Archive for Mai 2013

h1

Widerspruch schadet

26. Mai 2013

Nein, ich meine ganz sicher nicht, dass man alles schlucken soll und brav sein sollte – da kennen Sie mich nicht gut. Nein, ich meine innere Widersprüche – die schaden nicht nur, die können auch krank machen.

Stellen Sie sich einen Ehemann (oder meinetwegen Ehefrau) vor die ihren Partner mit jemand anderen hereinlegt. In der Partnerschaft unauffällig sein und gleichzeitig den Angetrauten betrügen… hmm. Eigentlich nichts Ungewöhnliches und nichts wirklich Bedenkenswertes. Wir alle wünschen uns Vertrauen, Ehrlichkeit und Geborgenheit. Glauben Sie das in der oben angerissenen „Partnerschaft“ das gelebt werden kann? Das der, der den anderen hintergeht _für_ die Partnerschaft kreativ sein kann? Ich denke man kann diese Fragen durch die Bank mit „Nein“ beantworten.

Wie soll das dann in einer Firma funktionieren? Wir bauen zum Teil versteckte Eigenschaften in die Produkte (und sei es nur „schwache“ Teile) die den Kunden zwingen bei und mehr Umsatz zu erzeugen. Das Kleingedruckte in den AGBs ist unleserlich und in 3Pt geschrieben – das versteht nicht nur niemand (nicht einmal die eigenen Verkäufer) das ist auch physisch nicht mehr zu lesen – zum Teil grau auf weiss in 4Pt – Tatsache. Wir legen den Kunden (innovativ) herein – einmal mehr und manchmal weniger.

Aber als Angestellte wie auch als Freelancer wollen wir auf Augenhöhe eine vertrauensvolle Beziehung mit der Firma. Eine Beziehung wo auch ein Wort einfach gilt. Leute die alle Gespräche heimlich aufnehmen werden doch zu recht herausgeschmissen – oder?

Wie geht das zusammen? Wer glaubt, dass da ein innovatives Klima herauskommt der ist vom Marketing einer teuren Consultant-Umorganisations-Firma oder gestört.

284100_web_R_K_B_by_knipseline_pixelio.de

284100_web_R_K_B_by_knipseline_pixelio.de

Ist es wirklich so ein tolles Vorbild wenn der Chef-Porsche nur manchmal von 10 bi 11 am (reservierten) Parkplatz steht und dann in der Firmenzeitung mehr und pünktlichere Arbeitsmoral gefordert wird?

Also das was wir im Innenverhältnis (Familie, Abteilung) fordern sollte wir auch nach Außen (Kunden, Freunde) leben – sonst wird das kein Schuh und schon gar kein innovativer.

Viel geradlinigen Erfolg – geradlinig ist der Weg zu uns selbst und das ist der Weg zu unwahrscheinlich effizienter Innovation – glauben Sie mir – beides versucht – kein Verglei

ch

Gottfried Schaffar

h1

Zutaten für eine erfolgreiche Innovation

20. Mai 2013

Also abseits des managen von Innovationen, wir – die eine Lösung finden sollen – fragen sich oft „Was sind den nun die Zutaten für eine erfolgreiche Innovation?“. Versuchen wir ein Rezept…

  1. Ganz sicher notwendig ist Vertrauen (http://zentao.wordpress.com/2013/05/18/vertrauen-entwickeln-2/). Wenn die Firma umstrukturiert wird und der Nebenschreibtisch schon leer ist beschränkt sich die Innovation auf die Möglichkeiten sich am Drehstuhl festzuhalten.
  2. Die Übereinstimmung der eigenen Werte mit dem Innovationsziel: Privat wünschen wir uns immer Fairness, Angemessenheit und Achtung – wenn das Ziel der Entwicklung dem widerspricht geht es schwer: Denken wir an das Einbauen von Schwachstellen, an Preise nur weil es der Markt einfach hergibt oder mehr oder weniger schlichte Hereinleger.

    SONY DSC

    628644_web_R_K_by_Bernd Kasper_pixelio.de.jpg

  3. Innovation ist etwas Neues, also muss auch das Scheitern erlaubt sein. Das Scheitern zu „verbieten“ (das gibt es in Firmen) ist wie die Forderung immer Sonnenlicht zu wollen.
  4. Zeit und Ressourcen – wenn man nicht drüber schlafen kann, wenn man sicht etwas probieren darf – was soll das bewirken?
  5. Neugier – ohne Neugier keine Innovation.
  6. Freude – die besten Innovationen entstehen, wenn man daran mit der Freude arbeitet wie beim Packerl – machen zu Weihnachten – Freude und Vorfreute und kein Gedanke an das eigene Honorar. Klar, leben wollen wir Alle aber wenn man um jeden Arbeitschritt vorher kämpfen muss … da geht nichts.

Sicher eine unvollständige Liste

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

h1

TV Interview Buch Innovation

12. Mai 2013

Das hat mich natürlich persönlich sehr gefreut:
http://www.yoovis.tv/channeltemplate/v4/index.aspx?video=7038_&menuitem=569_Home&webTV=1779_
Tja, ein Interview mit einem Physiker, der ein Buch über Innovation geschrieben hat 🙂

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

h1

Bisoziation – neues finden, und das orginell

5. Mai 2013

Arthur Koestler erfand den Begriff Bisoziation. Mit diesem Verfahren muss man ausgetretene Denkpfade verlassen – na das muss mir doch gefallen. Bei einer Assoziation bewegen sich die Gedanken in einem einzigen Bezugsrahmen und bei der Bisoziation müssen die Gehirne den Bezugsrahmen verlassen … Autsch, das tut weh? Also fangen wir an:

Problemdefinition (1)

Na das klingt ja völlig konventionell – zu früh gefürchtet. Also, wer hätte das gedacht, der Moderator hält die gemeinsame Problemdefinition schriftlich fest.

Freie Assoziation (2)

Vor der Sitzung wurden (meist) 5 Bilder ausgewählt und groß ausgedruckt die mit der Aufgabenstellung ganz sicher nichts zu tun haben. Das können Fotos, Werbeplakate, Gemälde, also einfach alles sein. Die Teammitglieder wählen nun ein Bild aus, es sollte dasjenige sein das die meisten Gedanken, Gefühle und Ideen bei jedem einzelnen auslöst. Jeder ist nun gefragt diese Assoziationen und Gedanken zu artikulieren und der Moderator notiert die Äußerungen. Das ursprüngliche Problem ist in dieser Phase unbeachtet.

Analogien herstellen (3)

Alle in Phase (2) notierten Assoziationen werden nun genannt und das Team untersucht inwieweit sie in irgendeiner Weise zur Fragestellung passen. Das ist am Anfang ein langsamer Prozess, man muss sich erst daran gewöhnen. Das erfordert Mut und Elastizität im denken. Das wird aber oft ein sehr spaßiger und unterhaltsamer Teil. Es entstehen dabei völlig unkonventionelle aber auch fruchtbare Lösungsvorschläge. Der (arme) Moderator hat natürlich die Aufgabe all diese Ansätze zu notieren und fest zu halten. Sie werden nicht sichtbar aufgehängt!

Auswertung (4)

Nun erst werden die Resultate der Phase (3) aufgehängt und das Team diskutiert die einzelnen nun ernstlich, sortiert in exotisch, grundsätzlich brauchbar und verfolgungswürdig und macht auch Adaptionsvorschläge. Zum Schluss wird entschieden was letztendlich gemacht werden soll.

Bemerkung

Das Verfahre ist toll auch wenn Teams durch dauerndes gemeinsames Arbeiten dazu neigen eingefahrene Wege zu bevorzugen. Die Phase (3) und vor allem (4) können lange dauern, Zeitdruck ist völlig kontraproduktiv.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

PS.: längere Beschreibungen der Vorgangsweise finden Sie in
http://de.wikipedia.org/wiki/Bisoziation
Eine Praxisbeschreibung im Buch
„Das große Buch der Kreativitätstechniken“ von Evelyn Boos