Archive for Februar 2016

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Innovation ist mehr als „richtig“ arbeiten – aber wie?

28. Februar 2016

Es müsste doch Allen klar sein, richtig arbeiten kann man nur wenn man sich länger

Finden Sie Ihren Arbeitsplatz! Grundriss des Bertelsmann Verlages in Gütersloh, 1961, Foto © Quickborner Team

Finden Sie Ihren Arbeitsplatz! Grundriss des Bertelsmann Verlages in Gütersloh, 1961, Foto © Quickborner Team

konzentriert, Ruhe hat, Sicherheit (!) hat. Ein Großraumbüro ist vom Ansatz schon eine „überwachte Werkshalle“ für Angestellte. Die Tendenz dann Aktivität und Überlastung in Szene zu setzten ist unübersehbar.

Aber fangen wir am Morgen an (ich folge damit dem Artikel „Alles blinkt und fiept…“ von Adrian Lobe im Standard vom 20. Februar 2016): unzählige Mails und lange Telefonlisten warten. Entsprechend einer Studie der University of Virginia verbraten Wissensarbeiter 70 bis 85% ihrer Zeit mit solchen Tätigkeiten und sogar das Havard Business Review machte diese Angelegenheit zu einer Titelstory. Tom Cochran errechnete, dass die Mails alleine einem mittelständischen Betrieb im Jahr etwa 1 Mio US$ kosten (1000Mails/Woche; 90 Sec/Mail, 32 Wörter).

Die flacher werdenden Hierarchien in Unternehmen haben zusätzlich den Kommunikationsbedarf drastisch erhöht. Selbst Managementguru Peter Gray meint „die schiere Menge an Mails und Meetings … verdrängt die … Arbeit“. Dazu kommen noch Apps mit denen Teammitglieder sich austauschen sollen (Slack), Facebook etc. etc.

Selbst eine einzige kleine Unterbrechung verursacht hohe Kosten: es dauert im Durchschnitt 23 Minuten bis der Mitarbeiter wieder ganz zum eigentlichen Problem voll zurückgekehrt ist (Informatikprof. Gloria Mark; University of California).

Peter Drucker meint sogar: man könne entweder wirkliche Arbeit verrichten oder zu einem Meeting gehen. Und nur wirklich gute Manager sagen „komm nur wenn auf der Meetingagenda etwas steht, das Dich persönlich betrifft“… kennen Sie viele die so etwas sagen?

Offensichtlich wird versucht, Komplexität mit Komplexität zu bekämpfen: Die Software „Basecamp“ bietet einen „Snooze Button“ der die elektronische Flut 3 Stunden blockiert. Da kann man dann zu mindestens diese Zeit etwas „gescheites“ arbeiten. (sinngemäße Zitate – Ende).

Und wenn es um Innovation geht ist das ganze noch viel sensibler. Irgendwann sind Sie weich und gehen mit den Plänen aufs WC und sperren sich dort ein…. oder?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Team & Mind Coaching

19. Februar 2016

Da habe ich wieder einmal das Buch von Jeff Salz hervorgeholt „Höher Als Everest“ und darin einen Text gefunden der allen die sich mit Team-Bildung beschäftigen ins Stammbuch geschrieben werden sollt (Zitatanfang):

»Mind-Coaching«

Das vielleicht sinnfälligste Beispiel eines Teams, das von Führerschaft mit vollem Einsatz profitiert hat, sind die Chicago Bulls – fünfmaliger Basketball-Landesmeister und durch das Basketball-Phänomen Michael Jordan und den früheren Coach Phil Jackson zu drei aufeinander folgenden Titeln geführt. Sicherlich

(c) Annamartha pixelio.de

(c) Annamartha pixelio.de

ebenfalls für einen Teil des Erfolgs verantwortlich war der im Hintergrund wirkende George Mumford, der spirituelle Berater und Meditationsguru, der die Mannschaft etliche Jahre betreute. George praktizierte nicht nur das, was er »Mind-Coaching« nennt – dabei arbeitet er mit einzelnen Spielern ganz persönlich und hilft ihnen, die innere Verfassung zu erreichen, in der sie ihr Leistungsoptimum erreichen können –, sondern überzeugte die gesamte Mannschaft von der Notwendigkeit der gemeinsamen Meditation, durch die selbst die stärksten Individualisten ein starkes Gefühl von Teamwork bekamen. »Wenn du bei so einem Haufen erreichen kannst, dass die einzelnen ihren Eigennutz einmal zurückstellen und sich auch für die Bedürfnisse der anderen interessieren«, sagt George, »können ganz erstaunliche Dinge passieren. Dann zeigt sich wirklich, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. «

In dieser Team-Atmosphäre bildete sich ein natürlicher Anführer heraus. »Es hätte auch dabei bleiben können, daß die Mannschaft einfach aus Jordan und ein paar, die ihm zuarbeiten, besteht«, erinnert sich George. »Aber Michael wurde ein richtiger Mannschaftsführer, und erst dadurch entstanden eigentlich die Bulls. Wenn man sich die Entwicklung ansieht, ist vor allem ein ungewöhnlich begabter Spieler zu sehen, dem irgendwann klar wurde, dass das Team insgesamt von seinem Verzicht auf ganz persönlichen Nutzen profitiert. Man könnte auch sagen: Michael lernte, wie man abgibt. So begabt er sein mag, was ihn groß machte, war die Einsicht, dass die Mannschaft vorgehen muss. « (Zitatende)

Ist doch überlegenswert – oder? Und wie ist das wenn wir das (nur so gedanklich) auf die Gesellschaft anwenden?

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Optimisuns – hilft der?

7. Februar 2016

Heute ein Text von Cornelia Scala-Hausmann der Leiterin des Instituts für Zukunfstkompetenz.

Nichts gibt mehr Kraft, als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen.

Wenn sich Ereignisse aneinader reihen und zunehmend klarer werden, wenn Durchblick im Dschungel der Unsicherheiten möglich wird und wenn man es aus eigener Kraft anpackt und umsetzt – sollte es auch anders kommen, als geplant (und es kommt meistens anders!) – haben positive Menschen eine Macht auf ihrer Seite, die sie stärker werden lässt als andere. Aber woher kommt das?

„Der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe. Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem.

Albrecht E. Arnold pixelio.de

Albrecht E. Arnold pixelio.de

Es scheint ein Geschenk der Evolution zu sein. Indem wir die Welt mit Zuversicht betrachten, verändert sie sich tatsächlich. Sie glauben es nicht? Zu welcher Gruppe gehören Sie? Optimist oder Pessimist? Zumeist zählen sich die Pessimisten zu den Realisten, und doch sind es die Optimisten, die zum Forschungsfeld der positiven Psychologie und der Glücksforschung gehören. Denn manches ist im Leben einfach erstrebenswerter als anderes.

„Ein Optimist ist jemand, der genau weiß, wie traurig die Welt sein kann, während ein Pessimist täglich neu zu dieser Erkenntnis gelangt.“
(Peter Ustinov
)

Das Negative hat naturgegeben mehr Präsenz in unserem Bewusstsein. Doch gibt es offenbar einen Weg, unsere Aufmerksamkeit und damit unsere Kräfte auf Zuversicht zu richten. Resilienz ist derzeit als Krisenkompetenz in aller Munde. Diese Fähigkeit entsteht genau daraus, eine scheinbar oder anscheinend negative Situation in einem positiven Aspekt zu sehen. Drei Parameter sind hierfür entscheidend, wie man aus vielen Forschungen (Kobasa, Frankl etc.) weiß:

• Verstehbarkeit
• Sinnhaftigkeit
• Handhabbarkeit

Diese drei Parameter korrespondieren mit unseren drei Hauptgehirnen und richten unser gesamtes Wesen danach aus.

• Verstehen wir, wie es dazu kam?
• Erkennen wir für uns persönlich oder übergeordnet einen Sinn darin?
• Können wir aus den vorigen beiden Punkten eine (noch so kleine) Handlung setzen?

„Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung.“
(Marcel Pagnol
)

Können wir mit „Ja“ antworten, haben wir große Chancen, aus noch so schlimmen Krisen tatsächlich erstarkt hervorzugehen. Das bedeutet jedoch, wir sollten – so wir weiterleben wollen – immer nach einem JA in diesen drei Aspekten suchen. Und da die Evolution normalerweise an einem Überleben interessiert ist, unterstützt sie uns dabei.

Ohne Zuversicht gäbe es kein Aufstehen am Morgen, keinen Aufbruch ins Ungewisse, keinen Aufschwung, keine Innovation, kein Neues in der Welt. Die Frage ist jedoch jeden Tag an jeden von uns: „Was hindert mich daran?“

„Wer scharf denkt, wird Pessimist. Wer tief denkt, wird Optimist.“
(Henri Bergson)

mit optimistischen Grüßen,

Ihre

Cornelia Scala-Hausmann


Nachsatz von mir: Optimismus sollte man nach Joan Z. Borysenko aber in blinden Optimismus und realistischen Optimismus aufteilen. In schwierigen, sehr schwierigen Situationen wie Kriegsgefangenschaft über Jahre sind die blinden Optimisten, diejenigen die am ehesten sterben… Wir innovative Gestalten haben aber keine sooooo großen Probleme.

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar

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Tyrannei in der Vorstandsetage

1. Februar 2016

Ich möchte noch ein Beispiel aus Ajahn Brahm „Der Elefant der das Glück vergaß“ bringen. Ich finde, das ist so praxisnah (Zitatanfang)

TYRANNEI IN DER VORSTANDSETAGE

Jane, eine Freundin von mir, hatte in Sydney ihre eigene kleine Firma gegründet. Ein großes britisches Unternehmen interessierte sich für ihre Produkte und es bahnten sich Verhandlungen an, die ein lukratives Geschäft versprachen. Nicht lang, und sie wurde per Mail eingeladen, so schnell wie möglich nach London zu fliegen, um den Vertrag zu unterschreiben. Für Jane und ihre Firma war das der große Durchbruch, von dem sie so lange geträumt hatte.
Jane hatte ein süßes Töchterchen namens Erica. Und obwohl es ihr schwerfiel, das kleine Kind einige Tage lang nicht sehen zu können, war dieser Vertrag für sie und die Zukunft ihrer Familie viel zu wichtig, als dass sie ihn sich hätte entgehen lassen können.
Jane buchte den ersten Flug, auf dem sie einen Platz bekam, und hatte nach ihrer Ankunft in London gerade noch Zeit, im Hotel einzuchecken, sich zu duschen und umzuziehen, bevor sie einTaxi rufen und in die Zentrale des Unternehmens fahren musste. Als sie den Konferenzraum der Geschäftsführung betrat, waren alle Direktoren bereits da –bis auf den CEO, den Vorstandsvorsitzenden.
»Das war reine Zeitverschwendung«, meinte einer der Direktoren zu Jane. »Sie können gleich wieder nach Sydney zurückfliegen. Unser CEO hat heute sehr schlechte
Laune und stimmt dem Vertrag mit Sicherheit nicht zu. Am besten, Sie nehmen die nächste Maschine nach Hause!«
Jane war nicht bereit, so einfach aufzugeben, umso weniger, als sie für dieses Treffen einmal um die halbe Welt geflogen war. »Wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte sie also, »warte ich hier auf den CEO.« Dann setzte sie sich in einer Ecke des Konferenzraums still auf einen Stuhl.
Jane meditierte viel. Besonders gern über Güte. Freudvoll ließ sie gerade Mitgefühl für alle Lebewesen in sich aufsteigen, als plötzlich der CEO in den Raum gestürmt kam.
»Was soll das?«, schrie er, als er Jane bemerkte, die mit geschlossenen Augen ganz still auf ihrem Stuhl saß. »Was machen Sie hier?«
Meditation ist so beruhigend, dass einen nicht einmal kurz vor der Explosion stehende Vorstandsvorsitzende aus dem Konzept bringen können. Besonnen stand Jane von ihrem Stuhl auf, ging ohne Angst oder Arroganz auf diesen Vulkan von einem Alphamännchen zu und sagte: »Sie haben so schöne blaue Augen, genau wie Erica, mein kleines Töchterchen zu Hause in Sydney.«
Wie Jane mir später versicherte, waren diese Worte wie von allein aus ihrem Mund gekommen, Sie hatte vorher keinen Gedanken darauf verwendet, was sie sagen würde. Das Ergebnis war verblüffend. Der CEO stand wie angewurzelt da. Sein Hirn schien ihm den Dienst zu verweigern. Über eine Minute lang war er vollkommen verwirrt. Doch allmählich verrauchte sein Zorn. Schließlich lächelte er und sagte: »Ach, wirklich?«
Innerhalb der nächsten fünf Minuten war Janes Vertrag unterzeichnet und der CEO verließ völlig verdattert den Konferenzraum. Als Jane auch gehen wollte, um sich im Hotel ein wenig auszuruhen, wurde sie von den Direktoren aufgehalten.
»Wie ist Ihnen das nur gelungen?«, bestürmten sie Jane. »So etwas haben wir ja noch nie erlebt. Bevor wir Sie ins Hotel lassen, müssen Sie uns deshalb unbedingt noch verraten, was Sie mit ihm angestellt haben.« (Zitatende)

Viel Erfolg

Gottfried Schaffar