. Juli 2015

In der Zeitung Der Standard (http://derstandard.at/) vom 11.7.2015 war eine sehr wahre Kolumne „Personal Moves“, es geht zwar hier um die Kommunikationswirklichkeit … aber lesen Sie selber:

Der Standard, Karin Bauer, PersonalMoves#150711

Der Standard, Karin Bauer, PersonalMoves#150711

Das ist in jeder Hinsicht bedenkenswert – Menschen nehmen die Wirklichkeit wahr (wahr!) in der sie denken:

  • Controller in Leitungspositionen die sich nur für Zahlen interessieren und nicht für das Produkt der „eigenen“ Firma. Ist etwas eine „wichtige“ Zahl dann erst wird es wahrgenommen.
  • Mit wem wird gesprochen? Die Direktoren meist mit externen Beratern die vorwiegend auf ihr eigenes Honorar schielen. Und wenn intern gesprochen wird … dann nur mit der Hierarchie unmittelbar darunter … und die sind in ihrem Aufsteigen vom „Bewundern“ des Chefs abhängig. Wenn das der objektive Blick ist ….
  • Es gibt ja eine Untersuchung, dass die Belegschaft 7 Monate vor der Direktion weiß, wenn ein Projekt in den Abgrund führt … der Überbringer der schlechten Nachricht wird aber bestenfalls ignoriert. Da ist kein Informationsfluss erwünscht… unbegreiflich…. oder geht es nur ums recht-haben?
  • Faszinierend für mich ist der Wissensstand der einfachen Arbeiter und Angestellten. Die wissen genau wenn Unfug von oben angeordnet wird. Die können auch sehr gut sehen ob ein „Chef“ etwas weiter bringt – unabhängig vom eigenen Vorteil
  • Ja wie soll der „Chef“ die Meinung einholen? Ins Gesicht wird ihm keiner das sagen, was der Angesprochene denkt. „Anonyme“ Intranet-Umfragen sind lachhaft durchsichtig und eine Zettelumfrage macht der Direktion Arbeit …. pfui. Außerdem würde da einer eventuell seine wirkliche Meinung schreiben – na das wird sowieso weggeworfen, weil es kein „konstruktive“ Kritik ist.

Soweit meine Gedanken, doch was heißt das für Innovationen:

  1. Innovationen sind wichtiger als das beliebte Umstrukturierungsspiel oder das ändern des Logos (ein Zeichen dass der Direktion fad ist …)
  2. Die Guideline was denn nun innoviert werden soll wächst meist nicht in den Direktionen. Umfragen in Direktionsniveau, so teuer sie sein mögen, geben nur dieses Biotop wieder. Und dieses Biotop lebt davon das Alles, aber auch Alles ein toller Erfolg ist (und wenn man Ereignisse auch umfärben muss)
  3. Eine Informationsquelle die gratis zur Verfügung steht sind die eigenen Angestellten – aber das ist mit Mühe verbunden und man muss den eigenen Leuten nicht nur auf Augenhöhe begegnen, sondern auch ein Klima des Vertrauen schaffen. Das ist mit drei SAP-Befehlen schwer hinzubekommen. Klar sehen muss man allerdings auch, dass Angestellte auch die Kunst der Intrige beherrschen.

Zusammenfassung: nutzen wir das Wissen der eigenen Angestellten in einem Vertrauensverhältnis, da ist viel mehr zu holen als beim Ein- und Ausgliederungsspiel.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Test – Innovationsmanagement?

5. Juli 2015

Visitenkarten mit xx- Management mehren sich … hmm. Berater, Ausbildungen, Lehrgänge und Bücher zum (und davon möchte ich räsonieren) mit Innovationsmanagement stauen sich auch in den bunten Prospektablagen und in den Vorzimmern der wichtigen Leute. Aber fangen wir von vorne an: Manager, die etwas managen sollen, von dem sie keine Ahnung haben, kennen Sie und Ich höchstwahrscheinlich. War der an den Sie denken ein wahres Glück der reine Segen für die Firma? Ich liebe Manager die sich in der eigenen Firma verirren oder mit einem Zettel führen, von dem sie ablesen was sie „erklären“.

Nun denn… zurück zum Innovationsmanagement: fragen Sie doch ganz schlicht den Anbieter von solchen Innovations-(irgendwas) schlicht : „Was waren die tollsten 10 (meinetwegen 3) Innovationen in Ihrer Firma letztes Jahr?  Nein, wir sprechen von Ihrer Firma!“.  Wenn sich nun Stille oder NLP- Gebrabbel (beides ist identisch zu bewerten) breit macht, würde ich das mit „Möchten Sie noch einen Kaffee?“ höflich überbrücken.

Übrigens: wie würden Sie von einem Vermögensberater denken, der mit dem Fahrrad auftaucht?

Ich weiß, in der Politik heißt das „der Herr Minister ist eben unvoreingenommen“ … schön für ihn und meist schlecht für uns. Unter Lobbyisten heißt das „ein offenes Tor“ …

Aber so rein praktisch: da kommt jemand um zu managen und hat keinen „Tau“ was da z.B. verkauft wird. Was passiert: er umgibt sich mit Beratern (Zeitverträge … die müssen bewundern) und Jasagern. Dasselbe macht die Frau Minister auch … die fürchtet sich noch zusätzlich vor den Beamten mit der „anderen“ Farbe … und huch … die haben noch dazu jahrelange Erfahrung und sind unkündbar.

Zurück zur Innovation: was braucht es für die Notwendigkeit eines Innovationsmanagers?

  1. zu viele Ideen, die der gewinnbringenden Ausführung harren und deshalb gemanagt werden müssen. Aber das Blöde ist, um zu
  2. vielen Ideen und Innovationsansätzen zu kommen braucht es
    1. Vertrauen und Stabilität in der Firma, also nicht alle 3 Monate umstrukturieren und umgliedern
    2. Um Vertrauen aufzubauen braucht es Offenheit und Fairness – wenn der Aktienkurs regiert sind Alle nur zur Kennzahl degradiert
    3. hatte eine Kennzahl schon mal eine Innovation?

Ich gebe es ja zu: ich verstehe vom Management nichts …

Prost, wir treffen uns beim Heurigen

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar